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Freitag, 6. August 2010 Flügeltürer unter Strom

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Mercedes-Benz SLS AMG E-CELLMercedes-Benz SLS AMG E-CELL

Ernst zu nehmende Elektroautos gibt es noch keine zu kaufen. Doch in geheimen Entwicklungsabteilungen wird tüchtig daran gearbeitet – auch an ganz besonders sportlichen Modellen. Eines davon durften wir bereits fahren – den SLS AMG E-Cell. Mit diesem Flügeltürer-Prototyp erlaubt Mercedes-AMG einen tiefen Einblick in sein aktuelles Entwicklungsprojekt – einen kraftvollen und lokal emissionsfreien Supersportwagen. Tankstellenbesitzer dürfte er nicht besonders erfreuen, doch Autofahrer umso mehr. Der in fluoreszierendem Lack aufgebaute Zweisitzer gibt einen ersten Ausblick auf eine mögliche Kleinserie und steht gleichzeitig als Synonym für die Innovationskraft und Entwicklungskompetenz. „Wir nehmen die gesellschaftliche Verantwortung ernst. Unser Ziel ist es, in den nächsten Jahren Kraftstoffverbrauch und Emissionen neuer Modelle kontinuierlich weiter zu reduzieren ohne jedoch bei der Performance Abstriche vorzunehmen“, sagt uns AMG-Chef Ola Källenius.


 

Für einen überaus kräftigen Vortrieb sorgen in diesem Modell gleich vier Synchron-Elektromotoren mit einer Höchstleistung von zusammen 533 PS und einem maximalen Drehmoment von 880 Newtonmetern. Die kompakten Elektroaggregate sind radnah angeordnet, damit werden die ungefederten Massen gegenüber Radnabenmotoren erheblich reduziert. Zudem garantiert der permanente Allradantrieb Fahrdynamik auf höchstem Niveau bei gleichzeitig bestmöglicher aktiver Sicherheit. Unter allen Witterungsbedingungen ist eine perfekte Traktion der vier angetriebenen Räder sichergestellt.
Für reichlich Kraft sorgt im SLS AMG E-CELL eine flüssigkeitsgekühlte Lithium-Ionen-Hochvoltbatterie in Modulbauweise (324 Zellen). Die maximale elektrische Belastungsmöglichkeit liegt bei 480 Kilowatt, ein absoluter Bestwert im Automobilsektor. Technische Voraussetzung für diese beachtliche Leistungsfähigkeit ist auch die intelligente Parallelschaltung der einzelnen Batteriemodule. Sie maximiert zudem die Sicherheit, Zuverlässigkeit und Lebensdauer des Stromspeichers. Raffiniert: Mittels gezielter Rekuperation, einem technischen Verfahren der Energierückgewinnung, wird die Batterie im Fahrbetrieb beim Bremsen ständig wieder aufgeladen.

In Sachen Spurtvermögen zeigt der Wagen eine Dynamik, die man einem Elektroauto gar nicht zutraut. So beschleunigt er aus dem Stand auf 100 in gerade einmal vier Sekunden – fast auf dem gleich hohen Niveau wie der SLS AMG mit 571 PS starkem 6,3-Liter-V8. Dieser spurtet auf Tempo 100 in 3,8 Sekunden.
Das agile Ansprechverhalten auf Fahrpedalbewegungen und die lineare Leistungsabgabe begeisterte bei ersten Testfahrten mit einem Prototypen. Im Gegensatz zu einem Verbrennungsmotor erfolgt der Momentenaufbau bei einem Elektromotor verzögerungsfrei – das maximale Drehmoment steht praktisch aus dem Stand parat. Entsprechend spontan gestaltet sich der Drehmomentaufbau und die druckvolle Kraftentfaltung ohne jegliche Zugkraftunterbrechung. Dazu ein völlig vibrationsfreier und nahezu unhörbarer Motorlauf.

Der rein elektrische Antrieb wurde bereits in der Konzeptphase des Flügeltürers berücksichtigt. Das Packaging bietet optimale Voraussetzungen für die Integration des leistungsfähigen und emissionsfreien Technologie-Pakets: So können die vier Elektromotoren und die zwei Getriebe möglichst nah an den vier Rädern und tief unten im Fahrzeug platziert werden. Das Gleiche gilt für die Hochstrombatterie in Modulbauweise: Sie findet ihren Platz vor der Spritzwand, im Mitteltunnel und hinter den Sitzen. Die Vorteile dieser Lösung: tiefer Fahrzeugschwerpunkt und ausgeglichene Gewichtsverteilung. Das sind natürlich ideale Bedingungen für ein optimales Handling, das die elektrisch angetriebene Version mit ihrem benzinbetriebenen Schwestermodell teilt. Das gilt ebenfalls für die hohe passive Sicherheit und den Mercedes-typischen Langstreckenkomfort – Einschränkungen gibt es in der Elektroversion nicht.

Das Fahrzeug verzögert mit Hilfe der beim Serienmodel auf Wunsch erhältlichen Keramik-Verbundbremsanlage. Sie überzeugte in ersten Tests durch kürzeste Bremswege, einen präzisen Druckpunkt und höchste Standfestigkeit – auch bei extremen Einsatzbedingungen. Die üppig dimensionierten Scheiben (vorn 402 x 39 und hinten 360 x 32 mm) bestehen aus mit kohlefaserverstärkter Keramik. Das steigert nicht nur Fahrdynamik und Agilität, auch Fahrkomfort und Grip verbessern sich deutlich.

Auch der optische Auftritt des Elektro-SLS wurde wirkungsvoll modifiziert. Vorn fallen vor allem die dynamisch gestalteten Voll-LED-Scheinwerfer mit integriertem Tagfahrlicht auf.

Die Verwandlung zum Elektro-Supersportwagen erfordert auch innen einige Modifikationen. Mit Hilfe von drei Tasten kann der Fahrer durch einfaches Antippen zwischen P, R, und D wechseln. Die Parkstellung wird durch Abstellen der Elektromotoren automatisch aktiviert. Schön wäre es, würden all diese technischen Innovationen schnellstmöglich in bezahlbaren Fahrzeugen realisiert werden. mcn/stahn

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