Offen nach beiden Seiten präsentiert sich das C-Klasse Coupé: fordernd im Design und klassisch in der Linie: kurzer Überhang vorn, lange Motorhaube, flache Windschutzscheibe, zwei große Türen, flaches Dach, das sich sanft bis in das kurze Heck schwingt und eine zarte C-Säule. Die Akzente setzen eine breite Schulter, markante Schweller, die von vorn beginnende Kante, die in einen kleinen Heckabriss ausläuft und vor allem das Gesicht: aufrecht stehender Kühlergrill mit großem Stern, neue, in die Seite hineinreichenden Scheinwerfer und große Lufteinlässen. Das Coupé wirkt stark und breit.
Die Breite unterstrichen die Designer auch im Innenraum. Besonders markant dabei die aus den Türen in die Armaturentafel umlaufenden großen Zierelemente, für das Coupé erstmals auch in Klavierlackoptik „Porzellan“, einem leicht gebrochenen Weiß. Die Innenausstattung beruht auf der Version „Avantgarde“, die auch schon bei Limousine und T-Modell für den sportlicheren Innenraum steht. Auffällig präsentiert sich die Sitzanlage aus Sportsitzen vorn mit integrierter Kopfstütze und Einzelsitzen hinten.
Drei Benzin- und zwei Dieselmotoren stehen zur Wahl, alles Direkteinspritzer, ausgestattet mit der Eco Start-Stopp-Funktion, was ihnen den Beinamen „Blue Efficiency“ einbringt. Das Leistungspektrum der Diesel reicht von 125 kW / 170 PS beim C 220 CDI bis zu 150 kW / 204 PS beim C 250 CDI. Der C 180 Blue Efficiency leister 115 kW / 156 PS über den C 250 Blue Efficiency mit 150 kW / 204 PS bis zum C 350 Blue Efficiency mit 225 kW / 306 PS.
Der C 220 CDI wird mit einem Durchschnittsverbrauch (nach EU-Norm) zwischen 4,4 Litern und 5,3 Litern angegeben, je nach Ausstattung und Getriebe. Bei den Diesel-Varianten liegt der Verbrauch mit der Siebengang-Automatik leicht über dem mit dem Sechs-Gang-Handschalter. Bei den Benzinern dagegen trägt die Automatik zu niedrigerem Verbrauch bei. Der C 180 Blue Efficiency wird mit Werten zwischen 4,9 Litern und 5,3 Litern Super angegeben. Wir fuhren mit der Automatikversion des C 250 CDI rund 200 Kilometer über die sanften Hügel und Berge Andalusiens und erreichten unser Ziel bei einem Schnitt von 82 km/h mit einem Verbrauch von 6,3 Litern.
Wie man an unserem Durchschnitt erkennen kann, hatten wir Spaß daran, das betont sportlich abgestimmte Agility Control-Fahrwerk auszuprobieren. Das sorgt für Fahrkomfort, wenn Fahrweise und Straße es zulassen, und wird sofort straff, wenn das notwendig ist. Da die Lenkung keine Problem aufgibt und der Dieselmotor nur selten etwas von sich hören lässt, bietet sich das Coupé für beide Gangarten an: Gleiten und Galopp. Das gegen Aufpreis erhältliche 15 Millimeter tiefer gelegte Sportfahrwerk, kürzeren Federn, strafferer Dämpfung und stärkeren Drehstäben haben wir bei dieser Tour nicht vermisst, zumal wir bei unserem Exemplar den Charakter per Knopfdruck noch der Laune anpassen konnten.
Wie bei allen Modellen der C-Klasse verfügt auch das Coupé über das komplette Angebot an Sicherheits- und Assistenzausstattung. Neun Airbags und viele Systeme sorgen für Sicherheit und Komfort, gestützt auf Radar- und Kameratechnik sowie zahlreiche andere Sensoren. Die Assistenzsysteme sind in zwei Paketen zusammengefasst. Das Spur-Paket enthält den Spurhalte- und den Totwinkel-Assistenten; das Fahrassistenz-Paket Plus umfasst die Distronic Plus, den Bremsassistenten Plus, die Pre-Safe-Bremse, den aktiven Spurhalte-Assistenten und den aktiven Totwinkel-Assistenten, also auch Systeme, die nach der Warnung aktiv eingreifen.
Im Juni geht’s los. Dann werden die Händler als erste lernen, ob das neue Gesicht der Marke tatsächlich breitere Schichten anspricht. Vielleicht greifen die so umworbenen Jüngeren, so sie denn Geld haben, auch gleich zur AMG-Variante des Coupés, die zeitgleich an den Start geht. Ola Källenius, der Chef von AMG, jedenfalls meint, gerade Einsteiger in das Segment der Performance-Autos liebten die Zweitürer. (ampnet/Sm)
|