Passend ist hingegen der unvergleichliche Klang. Der Mercedes-Benz E 63 AMG röhrt nicht und faucht nicht, er entlässt ein Donnergrollen aus den beiden Doppelendrohren, Das aus dem CLS 63 AMG bekannte Kraftpaket leistet 386 kW / 525 PS und bietet ein maximales Drehmoment von 700 Newtonmetern, das im weiten Drehzahlband von 1750 Umdrehungen bis 5000 U/min anliegt. Die Frage nach einem Dieselmotor bei AMG erübrigt sich damit von vorneherein, zumal die sportlichste aller E-Klassen, die auch als Kombi lieferbar ist, mit einem Normdurchschnittsverbrauch von 9,8 Litern über ein Fünftel sparsamer ist als mit dem Saugmotor und als effizientestes Fahrzeug in seinem Segment gelten darf. Das T-Modell kommt auf 10,0 Liter. Mit 4,3 Sekunden (T-Modell: 4,4 Sekunden) für den Sprint von null auf 100 km/h spielt der Mercedes-Benz E 63 AMG in einer Liga mit Supersportwagen.
Das knapp 8300 Euro teure Performance-Package, für das sich nach den bisherigen Erfahrungen in den anderen AMG-Baureihen gut ein Drittel aller Kunden entscheiden dürften, hebt die Leistung durch Erhöhung des Ladedrucks noch einmal um 24 kW / 32 PS an. Der Standradspurt auf 100 km/h verkürzt sich um 0,1 Sekunde, das Drehmoment wächst um weitere 100 Nm bei etwas geringerer Drehzahlbandbreite, ohne den Normverbrauch nach oben zu drücken. Für beide Fälle gilt jedoch die elektronisch begrenzte Höchstgeschwindigkeit von 250 km/h. Wer noch einmal mindestens 3213 Euro drauflegt, erhält das Driver-Package, mit dem der E 63 AMG Tempo 300 erreicht (T-Modell: 280 km/h).
Für die Effizienz sorgt der C-Modus im Fahrprogramm. C bedeutet hier zwar auch Komfort, steht aber für „Controlled Efficiency“ und aktiviert unter anderem die Stopp-Start-Automatik. Angefahren wird in dieser Betriebsstellung grundsätzlich im zweiten Gang. Zudem wechselt die Sieben-Gang-Sportautomatik Speedshift, die einen wichtigen Teil zu der Verbrauchssenkung um 2,8 Liter beiträgt, die Getriebestufen deutlich früher. Dass angesichts von über 500 PS auch im Eco-Modus kein Leistungsmanko herrscht, liegt auf der Hand.
Mit den Stufen „S“ und „S+“ sowie dem manuellen Modus mittels Aluminium-Schaltpaddel hinter dem Lenkradkranz mutiert der E 63 AMG dann endgültig zur Hochleistungslimousine bzw. zum Hochleistungskombi. AMG setzt statt auf einen Drehmomentwandler auf eine nasse Anfahrkupplung. Mit ihr schaltet der Automat schnell und ruckfrei hoch. Die sich dem Fahrmodi anpassende Lenkung arbeitet zielgenau und sorgt in Verbindung mit der 5,6 Zentimeter breiteren Spur vorne für ein präzises Handling. Die in Alcantara ausgeführten Griffmulden des Lenkrads aus dem Performance-Package sorgen nicht nur für sicheren, sondern auch haptisch angenehmen Halt. Die elektronisch geregelte Dämpfung bietet bei aller sportlichen Auslegung immer noch guten Komfort. Das dreistufige ESP wird nur selten herausgefordert, und wenn, greift es sanft, aber bestimmt ein.
Nicht nur beim Hubraum folgt AMG dem Downsizing-Prinzip, sondern gewissermaßen auch beim Preis. Der neue E 63 AMG kostet zwar nicht weniger als der alte, wird bei mehr Leistung und mehr Technik, wie zum Beispiel Totwinkel- und Spurhalteassistent, zum gleichen Preis wie bisher angeboten. (ampnet/jri).
Daten: Mercedes-Benz E 63 AMG (Performance-Package)
Länge x Breite x Höhe (m): 4,88 x 2,1 x 1,44 Motor: V8-Biturbo, 5461 ccm Leistung: 386 / 525 PS (410 kW / 557 PS) bei 5250 - 5750 U/min Maximales Drehmoment: 700 Nm bei 1750 - 5000 U/min ((800 Nm bei 2000 - 4500 U/min) Durchschnittsverbrauch (nach EU-Norm). 9,8 Liter CO2-Emission: 230 g/km (Euro 5) Höchstgeschwindigkeit (abgeregelt): 250 km/h Beschleunigung 0 auf 100 km/h: 4,3 (4,2) Sekunden Leergewicht / Zuladung: 1840 kg / 550 kg Kofferraumvolumen: 520 Liter Wendekreis: 11,3 m Räder / Reifen: 9J x 18 / 255/40 ZR 18 (vorne), 285/35 RZ 18 (hinten) Preis: 105 791 Euro (+ 8306,20 Euro)
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