Bei der Weltpremiere auf dem historischem Boden der ersten Autorennstrecke der Welt in Brooklands bei London erinnerte Daimler-Chef Dieter Zetsche an die Anfänge des CLS, mit dem Mercedes-Benz damals eine neue Fahrzeugklasse ins Leben rief. Damals, sagte Zetsche, habe man Mercedes-Benz vorgeworfen, mit dem ersten viertürigen Coupé eine Nische geschaffen zu haben, die es gar nicht gab. Heute kann Zetsche auf viele weitere viertürige Coupés bei anderen Herstellern und auf einen wachsenden Markt für die Fahrzeuge verweisen.
Da war es offenbar logisch, dem Designstück CLS der zweiten Generation nun einen Shooting Brake an die Seite zu stellen, der natürlich mehr Platz und eine vielseitigere Verwendbarkeit vorweisen kann. Der Kofferraum bietet 1550 Liter maximales Ladevolumen, was man dem Shooting Brake von außen nicht ansieht, weil das flach abfallende, insgesamt nur 1,41 Meter hohe Dach und die nach hinten spitz zulaufenden Fensterflächen das Volumen elegant verbergen.
Angesichts der Öffnung unter der Heckklappe muss man sich allerdings fragen, ob man wirklich von „Ladung“ sprechen kann. In der Designo-Ausstattung sieht der Kofferraum-Boden eher aus wie das Deck einer Segelyacht. Er besteht aus amerikanischem Kirschbaumholz. In anderen Versionen ist er mit demselben Leder ausgeschlagen wie der Innenraum. Das Gepäck unter der natürlich elektrisch bedienten Heckklappe soll eben auch edel reisen.
Das gilt natürlich erst recht für die vier (bis fünf) Passagiere vorn. Fünf Interieurfarben, für Ausführungen der Zierteile, drei Lederqualitäten und drei Holzarten stehen zur Wahl, außerdem AMG-Zierelemente mit Carbon und schwarzem Klavierfarben und die neue Innenausstattung Porzellan. Die Distanz zur S-Klasse scheint in diesem Innenraum aufgehoben.
Das gilt auch für die Komfort- und Sicherheitssysteme aus dem Topmodell, die natürlich alle auch im Shooting Brake zu haben sind. Besonderen Wert legt Mercedes-Benz auf die optionalen dynamischen Voll-LED-Scheinwerfer. Beim CLS entschieden sich 95 Prozent der Käufer dafür. Als zweites Modell kommt nun auch der Shooting Brake das High-Performance-Licht, das nun auch mit dem Intelligent Light System und mit einem Fernlicht-Assistenten kombiniert worden ist. Die elektromechanische Lenkung ermöglicht auch einen Parkassistenten, der auch selbsttätig einparken kann.
Zwei Benzin-Motoren und zwei Diesel stehen zur Wahl, wobei sich jeweils die stärkere Version mit dem Allradantrieb 4Matic bestellt werden kann. Alle Modelle sind mit dem Automatikgetriebe 7G-Tronic Plus ausgestattet.
Der Vierzylinder-Diesel im CLS 250 CDI mit 2143 ccm Hubraum leistet 150 kW / 204 PS und verbraucht auf 100 km im Schnitt nach EU-Norm 5,3 Liter. Er beschleunigt in 7,8 Sekunden von 0 auf 100 km/h und erreicht 235 km/h Höchstgeschwindigkeit. Der Sechszylinder-Diesel mit 2987 ccm leistet 195 kW / 265 PS, braucht sechs Liter, ist in 6,6 Sekunden auf 100 km/h und erreicht die 250 km/h-Marke.
Der Sechszylinder-Benziner mit 3498 ccm bringt 225 kW / 306 PS an die Räder, braucht 7,3 Liter auf 100 km, beschleunigt auf 100 km/h in 6,7 Sekunden und schafft ebenfalls die 250 km/h wie auch der Achtzylinder mit 4633 ccm Hubraum, braucht im Schnitt 9,2 Liter und beschleunigt in 5,3 Sekunden von 0 auf 100 km/h.
Die Preise sind noch nicht bekannt. (ampnet/Sm)
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