Die zusätzlichen Türen und die Heckklappe nehmen dem CLS nichts von seiner Coupé-Anmutung. Er zeigt die typischen Merkmale dieser Gattung: lange Motorhaube, hohe Schultern und kleine Fenster, natürlich rahmenlos sowie ein flach abfallendes Dach, das von der sich stark verjüngenden Fenstergrafik so weit nach unten gezogen wird, dass die für Coupés typische schlechte Sicht auch beim Shooting Brake den Blick nach vorn konzentriert. So wirkt der fast fünf Meter lange CLS flach, schnell und windschlüpfig. Dabei zeigt die Höhe mit 1,42 Metern ein normales Limousinen-Maß. Ebenfalls als Limousinen-Wert kann man den Luftwiderstandsbeiwert von 0,29 interpretieren, Coupés liegen meist schlechter. So gesehen ist der CLS Shooting Brake eine gelungene optische Täuschung, für die das Design großes Lob verdient hat.
Innen gibt sich der CLS sowieso als vollwertige Limousine mit bis zu fünf Sitzen, die eher die Nähe zur S-Klasse als zur E-Klasse sucht. Hier findet man bei den Farben zwar auch das klassisch sportliche Schwarz kombiniert mit Carbon wie beim CLS 63 AMG, aber mehr warme und helle Töne, Echtholzzierteile oder Klavierlack und mattes Metall als Schmuck sowie Sonderausstattungen aus der besonders hochwertigen Designo-Linie. Eine große Linie umgibt Fahrer und Beifahrer in einem sanften Schwung von Tür zu Tür, die breite Armaturentafel elegant gegen die Windschutzscheibe abgrenzend und zurückhaltend den Luxus an Bord unterstreichend.
Soweit alles normal in diesem CLS. Auch bei den Sicherheits- und Komforttechniken ist die Liste komplett. Also befassen wir uns mit dem, was diesen CLS zu einem Shooting Brake werden lässt: seinem Laderaum. Dessen Klappe wird vom Design des Hecks und der Heckleuchten so eingeengt, dass sofort klar wird: Hier geht es nicht nur um Nützlichkeit und Nutzlast. Sie gibt einen 590 Liter großen Kofferraum frei, der sich durch einzelnes Umklappen der drei Sitze in einen Laderaum von 1550 Litern vergrößern lässt. Die Lehnen können vom Laderaum aus umgelegt werden.
Besonders edel präsentiert sich der Laderaum mit einem Boden aus amerikanischer Kirsche, der eher an das Deck einer prachtvollen Luxusyacht als an den Laderaum eines Frachters erinnert. So viel Holz in der Hütte hat natürlich seinen Preis. Die Ausstattung des Kofferraums mit dem vierlagigen Kirschholz kostet 4700,50 Euro extra. Sie wird trotzdem viele Freunde und Nachahmer finden.
Für den Shooting Brake stehen zwei Diesel und drei Benziner zur Wahl, alle kombiniert mit der Sieben-Gang-Automatik und mit Start-Stopp-Funktion. Einstiegsmodell ist der CLS 250 CDI Blue Efficiency, ein Vierzylinder mit 150 kW / 204 PS und einem kombinierten Kraftstoffverbrauch von 5,3 Litern auf 100 km. Der wird mit dem 1,8-Tonner ansprechend flott fertig. Darüber rangiert der Sechszylinder CLS 350 CDI Blue Efficiency mit 195 kW / 265 PS, der im Normverbrauch bei 6,1 Liter liegt. Drei Benziner mit Leistungen zwischen 225 kW / 306 PS (CLS 350 Blue Efficiency), 300 kW / 408 PS (CLS 500 Blue Efficiency) und 386 kW / 525 PS (CLS 63 AMG) stehen ebenfalls zur Wahl. Denn Allradantrieb 4Matic bietet Mercedes für den großen Diesel und den CLS 500.
Der Preis für einen Shooting Brake liegt um rund 1600 Euro über dem für das viertürige Coupé. Dafür erhält der Shooting-Brake-Besitzer nicht nur den zusätzlichen Laderaum, sondern auch die Luftfederung an der Hinterachse.
Ein CLS 63 AKM Shooting Brake für einen Preis ab 117 512,50 Euro erscheint zeitgleich mit Afalterbacher Optik, bestehend aus dem eigenständigen Grill, der AMG-Frontschürze, den breiteren Kotflügeln, der Heckschürze in Diffusor-Optik, den beiden verchromten Auspuff-Endrohren und natürlich dem „V8 Biturbo“-Schriftzug an der Seite. Das Afalterbacherisieren macht nun auch vor dem Schlüssel nicht mehr Halt. Es gibt ihn jetzt in Chromoptik mit AMG-Wappen. Verwechslung ausgeschlossen. (ampnet/Sm)
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