Montag, 25. Februar 2013 Mercedes-Benz E-Klasse: Klassenprimus
Foto:Auto-Medienportal.Net/Daimler
Den Begriff „Klassenprimus“ bekommt man im Zusammenhang mit neuen Autos öfter mal zu hören. Bisher bezog der sich immer auf Maße oder Leistungsdaten. Doch mit der Mercedes-Benz E-Klasse – und später mit der neuen S-Klasse – bekommt der Begriff eine neue Dimension: Diese Autos sind lernfähig und werden immer klüger. Noch nennen die Automobilhersteller die Systeme, die Komfort und Sicherheit verbessern, „Fahrerassistenzsysteme“. Irgendwann werden sie „Fahrsysteme“ heißen und uns das Lenkrad aus der Hand nehmen, schließlich ist der Mensch in seiner Unvollkommenheit die Unfallursache Nummer 1. Doch bis es soweit ist, wollen wir uns die Freude am Fahren nicht nehmen lassen. Der Klassenprimus, von dem jetzt die Rede sein soll, lebt die vor. Denn die neue E-Klasse steht gestreckt und dynamisch vor einem, empfiehlt sich innen mit einem sportlich-eleganten Ambiente, bietet Triebwerke für ökologisch und ökonomisch Interessierte ebenso wie für Leistungsorientierte.
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Von der neuen Generation der E-Klasse spricht Mercedes-Benz als von der teuersten Modellpflege in der Geschichte des Unternehmens. Und das sieht man. Denn schon das Design illustriert den Aufwand. Die E-Klasse hat ihre Front deutlich geschärft und verzichtet zum ersten Mal auf das überkommene Vier-Augen-Gesicht. Die vier Scheinwerfer werden nun von nur einem Glas eingefasst. Ebenfalls zum ersten Mal werden zwei Fronten angeboten: klassisch mit Kühlergrill und Stern auf der Spitze in der Basisversion und beim Modell Elegance; sportlich die Linie Avantgarde mit dem Zentralstern im Kühlergrill. Alles in Allem hat die E-Klasse als Limousine und als Kombi deutlich an Attraktivität gewonnen. Beide sind immer noch komfortabel und nützlich. Aber besonders dem T-Modell sieht es nicht mehr an.
Hinter dem Mercedes-Benz-Begriff „Intelligent Drive“ verbirgt sich beim Klassenprimus noch nicht der erste Schritt zu künstlicher Intelligenz, aber eine Zusammenfassung von insgesamt elf neuen oder optimierten Assistenzsysteme in der Serie oder als Option. Die Basis dafür liefert eine Unzahl von Sensoren, darunter die erste Stereo Multi Purpose Camera an der oberen Kante der Windschutzscheibe, vor dem Innenspiegel. Mit ihrer Reichweite von rund 500 Metern und der Fähigkeit zum räumlichen Sehen liefert sie den unterschiedlichsten Systemen im Auto die notwendigen Informationen zum Beispiel über Fußgänger, die auf die Straße springen oder Querverkehr an Kreuzungen.
Gleichzeitig mit der Stereo-Kamera führt Mercedes-Benz eine mehrstufige Radarsensorik ein. Deren Daten werden unter anderem vom Collision Prevention Assist genutzt, einer Kollisionserkennung mit Bremsassistent. Ebenfalls zum Serienumfang gehört der Attention Assist, der nun in einem weiteren Geschwindigkeitsbereich vor Übermüdung des Fahrers warnt.
Zum „Intelligent Driving“ kommt es aber erst richtig über die Aufpreisliste. Dort gibt es die Distronic Plus mit aktivem Spurhalte-Assistenten, die das Auto auf der Straße hält, den Bremsassistenten BAS Plus mit Kreuzungsassistent, die Pre Safe-Bremse, die Fußgänger erkennen kann und die Kollision auch bei Geschwindigkeiten von 50 km/h noch selbststätig durch Bremsen vermeidet, das Pre Safe Plus-System, das sogar eine Heckkollision erkennen kann und das Auto darauf vorbereitet, das adaptive Fernlicht, das nicht nur abblendet, sondern andere Fahrzeuge im Fernlichtkegel ausblendet, sowie die erweiterte Verkehrszeichen-Erkennung und die 360-Grad-Kamera.
Trotz der vielen Sensoren wird die E-Klasse aber nicht zum Sensibelchen, sondern zu einem handfesten Vertreter der gehobenen Mittelklasse mit einem breiten Angebot an Otto- und Dieselmotoren. Alle arbeiten mit einem Start-Stopp-System. Komplett neu sind zwei Vierzylinder, bei denen weltweit erstmals das geschichtete Magerbrennverfahren in Kombination mit einem Abgasturbo und einer externen Hochdruck-Abgas-Rückführung zum Einsatz kommt. Das Ergebnis der E 200 mit 184 PS, einem Durchschnittsverbrauch von 5,8 Liter auf 100 km (Effizienzklasse A), 135 Gramm Kohlendioxid pro Kilometer und Euro 6 sowie der E 250 mit 211 PS und gleichen Verbrauchswerten.
Der ebenfalls neue Biturbo-Sechszylinder im E 400 setzt mit hohen Drehmomentwerten bei niedrigen Drehzahlen ebenfalls Maßstäbe. Auch er erfüllt bereits die Euro 6, die erst ab 2015 Pflicht ist.
Das gilt auch für alle Sechs-Zylinder-Diesel, die als Blutec-Modelle mit der SCR-Technologie (Selective Catalytic Reduction) auf Euro 6-Standard gebracht werden. Mit dem E 300 Bluetec Hybrid bietet Mercedes-Benz jetzt auch einen Diesel-Hybrid mit 204 PS-Dieselleistung und einem Elektromotor von 27 PS. Sein Durchschnittsverbrauch liegt bei 4,1 Liter auf 100 km.
Vier Karosserievarianten in einem Design, das die Zurückhaltung aufgegeben, die große Motorenauswahl, gepaart mit viel Technik, Komfort und einem dynamischeren Antritt – die E-Klasse hat mehr als eines der üblichen Facelifts erlebt. (ampnet/Sm)
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