Große Scheinwerfer, große Lufteinlässe in der Front, ein aufrecht stehender „Diamant“-Kühlergrill mit großem Zentralstern, die profilierte Motorhaube mit angedeuteten Powerdomes, die flache Windschutzscheibe, die Fenstergrafik, die konsequent durchgeführten Linien zur Gliederung und Dynamisierung der Seitenflächen, das kurze, aber dramatische Heck mit Abrisskante und schwarzem Diffusor – das alles zusammen schafft die Designalternative. Hier steht ein Auto, das ganz anders sein und doch auf den ersten Blick als Mercedes erkannt werden will. Das Coupédach kostet Kopffreiheit. Die 470 Liter Kofferraum liegen hinter einer Klappe.
Wenn auch kein Lademeister, so ist der CLA doch Weltmeister in Aerodynamik. Die Blue Efficiency-Variante CLA 180 erreicht den sagenhaften Luftwiderstandsbeiwert (cw-Wert) von 0,22, die übrigen Varianten liegen ein Hundertstel schlechter bei 0,23. Das Hundertstel Unterschied im cw-Wert kann in der Praxis 0,4 Liter Verbrauch auf 100 Kilometer bedeuten.
So viel Windschnittigkeit bringt einen angenehmen Nebeneffekt. Von Windgeräuschen ist beim CLA bei unseren Touren rund um Marseille nichts zu hören. Da sich auch die Motoren zurückhalten, bleibt beim Gleiten nur noch das Fahrgeräusch von Reifen und Fahrbahn übrig. Und an dem wird man bei zukünftigen Modellen noch arbeiten. In der Aeroakustik sei noch eine Menge zu holen, hörte man von den Technikern.
Zwei Diesel und zwei Benziner stehen zur Wahl, wobei der kleinere 1,6-Liter-Benziner in zwei Leistungsstufen angeboten wird (CLA 180 mit 90 kW / 122 PS und CLA 200 mit 115 kW / 156 PS). Der CLA 250 mit dem Zwei-Liter-Motor leistet 125 kW / 170 PS. Der CLA 220 CDI mit 2,1 Liter Hubraum bringt es auf 125 kW / 170 PS. Später wird der CLA 200 CDI mit 1,8 Litern und 100 kW / 136 PS folgen. Die Werte für den Normverbrauch weisen sie alle als sparsame Motoren aus. Der Blue Efficiency markiert mit 5,0 Litern auf 100 km die untere Grenze bei den Benzinern, der CLA 250 mit 6,1 bis 6,2 Liter die obere. Sogar in die Effizienzklasse A+ schafft es der CLA 220 CDI mit 4,2 bis 4,5 Litern, entsprechend einer Kohlendioxidemission von 106 bis 117 Gramm pro Kilometer
Bei einem Leergewicht von rund 1,5 Tonnen bringt es selbst der CLA 180 Blue Efficiency mit seinen 90 kW / 122 PS mit 9,9 Sekunden für den Sprint von 0 auf 100 km/h und 190 km/h Höchstgeschwindigkeit auf akzeptable Fahrleistungen. Dennoch bleibt das Gefühl, die schnelle Karosserie verlange nach mehr. Da wird sich so mancher eher den 8,2-Sekunden-Spurt des CLA 220 CDI oder die 6,7 Sekunden den CLA 250 wünschen, zumal die schnelle Außenform des CLA ihre Entsprechung im Inneren findet.
Alle CLA verfügen über die so genannte Direktlenkung, eine elektromechanische Servolenkung, die einen direkteren Kontakt zu Fahrbahn vermittelt und zum geringeren Kraftstoffverbrauch beiträgt, weil sie nur Leistung abruft, wenn die wirklich benötigt wird. Außerdem ist sie Voraussetzung für einige Lenkassistenz-Funktionen wie Gegenlenken beim Übersteuern, Lenkkorrekturen beim Bremsen, Abmildern der Einflüsse des Frontantriebs und Kompensation von Seitenwind.
Der CLA wird von Anfang an auch mit einem 4Matic-Antrieb zu haben sein. Der Kraftverteilung um bis zu 100 Prozent an die Hinterachse geschieht automatisch und schnell; die Regelung zwischen rechts und links übernimmt die ESP-Elektronik per Bremseneingriff. Der 4Matic-Antrieb bietet beim CLA also radselektiv den richtigen Vortrieb.
Der CLA reagiert spontan auf alle Eingaben via Lenkung, Gaspedal und Schaltung. Das und die sportliche anmutende Umgebung schaffen ein Lebensgefühl am Steuer, dass man von der A-Klasse her schon kennt, aber bei der C-Klasse nie erwarten würde. Wenn man sich dann noch für das tiefergelegte, straffe, aber nicht unkomfortable Sportfahrwerk entschieden hat, weiß man, was Mercedes-Benz meint, wenn man dort vom CLA als „frischem Wind“ sprechen. (ampnet/Sm)
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