Mitnichten. Es ist höchste Konzentration angesagt: Wir befinden uns auf einer Abnahmefahrt für das Cabriolet der E-Klasse von Mercedes-Benz. Am Steuer: Christan Früh, Chefentwickler für Coupé und das Cabriolet der E-Klasse. Mit von der Partie ist Peter Kolb; er leitet die Versuchsabteilung für die neuen Modelle. Unter der Haube steckt ein Vierzylinder-Turbo mit 135 kW / 184 PS; das Parallelmodell verfügt über einen Vierzylinder-Diesel, der so leise läuft, dass man ihn für einen Sechszylinder halten könnte.
Es geht um Feinschliff an den eleganten Spitzenmodellen einer Baureihe, die sich der Perfektion verschrieben hat. Hier wurde vieles neu entwickelt: Im Gegensatz zum Vorgängermodell, das in diesen Tagen ausläuft, verfügt das E-Klasse-Cabriolet um eine deutlich modifizierte Struktur und großzügige Abmessungen. Der Vorgänger hingegen basierte direkt auf der C-Klasse. Von der C-Klasse gibt es inzwischen ein eigenständiges Cabriolet. Von diesem hebt sich das neue E-Klasse-Cabrio so deutlich ab, dass es keine Verwechslungen geben dürfte. So wurde die futuristische Armaturentafel direkt aus der E-Klasse-Limousine übernommen. Der Fond ist so großzügig geschnitten, dass auch längere Reisen kein Problem darstellen dürften, und das serienmäßige Akustikverdeck sorgt für einen so niedrigen Geräuschpegel, dass man bei geschlossenem Dach durchaus vergessen könnte, in einem Cabriolet zu sitzen. Am wichtigsten dürfte für viele Kunden jedoch ein anderer Aspekt sein: Dieses Cabriolet ist einfach schön. Experten sprechen von einem reduzierten Design. Gemeint ist damit, dass keine überflüssige Sicke oder Kante die harmonische Linienführung stört. Die Rückleuchten sind breit und horizontal ausgeführt, das Verdeck fügt sich nahtlos in die Linienführung ein. Sobald es geöffnet ist, wird der Blick für die Zuschauer frei auf einen eleganten, edel ausstaffierten Innenraum. Als Unterscheidungsmerkmal zur Limousine dienen hier eigenständige Farb- und Dekorvarianten - sowie die metallglänzenden Luftausströmer in Form einer Turbine. Die Lederausstattung in blau und creme sowie die hellen, offenporigen Hölzer gibt es in der E-Klasse sonst nicht – und die Fahrt dient auch der Überprüfung der Passung und der Langzeitqualität. In Arizona ist ganzjährig relativ heiß, und viele Tests lassen sich in diesem Klima hervorragend abarbeiten. Das Fahrwerk, soviel lässt sich auch vom Beifahrersitz aus beurteilen, liefert einen gelungenen Kompromiss aus Komfort und Agilität. Es ist im Vergleich zur Limousine um 15 Millimeter tiefergelegt und vermittelt erstaunliche Präzision. Die E-Klasse ist weniger straff abgestimmt als die C-Klasse, das Fahrwerk lässt sich jedoch auch dann nicht aus der Ruhe bringen, wenn der Chefentwickler die Zügel schießen lässt. Dieses Cabriolet ist bereits im Prototypenstadium ungewöhnlich steif und klapperfrei. Unter der Haube des E-Klasse-Cabriolets stecken Vier- und Sechszylinder-Motoren, sowohl Diesel als auch Benziner; noch ist das Modellprogramm nicht abschließend definiert, aber schon heute ist klar, dass es vermutlich keine manuelle Schaltung mehr geben wird. Bei aller Konzentration auf das Fahren: Dieses Auto dient dem Genuss. (ampnetjm)
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