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Zwei Mal haben die olympischen Winterspiele im amerikanischen Lake Placid stattgefunden: 1932 und 1980. Deswegen wohl hatte Mercedes-Benz diesen Platz für die grosse Allrad-Show im Umfeld der North American International Auto Show gewählt, die in diesen Tagen in Detroit stattfindet. Man wollte die Überlegenheit dieses Antriebs gern vor winterlicher Kulisse auf winterlichen Strassenverhältnissen vorführen. Doch das ging schon 1980 gründlich schief. Damals musste man sich den Schnee im nahen Kanada besorgen.
Auch diesmal ging das daneben, denn dieses Jahr trug der amerikanische Winter zunächst die Züge eines nassen Frühlings. Und dennoch spielte das Wetter den Planern von Mercedes-Benz in die Hände. Denn die wollten den Journalisten zwei Botschaften näherbringen: Zunächst die Tatsache, dass die Mercedes-Benz GL-Klasse im Mutterland des "Sports Untility Vehicle" von Amerikanern zum SUV des Jahres gewählt worden war. Darüber hinaus wollten sie demonstrieren, dass der Allradantrieb bei allen Strassenverhältnissen Vorteile bringt.
Das gelang perfekt; denn die Veranstaltung begann bei plus 10 Grad und Regen im Schlamm und endete bei minus 18 Grad und einer dünnen Neuschneedecke. Da konnte sich die ganze Auswahl der allradbetriebenen Fahrzeuge beweisen: der in sein 28. Produktionsjahr gehende und gerade einer weiteren Produktpflege entgegensehende G, die E-Klasse, die R-Klasse, die M-Klasse und die GL-Klasse.
Die C-Klasse fehlte, weil in den nächsten Wochen deren Nachfolger vorgestellt wird, der im Lauf des Jahres ebenfalls mit 4Matic erhältlich sein wird. Dafür wurde die S-Klasse besonders hervorgehoben. Denn in ihr arbeitet die aktuellste Version der 4Matic, die über ein Zentraldifferenzial in Planentenbauweise verfügt. Die Kraft wird permanent im Verhältnis von 45 Prozent zu 55 Prozent zwischen Vorder- und Hinterachse verteilt. Die kurze Zeitspanne fürs Zuschalten des Allradantriebs - und damit eine mögliche Unruhe im Fahrwerk in einer kritischen Situation - entfällt also.
Die neue 4Matic wurde besonders kompakt, leicht und reibungsarm konstruiert. So wiegt der Allradantrieb nur rund 70 Kilogramm mehr als der Heckantrieb. Der Verbrauch soll nur rund einen halben Liter höher liegen. Das sind Werte, die für den Allradantrieb Massstäbe setzen. Deswegen werden die anderen 4Matic-Fahrzeuge nach und nach ebenfalls auf diese Version umgerüstet werden, die neue C-Klasse vermutlich als erste.
Mercedes-Benz bietet zur Zeit 48 Modelle mit Allradantrieb an und will sich auf dem Markt in Zukunft noch stärker profilieren, weil hier offensichtlich Wachstum in der Luft liegt. Der Allradanteil bei der S-Klasse wuchs auf dem deutschen Markt und in Europa gesamt von sechs Prozent im Jahr 2003 auf neun Prozent im Jahr 2005. Weltweit hatte der Allradantrieb bei der S-Klasse 2005 einen Anteil von 18 Prozent erreicht. Es müssen als mehr sein als nur die Staatssekretäre, die inzwischen von den Vorteilen des Allradantriebs überzeugt sind.