3,93 Meter misst der kompakte Japaner, die grosse Höhe von 1,53 Metern bringt reichlich Kopffreiheit. Optisch ist er mehr Van als Kleinwagen. Dank des Radstandes von 2,40 Metern ist auch hinten ordentlich Platz für Passagiere, auch wenn die Sitzflächen kurz sind und auf Langstrecken durch die flache Sitzposition Komfort verloren geht. Trotzdem präsentiert sich der Mazda als Vollwert-Auto, auch der Kofferraum ist mit 268 Litern auf Klassenniveau in der Vier-Meter-Liga. Hier muss er sich mit VW Polo, Opel Corsa, Ford Fiesta, Renault Clio oder dem Peugeot 207 messen - eine echte Herausforderung. Seit Ende 2005 hat Mazda ein wenig Modellpflege betrieben. Klarglasscheinwerfer vorn und hinten und neue Materialien und Muster für die Sitze innen werten ihn optisch auf. ESP (bei Mazda DSC genannt) ist für alle Varianten verfügbar, im Testwagen 1,4 Active kostete es 520 Euro Extra. Andere liefern es serienmässig. Der Grundpreis für den fünf PS schwächeren 1,25-Liter-Basis-Benziner liegt in Deutschland laut Auto-Reporter bei 12'200 Euro. Im Active sind vier Airbags, 15-Zoll-Leichtmetallräder, Klimaanlage, vier elektrische Fensterheber, CD-Radio oder eine Zentralverriegelung mit Fernbedienung ebenso bereits an Bord wie ein Dreispeichen-Sportlenkrad. Was zum Autofahren nötig ist und vieles darüber hinaus ist vorhanden und machen den Stadtflitzer durchaus auch Langstreckentauglich. Bei umgeklappten Rücksitzen bleibt eine Stufe, das ist der einzige echte Nachteil, der ins Auge sticht. Dafür ist die Ladekante extrem niedrig, was das Bedaden einfach macht. Die Vordersitze sind bequem, die Bedienung kinderleicht. Auch wenn Hartplastik regiert, wirkt der Mazda nicht billig. Es gibt reichlich Ablagen, alles wirkt schlüssig und durchdacht. Das Lenkrad ist nur in der Höhe verstellbar. Der 1,4-Liter-Motor macht das Fahrzeug mit seinen 80 PS nicht zum Rennwagen, zum Mitschwimmen auf der Autobahn reicht es allemal. Der Spurt auf Tempo 100 dauert 13,9 Sekunden. 124 Nm bei 3500 U/min veranlassen den Fahrer häufig zum Gangwechsel, was aber leicht von der Hand geht. Im fünften Gang geht dem Aggregat am Berg schnell die Luft aus. Ab 4000 Touren wird es laut, aber Reisetempo 150 auf der Autobahn erwiesen sich als sehr angenehm. Wer mehr braucht, muss zum 1,6-Liter mit 100 PS greifen. Der Rückwärtsgang verlangte gelegentlich etwas Nachdruck. Der Verbrauch lag bei 7,5 Litern auf hundert Kilometern, nicht wenig für einen Kleinwagen. Freude bereitet das knackige Fahrwerk des Japaners. Straff in der Grundauslegung, ist er doch recht komfortabel für einen Kleinwagen. Das Fahrverhalten ist sehr neutral. Am Limit hilft ESP, auf das man nicht verzichten sollte. Kurze wie lange Bodenwellen schluckt er akzeptabel, Klappern ist nicht sein Handwerk. Fazit: Der Mazda2 ist ein erwachsener Kleinwagen. Das Platzangebot ist für diese Klasse gut, der Komfort ist es ebenfalls. Verschenkt wurde Variabilität: Eine Verschiebbare Rückbank oder in der Neigung verstellbare hintere Sitzlehnen sind nicht an Bord. In der sinnvollen Ausstattung Avtive kostete der Testwagen inklusive ESP und 16-Zoll-Breifung 15'200 Euro. Das ist ein faires Angebot, denn der kleine Japaner lässt - wie gesagt - nicht wirklich etwas vermissen.
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