Klappern gehört – natürlich – zum Handwerk. Im Falle ihres Flaggschiffs hätten die Japaner es aber gar nicht nötig, einen Superlativ nach dem anderen zu bemühen. Der Mazda6 überzeugt in der aktuellen Generation seit seinem Marktstart im Frühjahr 2013 die Kunden. Mehr als 320 000 Exemplare des „6ers“ fanden in den zwei Jahren weltweit einen Käufer – und das, so Kenichiro Saruwatari, bei Mazda Europa zuständig für Forschung und Entwicklung, in einem schwierigen Marktumfeld: Die Mittelklasse sei geprägt vom Flottengeschäft, in dem Mazda nicht in vorderster Front mitagiert. Gleichwohl hält der Mazda6 im Segment der Nicht-Premium-Mittelklasse in Deutschland (verkaufte Fahrzeuge hier in 2014: 7431) einen Marktanteil von fünf Prozent. Nun steht schon zwei Jahre nach dem Modellwechsel ein Facelift an. Dieses Tempo hängt sicherlich damit zusammen, dass in diesen Tagen der neue Mazda2 auf den Markt kommt. Für den gibt es derartig viele neue technische Optionen, dass Mazda bei der Mittelklasse in einigen Bereichen, etwa beim Konnektivitätssystem MZD Connect, nachziehen muss. Denn wie sähe es aus, wenn der Kleinste im Produktportfolio hier und da das Flaggschiff aussticht? Insofern zeigt das schnelle Facelift auch das enorme Innovationstempo bei Mazda. Der Mazda6 erfährt dabei viele Verbesserungen im Detail, optische Schärfungen und eben technische Aufwertungen – er kommt aber auch mit einer handfesten Neuerung daher: Erstmals seit 2007 ist das Fahrzeug wieder mit Allradantrieb zu ordern. Während die Kraft seinerzeit bei den Benzinern an „alle Viere“ ging, bleibt dieser Antrieb diesmal den Autos mit Dieselaggregat und ausschließlich der Kombi-Variante vorbehalten. Hinter den Kulissen wird ein enormer Aufwand betrieben, um diesen Allradantrieb zu einem der besten am Markt zu machen: 27 Sensoren überwachen kontinuierlich die Fahrbahnbedingungen und das Verhalten des Fahrers. Sozusagen als Ausgleich für die entgangene Allradfreude bleibt den Käufern der Mazda6-Benziner eine andere Novität vorbehalten: In Verbindung mit dem Automatikgetriebe erhalten die Ottomotor-Modelle einen Fahrmodusschalter, mit dem sich eine sportlichere Gaspedalansprache und Getriebecharakteristik anwählen lässt. Bei der Optik hingegen ist das Facelift tatsächlich ein Facelift. Die Anpassungen hier sind behutsamerer Natur. So schnell dreht sich die Design-Welt dann doch nicht weiter, als dass nach zwei Jahren das Rad hier neu erfunden werden müsste – zumal der Mazda6 das zweite Modell überhaupt in der weiterhin frisch wirkenden Kodo-Formensprache war. Neuerungen betreffen insbesondere den nun dreidimensionaler wirkenden Kühlergriff. Ab der Ausstattung Exclusive-Line sind Voll-LED-Scheinwerfer inklusive LED-Tagfahrlicht und LED-Nebelscheinwerfer Serie. Unabhängig vom gewählten Ausstattungsgrad ist die elektrische Parkbremse an Bord. Die Sitze wurden verbessert, das Cockpit komplett überarbeitet und der Geräuschpegel deutlich gesenkt. . Der Mazda6 ist in zwei Diesel-Motorisierungen (Skyactiv-D 150 mit 110 kW / 150 PS oder Skyactiv-D 175 mit 129 kW / 175 PS) und zudem mit drei Benzin-Aggregaten (Skyactiv-G 145 mit 107 kW / 145 PS, Skyactiv-G 165 mit 121 kW / 175 PS und Skyactiv-G 192 mit 141 kW / 192 PS) erhältlich. Die Preise beginnen bei 25 290 Euro für den Skyactiv-G 145 in der Prime-Line. (ampnet/nf) Daten Mazda6 Skyaktiv-D 150 AWD i-Eloop Länge x Breite x Höhe (m): 4,81 x 1,84 x 1,48 Radstand (m): 2,75 Motor: R4-Diesel, 2191 ccm, zweistufige Turboaufladung Leistung: 110 kW / 150 PS bei 4500 U/min Max. Drehmoment: 380 Nm bei 1800 - 2600 U/min Verdichtung: 14,0:1 Höchstgeschwindigkeit: 201 km/h Beschleunigung 0 auf 100 km/h: 9,5 Sek. EG 715-Durchschnittsverbrauch: 5,0 Liter Effizienzklasse: A CO2-Emissionen: 132 g/km (Euro 6) Leergewicht / Zuladung: 1545 kg / 665 kg Kofferraumvolumen: 522 - 1648 Liter
|