Dem Fahrer bietet sich ein Panorama besonderer Art. Vor seinen Augen streckt sich die mächtige Motorhaube mit dem Markenzeichen Maybachs, den doppelten, in einem Bogendreieck senkrecht verwobenen MM (Maybach Motorenbau) auf dem charakteristischen Kühler. Links und rechts davon die glänzenden Gehäuse der Scheinwerfer und die Wölbung der Kotflügel, Begrenzung und Wegweiser in einem. Majestätisch der in grossen goldfarbenen Buchstaben auf dem Querbügel zwischen den Scheinwerfern thronende Schriftzug ZEPPELIN und der goldene Kranz mit der 12 darin unterhalb der Kühlerfigur. Imposant das gut bestückte Armaturenbrett: Kilometerzähler, Geschwindigkeitsmesser, Benzinuhr für den 135-Liter-Tank, 8-Tage-Uhr, Kühlwasser-Temperaturanzeige, Ölmanometer, Vakuummeter zur Servobremse, Anlass-Einspritzvorrichtung, Anlass-Druckknopf, Handgas- und Starterklappenbetätigung, Instrumenten-Beleuchtung. Zur weiteren Ausstattung gehören zwei Reserveräder, Bosch-Horn, Scheinwerfer, Stopp- und Rückfahrlicht, Schlusslampe, vier eingebaute Wagenheber sowie ein kleiner Kompressor zum Aufpumpen der Reifen.
Wilhelm Maybach, Mitarbeiter und Freund Gottlieb Daimlers und unvergessener Konstrukteur des Mercedes, dem ersten "richtigen" Auto, verlässt 1907 die Daimler-Motoren-Gesellschaft, der er bis dato als technischer Direktor gedient hatte. Zusammen mit seinem Sohn Karl entwickelt er eigene Motoren, die sich seiner Meinung nach exzellent für den Antrieb der eben am Himmel erscheinenden Luftschiffe eignen. Er nimmt Verbindung mit dem Grafen Zeppelin auf, überzeugt ihn von seinen Motoren und gründet zusammen mit ihm 1909 die "Luftfahrzeug-Motorenbau GmbH" in Bissingen bei Stuttgart, deren technischer Direktor sein Sohn Karl wird. 1912 übersiedelt die Firma nach Friedrichshafen, direkt neben den Luftschiffbau des Grafen Zeppelin. Ein frühes Joint-Venture. Bis etwa 1920 unterstützt Wilhelm Maybach seinen Sohn Karl massgeblich bei dessen Entwicklungen, die über Jahrzehnte hinweg Benzin- und Dieselmotoren sowie Getriebe höchster Qualität und Fortschrittlichkeit hervorbringen.
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