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Die Geschichte von Maserati ist zuerst die Geschichte einer grossen Familie. Von Rodolfo Maserati, einem Eisenbahner im Italien der frühen industriellen Revolution, Carolina Losi und ihren sieben Kindern.

Tatsächlich ist der Arbeitsalltag im Kontakt mit der Dampflok in dieser Zeit noch etwas ungewöhnlich. Doch so wird den Maserati Brüdern die Leidenschaft für Geschwindigkeit in die Wiege gelegt.

Eine Familie, eine Leidenschaft

Die Gebrüder Maserati sammeln bereits vor der offiziellen Firmengründung 1914 Erfahrungen mit dem Auto. Dies bei Fiat.

Der sechste Bruder Mario versucht sich als Maler und Künstler.

Mario wird mit der Kreation des Markenzeichens beauftragt.
Er übernimmt ein typisches Symbol von Bologna: Der Dreizack der Neptunstatue des Brunnens auf der Piazza Maggiore, Sinnbild für Stärke und Kraft.

Begeisterung für den Motorsport

Die Maserati Brüder sind durchwegs begabte Konstrukteure, begeistern sich aber vor allem für den Motorsport. Sie bauen Rennwagen mit vier, sechs, acht und sogar mit 16 Zylindern.
Am 28. September 1929 wird in Cremona der erste Weltrekord mit einem Maserati aufgestellt. Am Steuer befindet sich Baconin Borzacchini. Mit dem 16 Zylindermotor absolviert er das 10-Kilometer-Rennen bei einer durchschnittlichen Geschwindigkeit von 246,069 km/h. Dieser Rekord bleibt bis Ende 1937 ungeschlagen.

Begeisterung auch für das faschistische Regime. Nachdem sich Benito Mussolini 1925 an die Spitze Italiens setzt, wollten die Maseratis für ihn eine ultimative Staatslimousine mit gigantischem 16-Zylinder-Motor bauen.

Diese Fixierung auf den Rennsport und Luxuslimousinen führt die Brüder beinahe in den Ruin.

Partnerschaft mit Adolfo Orsi

1932 stirbt Alfieri im Alter von 44 Jahren. Fortan geht es finanziell bergab und 1937 verkaufen die verbliebenen Brüder ihre Firmenanteile an den Industriellen Graf Adolfo Orsi. Die Maserati Brüder erhalten Zehn-Jahres-Verträge als Techniker.

Neuer Stammsitz - Erste Serienfahrzeuge aus Modena

Bei Ausbruch des zweiten Weltkrieges wechselt der Maserati-Stammsitz von Bologna nach Modena. Und im März 1946 wird auf dem Auto-Salon Genf der Prototyp A6, das erste Strassenfahrzeug von Maserati vorgestellt.

Dies passt einem hier wohnenden Rennsport-Rivalen ganz und gar nicht. Er wechselt ins nahe gelegene Marranello, und baut ab 1947 unter seinem Namen selbst Fahrzeuge – im Wappen mit dem aufbäumenden Pferd steht Ferrari.

Die Ära Fangio beginnt

Es scheint bergauf zu gehen. Man sammelt Erfolge in der Formel 1, darunter 1957 auch den 5. Weltmeistertitel mit Juan Manuel Fangio.

Gebaut werden Kult-Sportwagen wie der 3500 GT oder der 275 km/h schnelle Ghibli mit der extrem langen Motorhaube.

Dennoch steht es schlecht! Die Sicherheitsauflagen werden für Orsi zu teuer.

Wendepunkte mit Citroen und de Tomaso

1968: Orsi verkauft Maserati an Citroen. In Frankreich ist man mit dieser Neuerwerbung komplett überfordert. So scheitert auch das gemeinsame Projekt Citroen SM.

1975 findet Citroen mit Alejandro de Tomaso einen neuen Käufer. Der argentinische Rennfahrer und Unternehmer - mit seiner eigenen Marke überfordert - rettet Maserati vor dem Untergang und baut ab 1981 die günstigere Biturbo-Baureihe.

Aus Rivalen werden Partner

1993 beginnt für Maserati mit dem Ankauf durch die Fiat Gruppe eine neue gesicherte Zukunft. Vier Jahre später der Verantwortung von Ferrari unterstellt, können die Entwickler in Modena ihre Fahrzeuge endlich mit viel Leistung und zeitgemässer Alltagstauglichkeit ausstatten.

Die aktuelle Modellpalette - wieder konkurrenzfähig

Die vier Maserati Modelle Gran Turismo, Gran Cabrio, Ghibli und Quattroporte - bis zu 530 PS stark - ergänzen inzwischen das Ferrari-Produktportfolio bestens

Blick in die Zukunft

Nach 100 Jahren steht Maserati besser denn je da. In Modena will man in den nächsten drei Jahren den weltweiten Jahresabsatz von rund 16‘000 auf 50'000 Einheiten steigern.