Wer auf geringe CO2-Emission Wert legt, hat den Benziner mit dem RX 450 h bereits nach 6600 Kilometern in dieser Hinsicht überholt. Das hat natürlich seinen Preis: Ein RX 350 kostet ab 52'370 Euro, der 450 h beginnt bei 59'690 Euro und steigert sich über 65'550 Euro für die Executive-Ausstattung und 72'450 Euro für die auf Komfort ausgelegte "Ambience Line" bis 74'410 Euro für die mehr auf Agilität ausgerichtete "Impression Line". Dafür steigt mit dem Preis auch das Niveau der Ausstattung. In der Grundausstattung ist das komplette Sicherheitspaket mit zehn Airbags enthalten, ebenso beheizbare Ledersitze, Zwei-Zonen-Klimaautomatik, ein Premium-Audiosystem sowie eine Rückfahrkamera, deren Bild auf einem Teil des Innenspiegels sichtbar wird, sobald der Rückwärtsgang eingelegt wird. Besonderen Wert legt Lexus auf die Feststellung, dass es sich beim RX 450 h nicht um ein Mild- oder Micro-Hybrid handelt, bei dem der Elektromotor nur als Unterstützung beim Beschleunigen eingesetzt wird. Bei diesem RX handelt es sich um ein Vollhybrid mit zwei Elektromotoren, die auch eine Strecke von rund drei Kilometern rein elektrisches Fahren ermöglichen, was das morgendliche Starten daheim auch für die Nachbarn zu einer ruhigen Angelegenheit werden lässt. Als Kraftwerk dient der aus dem RX 350 bekannte, aber für den Hybrideinsatz überarbeitete Sechszylinder mit 249 PS. Dank der Abgas-Rückführung und einer geänderten Steuerung der Ventile, bei der die Auslassseite länger geschlossen bleibt, und verringerter innerer Reibung wurde der Benzinverbrauch gesenkt. Ausserdem sorgt das heisse Abgas für eine schnelle Aufheizung des Kühlwassers, was die Kaltlaufphase verkürzt und damit ebenfalls den Verbrauch senkt. Der vordere Elektromotor leistet 167 PS, der hintere 68 PS. Zusammen ergeben alle Motoren die sogenannte Systemleistung von 299 PS. Die Elektromotoren bieten ihr Drehmoment vom ersten Hochdrehen für die Beschleunigung an. Der vordere 335 Newtonmeter (Nm), der hintere 139 Nm. Vom Benziner kommen bei 4800 Umdrehungen pro Minute 317 Nm dazu. Damit beschleunigt der RX 450 h in 7,8 Sekunden von null auf 100 km/h und erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 200 km/h. Damit kann er sich sogar mit stärkeren SUV gut messen. Ungeschlagen bleibt er allemal beim Verbrauch Nicht ganz unschuldig daran ist der gute Luftwiderstandsbeiwert von 0,32. Für den hat man eine Menge Feinarbeit geleistet und den Unterboden verkleidet. Aber das ging nicht auf Kosten der charakteristischen Form, trotz Zugewinns bei den Aussenmassen, der bei der Breite mit 50 Millimeter am deutlichsten ausfiel. Es blieb bei dem kräftigen Unterbau bis zur Fensterunterkante und dem fast zierlich wirkenden Limousinen-Oberteil, verfeinert mit vielen Details und einem eleganten Dachschwung, der in einen grossen Heckspoiler mündet, der übrigens auch den Heckscheibenwischer aufnimmt. Die Türblätter reichen über die Türschweller hinweg, die deswegen sauber bleiben und den Platz für eine dritte Dichtung schufen – eine der Massnahmen, die dazu beitragen, den Lexus wieder zu einem Masse der Dinge bei den Innengeräuschen werden zu lassen. Innen geht es aber nicht nur ruhig zu, sondern auch standesgemäss komfortabel. Bei der Bedienung hat man sich alle Mühe gegeben, den Komfort zu erhöhen. Es Eindruck von Überfülle an Schaltern und Knöpfen, was dem Fahrer nur Recht sein kann. Er freut sich an Head up-Display, grossem Bildschirm, seinem Multifunktionslenkrad, vielen Show-Elementen und geniesst die Bewunderung seiner Mitfahrer, weil er mit soviel Technik umgehen kann. Er wird sich hüten zuzugeben, dass im neuen RX alles intuitiver zu bedienen ist und eben nicht nur imposant und elegant aussieht. Nach unserer ersten Fahrt durchs Allgäu kannten wir den Grund für das gewachsene Selbstbewusstsein der Lexus-Leute. Unser Bordcomputer meldete einen Durchschnittsverbrauch für die Tour von etwas mehr als sieben Litern. Wir fanden ihn aber nicht nur sparsam, sondern auch kommod und agil.(ar/Sm)
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