Die Modellpalette von Land Rover wird immer sparsamer. Ein gutes Beispiel dafür ist der Range Rover Sport mit dem Kürzel P400e.
Der entscheidende Unterschied steckt unter der Haube, kurz dazu die technischen Kerndaten vorweg: Ein 2,0-Liter-Vierzylinder-Benziner aus der selbst entwickelten Ingenium-Reihe liefert 300 PS und ein Elektromotor weitere 116 PS und 250 Nm Drehmoment. Während der Benziner vorn längs eingebaut ist, befindet sich der Elektromotor in der ZF-Achtstufenautomatik in der Fahrzeugmitte – neben dem integrierten 7-kW-On-board-Charger. Gemeinsam erzeugen die beiden Triebwerke eine Systemleistung von 404 PS, die permanent an alle vier Räder übertragen wird.
Als Energiespeicher verfügt der Range Rover Sport über eine Lithium-Ionen-Hochvoltbatterie mit 13 kWh im Kofferraumboden (Gepäckvolumen: 573 statt 623 Liter). Den Zugriffspunkt für das Ladekabel finden die Nutzer an der Fahrzeugfront. Eine komplette Aufladung vollzieht sich an einer "Wall Box" mit 32 Ampere in zwei Stunden und 45 Minuten, an einer gewöhnlichen Haushaltssteckdose mit 10 Ampere sind es siebeneinhalb Stunden, bis die Energiespeicher wieder voll sind. Für die Range Rover-Batterie gilt eine Garantie über acht Jahre oder 160'000 Kilometer für einen 70-prozentigen Erhaltungszustand.
So weit, so komplex. Doch jetzt wird gefahren. Im Alltag zeigt sich der Range Rover Sport P400e als ein wunderbar geschmeidiger Reisebegleiter. Nahezu geräuschlos setzt er sich in Bewegung - im reinen Elektromodus bis zu einer theoretischen Höchstgeschwindigkeit von 137 km/h. Der Elektromotor bietet nominell 48 Kilometer Reichweite aus der Batterie mit 9,6 Kilowattstunden Kapazität.
Auch sonst, das Zusammenspiel des aufgeladenen Zwei-Liter-Benziners mit dem Elektromotor funktioniert überaus harmonisch und wirksam. Benzin- und Elektromotor werden im Fahrbetrieb als Einheit wahrgenommen. Extrem leise und völlig vibrationsfrei spurtet er mit unnachahmlicher Leichtigkeit los - trotz eines nicht unbeträchtlichen Gewichts von über 2,5 Tonnen. Eindrucksvolle 640 Nm Drehmoment erzeugen ein Übriges, dass die neue Modellversion mit einer hochmodernen Mixtur aus Dynamik und nachhaltiger Leistung überzeugen kann. Bei Bedarf beschleunigt der Range Rover Sport P400e in 6,7 Sekunden von 0 auf 100 km/h und erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 220 km/h.
Egal ob in der Stadt, auf langen Autobahn-Abschnitten oder auf strapaziösen Routen - der Range Rover Sport P400e punktet neben dem sparsamen und Kräftigen Antrieb mit seinem umfangreichen Technikpaket mit Allradantrieb, Terrain Response 2-Steuerung sowie zahllosen weiteren elektronischen Helfern.
Angesichts der imposanten Schubkraft die der Plug-in-Hybrid bereitet, stellt sich allerdings die Frage, ob die Realität den vergleichsweise bescheidenen Normverbrauch von 3,2 Liter auf 100 Kilometer bestätigt oder widerlegt?
In unserem Testbetrieb stellten wir fest, dass mit voller Akku-Ladung rund 40 Kilometer drin sind. Wer regelmässig die Batterien lädt (Plug-in-Technik) und nur kürzere Strecken zurücklegt, kann wochen- oder monatelang herumfahren, ohne auch nur einen Tropfen Benzin zu verbrauchen. Im unserem Alltag waren Verbräuche um fünf bis sechs Liter durchaus erzielbar. Sind die Batterien komplett leer, so verbraucht der Range Rover Sport 10 bis maximal 12 Liter auf 100 Kilometer.
Der Range Rover Sport P400e erweist sich als Auto für die Liebe auf den ersten Blick. Denn er kann so viel. Edles Ambiente und höchster Sitzkomfort im Interieur, dazu ein Plug-in-Hybrid-Antrieb mit dem man auch sehr sparsam unterwegs sein kann - wenn er auch wirklich bei jeder Gelegenheit ans Stromnetz angeschlossen wird. Geniesser die sich mindestens 103'600 Franken leisten können, werden ihre Freude am Range Rover Sport P400e haben. atn/war
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