Sonntag, 5. April 2020 Geländepassagen zeigen die Qualitäten des neuen Defender
Robuste Konstruktion und hervorragende Fahrwerksgeometrie qualifizieren den Briten für Aufgaben auch im härtesten Terrain, die er mit hohem Komfort meistert
„Abseits der wenigen Hauptverbindungen sind zum Befahren der Straßen Allradfahrzeuge und GPS-Navigation nötig.“ So steht es im Wikipedia-Artikel über das Kaokoland im Nordwesten Namibias. Das bedeutet im Klartext: Hier ist eine ideale Region für den finalen Härtetest des neuen Land Rover Defender. Schließlich geht die von Grund auf neuentwickelte Generation der weltberühmten Allradlegende mit einem hohen Anspruch im Mai (oder Juni) 2020 in Deutschland an den Start. Land Rover bescheinigt dem neuen Defender, das robusteste und fähigste Modell zu sein, das jemals die Produktionshallen der britischen Allradmarke verlassen hat. Automobilexperten aus Deutschland machten sich auf den Weg ins südliche Afrika, um gemeinsam mit Land Rover Spezialisten und einheimischen Scouts den Defender unter brettharten Offroad-Bedingungen auf Herz und Nieren zu testen. Ein Test, den der kernige Brite mit Bravour meisterte.
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Nur wenige Modelle besitzen in der automobilen Welt einen solchen Klang wie der Defender. Seit 1948 ist er auf den Straßen und Pisten rund um den Globus unterwegs. Jetzt tritt die vollkommen neu entwickelte Generation der Allradlegende an, das große Erbe der Ahnen weiterzutragen, die bunte und spannende Geschichte des Defender mit neuer Handschrift und modernen Akzenten fortzuschreiben.
Eins bleibt dabei nach wie vor in Stein gemeißelt: Dem Defender ist kein Weg zu weit, keine Aufgabe zu schwer, kein Gelände zu anspruchsvoll. Der neue Defender will – und er kann. Dafür bürgt bereits das interne Kürzel D7x. Dahinter verbirgt sich ein von Land Rover komplett neu konzipiertes, leichtes Aluminium-Monocoque, das ebenfalls einen Superlativ für sich beansprucht. Nämlich den als steifste Karosseriestruktur, die Land Rover jemals in Serie gehen ließ – volle drei Mal steifer als herkömmliche selbsttragende Karosserie-auf-Chassis-Lösungen. D7x bildet die perfekte Basis für die Einzelradaufhängung des neuen Defender, für sein zweistufiges Verteilergetriebe sowie selbstverständlich den permanenten Allradantrieb, der Modell und Marke seit Jahrzehnten prägt.
Was dieses Konzept im neuen Defender zu leisten imstande ist, konnten die Tester aus Deutschland im Kaokoland sehr rasch erleben. Denn das viertägige Testprogramm hielt jede Menge Herausforderungen parat. Sandpassagen in ausgetrockneten Flussbetten, Passagen mit tückischen Felsen und tiefem Schotter, extrem wellige Pisten oder steile Anfahrten und ebensolche Anstiege. Und als Krönung ging es über den Van Zyl’s Pass, der zu den schwierigsten Strecken in ganz Afrika gehört. Hierhin dürfen sich nur Offroad-Profis wagen – und Fahrzeuge, die alles mitmachen und mehr können, als man sich im europäischen Auto-Alltag jemals vorstellen kann.
Robuste Konstruktion und modernste Technologien
Modelle wie den neuen Defender eben. Land Rover gibt dem markant gestylten Neuling nicht nur eine Riesenportion Robustheit mit auf den Weg. Sondern dem digitalen Zeitalter entsprechend auch modernste Technologien. Sie runden das Leistungsprofil des neuen Defender mit umfassender Computerhilfe und Sensorik ab. Etwa in der neuesten Entwicklungsstufe des von Land Rover kreierten Allround-Steuerungssystems „Terrain Response“. Es verfügt nun zusätzlich über einen konfigurierbaren Modus, wodurch der Pilot in die Lage versetzt wird, diverse Fahrzeugeinstellungen ganz nach Wunsch auf Straße, Gelände, Schnee und Eis oder persönlichen Geschmack zu justieren. Auch ein neuer Wat-Modus von bis zu 900 Millimeter ist jetzt Teil von Terrain Response, sodassß auch tiefe Fluss- und Bachläufe kein Hindernis.
Die Watfähigkeit des neuen Defender konnte die Testfahrkolonne im staubtrockenen Namibia nicht prüfen – wohl aber jeden einzelnen Offroad-Vorteil. Und davon besitzt der unverwüstliche Brite eine stattliche Zahl, wofür nicht zuletzt seine extrem kurzen Überhänge an Front und Heck verantwortlich sind. Sie führen zu eindrucksvollen Böschungswinkeln von bis zu 38 Grad vorn und 40 Grad hinten. Hinzu kommen Rampenwinkel von bis zu 31 Grad: So erweist sich der neue Defender im Gelände seiner legendären Vorfahren mehr als würdig.
Neu für den Defender ist hingegen die Luftfederung: komfortabel und äußerst praktisch, denn mit ihrer Hilfe lässt sich die Karosserie um 145 Millimeter anheben. Eine Menge zusätzlicher Bodenfreiheit, wenn es darauf ankommt. Äußerst hilfreich ist ferner die Achsverschränkung des neuen Defender von 500 Millimetern – und seine Fähigkeit, seitliche Schräglagen von 45 Grad ebenso zu meistern wie 45 Grad steile Anstiege.
Was das alles in der Realität bedeutet, darüber konnten die Tester bei ihrer Rückkehr in den Startort Opuwo fachsimpeln, übrigens die einzige Stadt im Kaokoland. Nach vier Expeditionstagen blieb keine Frage mehr offen. Außer der vielleicht, welche Motorisierung denn nun für den neuen Defender die richtige sein mag.
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