Hatte der Freelander der ersten Generation noch den Charakter eines Einsteigermodells, bei dem die Marke und der Preis viele Kompromisse bei Grösse, Technik und Materialien aufgewogen haben, so steht der Neue als ein attraktives Angebot da. Er ist viel mehr Personenwagen als der alte und hat nichts an seinen Qualitäten abseits der Strasse verloren. Gegenüber dem Vorgängermodell wuchs der Freelander der zweiten Generation in der Länge nur um 50 Millimeter auf 4,50 Meter und um 32 Millimeter in der Höhe auf 1,74 Meter. Den sofort spürbaren Zugewinn an Raum bringt die um fast elf Zentimeter auf 1,91 Meter gewachsene Breite. Zusammen mit der sehr hohen Sitzposition entsteht so auf allen Plätzen das angenehme Gefühl von Grosszügigkeit. Der Freelander ist endlich mal wieder ein Auto, dass der Fahrer wirklich im Blick hat. Die steile, für Land Rover typische Schnauze und das steile Heck lassen Zweifel aufkommen, wo der Wagen beginnt und endet. Dank des recht kleinen Wendekreises von 11,4 Metern und der sehr direkten Lenkung, stellen einen also selbst enge Innenstädte nicht vor scheinbar unlösbare Schätzaufgaben. Auch wenn der Freelander mit seinem edlen Inneren sich als Salonlöwe gibt, lässt er einem auch in schwierigem Gelände nicht hängen. Trotz des Verzichts auf martialisches Design und trotz seiner fast eleganten und dynamischen Karosseriegestaltung ist der Freelander ein Gelände-Profi geblieben. Stichworte hierzu sind Haldex-Kupplung für den automatisch sich zuschaltenden Allradantrieb, die Bodenfreiheit von 220 Millimeter, die Wattiefe von 500 Millimetern, Böschungswinkel von 31 Grad vorn und 34 Grad hinten sowie die Fähigkeit, bis zu 45 Grad steile Hänge herauf oder runter zu fahren. Eine erstaunlich wirksame Hilfe stellt in allen Situationen das "Terrain Response"- System bereit. Mit ihm lässt sich die Technik auf den Strassenbetrieb, Gras oder Schnee, Schlamm und Sand einstellen. Motormanagement, Getriebe, Zentralkupplung und Fahrwerksysteme werden angepasst und sorgen dann für ein Höchstmass an Traktion. Zudem sorgt eine Wankneigungskontrolle dafür, dass der Neue sich im Gelände nicht seitlich abrollen kann. Wirklich überraschend sind die guten Eigenschaften auf der ebenen Strasse. Sein Fahrwerk zeigt sich dabei erstaunlich komfortabel, die Lenkung als unerwartet exakt, und selbst bei hohen Geschwindigkeiten halten sich laut Auto-Reporter die Windgeräusche im Rahmen. Zum Vergnügen tragen auch die beiden Motoren bei. Da ist zunächst der Td4 Diesel. Der 2,2 Liter grosse Vierzylinder leistet 152 PS und bringt schon bei 2000 Umdrehungen pro Minute sein maximales Drehmoment von 400 Nm ins Spiel. Das reicht für eine Beschleunigung von 0 auf 100 km/h in 11,7 Sekunden und eine Spitze von mehr als 180 km/h. Der Verbrauch soll im Schnitt bei 7,5 Litern liegen, bei der Sechsgang-Automatik rund einen Liter höher. Der Handschalter entwickelt dabei 194 Gramm CO2 pro Kilometer, bei der Automatik werden 224 Gramm emittiert. Der Motor stammt aus der Zusammenarbeit von PSA und Ford. Beim Sechszylinder-Benziner hatte Volvo die Hände im Spiel. Der leistet 233 PS, bietet ein maximales Drehmoment von 317 Nm, beschleunigt den Freelander in 8,9 Sekunden von 0 auf 100 km/h, erreicht rund 200 km/h Spitze und wird mit einem Durchschnittsverbrauch von 11,2 Litern angegeben, was 265 Gramm CO2 pro Kilometer entspricht. Beide Motoren erreichen die Schadstoffklasse 4, beim Diesel samt Russfilter. Die Fahrleistungen sind angesichts eines Leergewichts um die zwei Tonnen recht erstaunlich. Weniger überzeugend für ein Fahrzeug mit maximal 1670 Litern Laderaumvolumen ist die Zuladung von nur rund 500 Kilogramm. Dafür ist die Ausstattung für die passive und die aktive Sicherheit komplett.
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