Fast sieben Jahrzehnte haben der Defender und seine Vorgänger die Automobilwelt geprägt und bereichert. Über zwei Millionen Exemplare der kernigen 4x4-Baureihe sind seit 1948 von den Bändern gerollt - ohne Unterbrechung war das Werk Solihull 68 Jahre lang das Zentrum der Land Rover- und Defender-Welt. Mit dem heutigen Tag schließt sich der Kreis für den Klassiker. Die mehr als 700 früheren und derzeitigen Mitarbeiter, die zur Feierstunde eingeladen waren, haben unzählige Fahrzeuge des Klassikers zusammengebaut. Zum Abschluss konnten sie einige besonders wichtige Modelle noch einmal in Fahrt erleben oder sogar selbst steuern, darunter das erste Vorserienmodell überhaupt, der legendäre "Huey", und das letzte jetzt gefertigte Fahrzeug, ein Defender 90 Soft Top in Heritage-Ausstattung.
Den historischen Tag nutzt Land Rover für den Start seines neuen "Heritage"-Restaurierungsprogramms. Am Ort der bisherigen Defender-Fertigung in Solihull befasst sich ein Expertenteam mit der Wiederherstellung klassischer Modelle des Defender und seiner Ahnen, die aus der ganzen Welt zurück nach England gebracht werden. Die ersten fachmännisch restaurierten Fahrzeuge gelangen im kommenden Juli in den Verkauf.
Von 1948 bis 2016: eine Erfolgsgeschichte aus Solihull
Über zwei Millionen Einheiten des Defender und seiner Vorfahren sind seit 1948 im britischen Solihull von den Land Rover-Bändern gerollt. Es begann mit einer einfachen Umrisszeichnung im Sand - und entwickelte sich zu einem der legendärsten 4x4-Modelle der Welt. Einem Modell mit dem Ruf als wahrscheinlich vielseitigstes Auto des Planeten, das seinen Besitzer dorthin bringt, wohin andere Modelle nicht gelangen. Ende 2015 sorgte das Modell "Defender 2,000,000" für Aufsehen: Das Unikat zum zweimillionsten Jubiläum wurde in London für sage und schreibe 400 000 britische Pfund (zirka 549 000 Euro) versteigert - Welten entfernt von den 450 Pfund, die der Käufer des ersten Land Rover 1948 auf der Amsterdam Motor Show bezahlen musste.
1948 war das Jahr, in dem die planmäßige Fertigung der Serie I begann - unter schwierigen Bedingungen. Denn das Großbritannien der Nachkriegszeit besaß zwar enorme Produktionskapazitäten, litt aber unter Stahlmangel. Einen Ausweg fanden hier Spencer und Maurice Wilks. Die beiden Brüder an der Spitze der Rover Company hatten das Unternehmen bereits in den 1930er-Jahren wieder in die Gewinnzone gebracht. Jetzt konzipierten sie den Land-Rover: ein Auto, größtenteils aus Aluminium, das vorrangig für den britischen Farmer gedacht war. Die Gebrüder Wilks konnten nicht einmal im Ansatz ahnen, welchen Welterfolg sie hier auf die Räder gestellt hatten.
Laufende Verbesserungen des Ursprungsmodells folgten, ehe 1958 die Serie II erschien. Neben einem neuen Design besaß die zweite Generation auch erstmals einen Dieselmotor, der noch bis Mitte der 1980er-Jahre treu seine Dienste verrichtete. 1966 war die Marke von einer halben Million produzierter Fahrzeuge überschritten, 1971 erreichte die Jahresproduktion mit 56 000 Einheiten einen historischen Höchststand. Die Serie III konsolidierte in den 70er-Jahren dauerhaft die guten Verkaufszahlen.
Das Jahr 1990 sah dann eine Zäsur, denn der Land Rover bekam den Namen Defender, nachdem er zuvor allein durch Radstand und Seriennummer klassifiziert wurde. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte das Modellprogramm nur aus Land Rover und Range Rover bestanden - die Ankunft des Discovery machte eine weitere Differenzierung notwendig, tat der Beliebtheit jedoch keinen Abbruch.
Eine Ursache für den Erfolg des Defender und seiner Ahnen ruht zweifelsfrei in der Option, auf Basis der Modellplattform eine Vielzahl an Varianten zu schaffen. So gab es den 4x4-Klassiker beispielsweise als Löschfahrzeug, als Frontlenker-Lkw, als Hubsteiger - und sogar als voll schwimmfähiges Amphibienfahrzeug. In den 68 Jahren seiner Modellgeschichte wurde er von allen möglichen Fahrern pilotiert, von Farmern und Forschern, von VIPs und gekrönten Häuptern.
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