Das neue Fahrzeug wird im Frühjahr 1963 vorgestellt. Der Fulvia übernimmt viele Bauteile von seinem großen Bruder, dem Flavia. Konstruktiv fällt die Entscheidung, den Wagen mit Vorderradantrieb und einem längs angeordneten V-Vierzylinder auszurüsten. Dieses neue Triebwerk wird um 45 Grad geneigt eingebaut, um den Raumbedarf in der Höhe zu reduzieren. Der Hubraum beträgt 1091 ccm und die Leistung 58 PS; die Doppelvergaser-Versionen leisten 71 PS. Später wird es das Coupés HF 1600 auf fast 160 PS bringen. Die Entscheidung, viele der Komponenten des Flavia und des Fulvia zusammenzufassen (Gleichlaufgelenk, Achswellen, Hinterachse) basiert auf den neuen Produktionsanforderungen. Das Stichwort heisst Rationalisierung. Dennoch kann ein sehr hohes Qualitätsniveau gewährleistet werden. Dass diese Philosophie gelungen umgesetzt wurde, lässt sich am Fulvia gut ausmachen: Ein Fahrzeug mit sehr eigenständiger Linienführung, einer im Hinblick auf die aktive und passive Sicherheit hervorragenden Ausstattung, brillanten Fahrleistungen (138 km/h Höchstgeschwindigkeit) und einem sorgfältig verarbeiteten Innenraum. Von den Bezügen bis zur Instrumentierung ist alles unverwechselbar im Stile von Lancia gehalten. Während der gesamten Produktionsdauer wird der Fulvia allgemein als die eleganteste und raffinierteste Kompaktlimousine Europas bezeichnet.
Lancia – die technischen Meilensteine bis 1996
1907 Hochdrehender Vierzylindermotor Alpha 1913 Elektrische Anlage, Scheibenräder Theta 1919 Dreifach verstellbare Lenksäule Kappa 1922 V8, obenliegende Nockenwelle mit Kettenantrieb, Vierradbremse Trikappa 1922 Selbsttragende Karosserie, Einzelradaufhängung vorn, hydraulische Stoßdämpfer vorn, integrierter Kofferraum Lambda 1936 Aerodynamische Karosserie nach Windkanalversuchen, Einzelradaufhängung rundum, Alumium-Motorblock und -Zylinderkopf, Halbkugelförmige Brennräume Aprilia 1939 Fünfganggetriebe serienmässig (IV. Serie) Ardea 1950 Transaxle-Bauweise, Ponton-Form, Leichtmetall-V6 (erster Serien V6), Schräglenker-Hinterachse mit Schraubenfedern Aurelia (B10) 1960 Vorderradantrieb, Vierzylinder-Boxermotor (Leichtmetall), servounterstützte Vierrad-Scheibenbremse, mechanische Kugelfischer-Einspritzung Flavia 1970 Mittelmotor-Anordnung Stratos 1982 Motoraufladung mit mechanischem, volumetrischem Kompressor Rally 037 1984 Gemeinsame Fahrzeugentwicklung mit anderen Marken (Bodengruppennutzung), Turbolader mit Overboost, ABS wahlweise, gegenläufige Ausgleichswellen Thema 1985 Kombinierte Kompressor/Turbo-Aufladung, permanenter Allradantrieb Delta S4 1986 V8 vorne quer mit Frontantrieb, ABS serienmässig, serienmässig permanenter Allradantrieb mit Visco-Kupplung und Torsen-Sperrdifferential Thema 8.32 1988 Kohlefaserchassis S4 ESV2 / HIT 1990 Viscodrive, Boostdrive Dedra HF Turbo 1994 Fünfzylinder-Reihenmotor mit Ausgleichswellen Lancia k 1996 112 lieferbare Karosseriefarben für ein Serienfahrzeug Lancia y
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