Montag, 30. Mai 2011 Lancia Ypsilon: Da steckt Premium drin
Foto:Auto-Medienportal.Net/Lancia
Start frei für die vierte Generation des Lancia Ypsilon: Am 4. Juli 2011 kommt der neue Kleinwagen zum Preis ab rund 12.500 Euro in die Schaufenster der Lancia-Händler. Und das erstmals mit fünf Türen, denn der stylische Italo-Flitzer basiert bereits auf der Plattform des nächsten Panda. Das hat auch noch den Vorteil, dass das Ladevolumen des Kofferraums von 215 auf 245 Liter anwächst. Insgesamt wollen die Italiener jährlich 122 000 Einheiten von dem neuen Ypsilon absetzen. Der Ypsilon ist ein Premium-Modell geworden und eine echte „Bella-Mini-Macchina“, wie die Einheimischen rund um Turin sagen. Erfolgsverwöhnt ist das Modell mit dem Buchstaben-Namen ja sowieso. 2,44 Millionen Exemplare wurden seit 1985 vom Ypsilon verkauft. Zuerst, in den Jahren 1985 bis 1996, da hieß er noch „Y 10“, verkaufte er sich 1,13 Millionen Mal. Die 2. Generation (1996 bis 2003) wurde weltweit 803 000 Mal abgesetzt, und für die dritte Ypsilon-Generation (2003 bis 2010) haben sich 505 000 Kunden entschieden.
|
Der neue Ypsilon ist nicht nur italienisch-eleganter, sondern auch günstiger als seine Konkurrenten vom Schlage Citroën DS3, Mini oder Audi A1, die allesamt über 15 000 Euro kosten. Und die praktischen fünf Türen bietet eben nur der Lancia. Schon das Basismodell „Silver“ hat serienmäßig wichtige Sicherheitskomponenten wie sechs Airbags, ESP und eine Berganfahrhilfe, sowie Komfort- und Spritsparassistenten wie eine Start-Stopp-Automatik, elektrische Fensterheber vorn und eine Zentralverriegelung mit Funkfernbedienung mit an Bord.
In der nächsthöheren Ausstattungsstufe „Gold“, für die nach Einschätzung des Lancia-Marketings 70 Prozent der Kunden entscheiden werden, gibt’s dazu noch eine Klimaanlage, CD-/MP3-Radio, Lederlenkrad und elektrisch verstellbare und beheizbare Außenspiegel. „Platinum“ heißt dann die vollständigste Serienausstattung, die mit Leichtmetallrädern, Klimaautomatik und der Freisprechanlage Blue&Me das Ypsilon-Fahren noch schöner macht. Geschätzter Kundenanteil: 25 Prozent.
Wem das noch immer nicht reicht, der greift in die Kiste mit den weiteren Zusatzausstattungen, die unter anderem mit Xenon-Hauptscheinwerfern, einem elektrischen, 1,7 Quadratmeter großen Glas-Schiebedach, Geschwindigkeitsregelanlage, Zweifarb-Lackierung und einer Einparkautomatik gefüllt ist.
Auch im Innenraum macht der neuste Lancia auf Anhieb Spaß. Die verarbeiteten Materialien sind mehr als nur nett anzusehen und bestehen auch den Streicheltest, ohne dass sich die Rückenhaare aufstellen. Die Klavierlack-Optik in edlem Schwarz begeistert ebenso wie die verchromte Umrandung der Innenbeleuchtung im Dachhimmel. Auch die innenliegenden Hebel zur Türöffnung glänzen in herrlichem Chrom. Ebenfalls nett und nicht immer selbstverständlich ist die Tatsache, dass sich die hinteren Seitenfenster bis ganz nach unten absenken lassen. Aber dann fehlt doch noch etwas am Interieur. Der Beifahrer bemerkt es schon bei der ersten etwas schärfer gefahrenen Rechtskurve, als er händeringend nach einem Haltegriff oberhalb der Beifahrertür sucht - und ins Leere greift.
Am besten passt der größte, stärkste und verbrauchsärmste Motor zum Ypsilon. Der 1,3-Liter-Vierzylinder-Turbodiesel leistet 70 kW / 95 PS und beschleunigt den 1-Tonner in 11,4 Sekunden auf Tempo 100. Der Verbrauch liegt bei 3,8 Litern Diesel auf 100 Kilometer (EU-Norm). So macht der Lancia richtig Spaß. Wer es nicht ganz so eilig hat, greift zu einem der beiden Benziner. 51 kW / 69 PS produziert der laufruhigere 1,2-Liter-Basis-Benziner. Allerdings schwächelt der Vierzylinder bei ansteigenden Drehzahlen. Und wer es lieber lauter im Innenraum hat, der wählt den Zweizylinder. Der läuft unschön brummelig mit seinen 0,9 Litern Hubraum. Der Twinair-Turbo leistet immerhin 63 kW / 85 PS. Aber der ist nichts für schaltfaule Fahrer, ständig muss man runter und wieder rauf schalten, um einigermaßen voranzukommen. Wie es dieses Motörchen zur Auszeichnung „International Engine of the Year“ geschafft hat, bleibt zumindest uns ein Rätsel. Vielleicht liegt es ja an der Eco-Taste. Sie reduziert das maximale Drehmoment von 134 Nm auf 100 Nm und ist somit schuld an der schwachen Performance.
Zum Abschluss noch ein Tipp zur Wahl der Sonderausstattungen. Wer als Fahrer des neuen Lancia Ypsilon über 1,80 Meter groß ist und sich für das wirklich empfehlenswerte Glas-Panorama-Schiebedach entscheidet, sollte unbedingt auf den höhenverstellbaren Fahrersitz verzichten, da bei dieser Variante die Kopfstütze nur eine Raste, statt sonst derer drei nach oben verstellt werden kann. Folge: das untere Ende der Kopfstütze drückt dauer- und schmerzhaft auf die oberen Halswirbel. (ampnet/ww).
Daten: Lancia Ypsilon 1,2 Fire Evo
Länge x Breite x Höhe (m): 3,84 x 1,67 x 1,52 Motor: Vierzylinder-Benziner, 1242 ccm Leistung: 51 kW / 69 PS bei 5500 U/min Max. Drehmoment: 102 Nm bei 3000 U/min Höchstgeschwindigkeit: 163 km/h Beschleunigung von 0 auf 100 km/h: 14,5 Sek. Verbrauch (nach EU-Norm): 4,9 Liter
|