Bei jeder Fahrzeuginspektion sollte geprüft werden, ob die Klimaanlage noch ausreichend kühlt. Nur so können Schäden durch zu grossen Kältemittelverlust verhindert werden. Der ADAC geht von einem jährlichen Diffusionsverlust von acht bis zehn Prozent aus. Um den größten Problemen vorzubeugen, sollte die Klimaanlage regelmässig - auch bei niedrigeren Temperaturen – einmal in der Woche mindestens zehn Minuten eingeschaltet werden, empfiehlt die Gesellschaft für Technische Überwachung (GTÜ). Dadurch bleibt das Kältemittel im Kühlkreislauf und das Austrocknen der Dichtungen wird verhindert. Grundsätzlich rät die GTÜ, auch bei vorhandener Klimaanlage das Auto im Hochsommer möglichst im Schatten zu parken. Das spart später Energie, sprich Kraftstoff, beim Abkühlen. Aus demselben Grund sollten vor Fahrtantritt bei grosser Hitze Türen und Fenster kurz geöffnet werden, damit die heisse Luft aus dem Innenraum entweichen kann. Zum Start sind die Klimaanlage und die Lüftung auf Maximalleistung zu stellen, um optimale Wirkung zu erzielen. Die Fenster und eventuell das Schiebedach sollten noch ruhig zwei Minuten geöffnet bleiben. Untersuchungen des ADAC haben gezeigt, dass vor allem die erste Abkühlphase, nachdem das Auto in der Sonne stand, sehr verbrauchsintensiv ist. Um beispielsweise die Innenraumtemperatur von 31 C° auf angenehme 22 C° herunterzukühlen, verbrauchten die Testfahrzeuge zwischen 2,47 und 4,15 Liter Kraftstoff pro 100 km zusätzlich. Dieser erhöhte Verbrauch wurde allerdings nur drei Minuten lang gemessen. Um die anschliessende Temperatur zu halten, ist je nach Fahrzeug und Bauart der Klimaanlage mit einem Mehrverbrauch von 0,76 bis 2,11 Litern in der Stadt und von 0,09 bis 0,66 Litern auf der Autobahn zu rechnen. In der ersten Phase sollte man den Umluftschalter betätigen. Dann muss die Klimamaschine nicht die heisse Aussenluft kühlen, sondern nur noch die schon kühlere Luft im Fahrzeuginneren. Der kühlende Luftstrom wirkt nach ADAC-Angaben am besten, wenn er über die Schultern der vorne Sitzenden hinweg streicht. Nicht nur aus Kostengründen, sondern auch aus medizinischer Sicht, sollte der Temperaturunterschied zwischen drinnen und draussen nicht zu gross sein. Am angenehmsten wird eine Temperatur zwischen 21 C° und 23 C° empfunden. Gerade im Frühjahr trägt auch ein Innenraumfilter zu mehr Komfort und zum Schutz der Klimaanlage bei. Aktivkohle-Innenraumfilter halten nach Angaben von Bosch bis zu 100 Prozent aller festen und schädlichen gasförmigen Stoffe zurück und sind vor allem Allergikern zu empfehlen. Durch den Luftsog und die Abgase des Vordermannes kommt es zum so genannten Tunneleffekt, der dazu führt, dass im Fahrzeuginneren die Konzentration an Pollen, Ozonpartikel und Feinstaub bis zu sechsmal höher ist als ausserhalb des Fahrzeugs. Ein Aktivkohle-Innenraumfilter filtert nahezu 100 Prozent der Pollen, Schmutz und Bakterienstämme sowie schädliche Gase wie Ozon und Stickoxide aus der Luft heraus. Ein weiterer Effekt ist der Schutz der Klimaanlage vor eindringenden Staub- und Schmutzpartikeln, wodurch sich deren Lebensdauer und Funktionsfähigkeit erhöht. Bosch rät, den Innenraumfilter alle 15'000 Kilometer, mindestens aber einmal im Jahr zu wechseln. Ein Austausch empfiehlt sich gerade nach dem Winter, da der gesammelte Schmutz und die Feuchtigkeit im Herbst und Winter einen Nährboden für Bakterien und Schimmelpilze bietet, was zu einer zusätzlichen Klimabelastung im Fahrzeug führt. Dabei kann auch vom herkömmlichen Filter problemlos auf einen in den Massen gleichen Aktivkohle-Innenraumfilter umgerüstet werden. (ar/jri)
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