Ein Lamborghini ist ein Kunstwerk avantgardistischen Designs, eine technische Skulptur in schneller Bewegung. Der Reventón Roadster kommt aus derselben gestalterischen Denkwelt wie das Coupé. Seine Designer holten sich Inspirationen aus der Luftfahrt – die extrem geschärfte Keilform weckt Assoziationen mit einem Kampfjet.
Die stark gepfeilte Front, die mächtigen, weit nach vorn gezogenen Lufteinlässe, die breiten Seitenschweller, die nach oben öffnenden Scherentüren und das Heck mit den martialischen Kanten – der Roadster ist in ein Design von maximaler Funktionalität und spektakulärer Schärfe gekleidet. Details setzen stylsichere Akzente: Als Scheinwerfer dienen Bi-Xenon-Einheiten mit Leuchtdioden für Tagfahrlicht und Blinker. In den Heckleuchten sitzen ebenfalls LEDs.
Der Reventón Roadster misst wie das Coupé 4,70 Meter in der Länge. Sein Radstand beträgt 2,67 m, die Breite 2,06 m und die Höhe 1,13 m. Der Fahrer und der Beifahrer sitzen tief und sportlich, durch einen mächtigen Mitteltunnel voneinander getrennt.
Hinter den beiden Sitzen liegen, in Schächte versenkt, zwei ausfahrbare Sicherheitsbügel, die bei einem drohenden Überschlag innerhalb weniger Hundertstelsekunden nach oben schießen. Eine feste, horizontale Strebe hinter den Sitzen, geformt wie ein Flügel, trägt die dritte Bremsleuchte. Auch der lange Rücken präsentiert sich gegenüber dem Coupé neu gezeichnet. Die Motorhaube liegt nahezu horizontal, insgesamt vier Fenster gewähren einen Blick auf den mächtigen V12 in seiner technischen Eleganz. Die Karosserie des Reventón ist schon in der Basis so steif, dass der Roadster mit einem Minimum an Verstärkungen auskommt. Ohne Betriebsstoffe bringt er lediglich 1690 Kilogramm auf die Waage, nur 25 kg mehr als das Coupé.
Die Zelle des Roadster besteht wie beim Coupé aus höchstfesten Stahlprofilen und Carbon-Teilen, die miteinander verklebt und vernietet sind. Für die Karosserie werden nahezu ausschließlich Kohlefaser-Elemente eingesetzt, allein die Türaußenseiten bestehen aus Stahlblech.
Für die exklusive Kleinserie haben die Designer einen neuen Grauton mit der Bezeichnung Reventón Grey kreiert. Wie beim etwas anders getönten Grau des Reventón Coupé handelt es sich um eine matte Lackierung, die bei Sonneinstrahlung jedoch dank ihrer speziellen Metallpartikel eine unerwartete Tiefenwirkung entfaltet.
Auch die Räder des Reventón Roadster nehmen das Wechselspiel aus matten und glänzenden Elementen auf. Die fünf Speichen der Felgen tragen Y-Form, an jeder Speiche liegen kleine sichelförmige Flügel aus mattem Carbon an. Sie bewirken nicht nur eine ungewöhnliche Optik, sondern auch einen Turbineneffekt, mit dem sie die Kühlung der mächtigen Bremsscheiben aus Keramik weiter verbessern.
Der Zwölfzylindermotor, der den Reventón Roadster antreibt, ist eine Ikone von Lamborghini – als Technik-Komponente, die den Charakter der Autos entscheidend prägt. Er ist einer der stärksten Saugmotoren der Welt. Mit 11,0 : 1 verdichtet, schöpft er aus 6496 cm3 Hubraum 493 kW (670 PS), die bei 8000 1/min anliegen. Bei 6000 1/min stellt er sein maximales Drehmoment von 660 Nm bereit. Der V12 ist ein Meisterwerk italienischer Motorenbaukunst. Zwei Ketten treiben seine vier Nockenwellen an, die 48 Ventile betätigen. Im Zusammenspiel mit dem dreistufigen Schaltsaugrohr sorgen die variablen Steuerzeiten für bulligen Drehmomentaufbau. Eine Trockensumpfschmierung versorgt das Hightech-Aggregat auch bei extremer Querbeschleunigung stets sicher mit Öl. Der Entfall der Ölwanne erlaubt eine tiefe Einbaulage – zugunsten der überragenden Fahrdynamik.
Der V12 katapultiert den Reventón Roadster in 3,4 Sekunden auf 100 km/h, erst bei 330 km/h endet der Vortrieb. Er spricht auf die Bewegungen des rechten Fußes so gierig an wie ein Rennmotor; er dreht bis über 8000 Touren hinaus und gibt dabei ein Konzert, das die Haut kribbeln lässt.
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