Samstag, 27. März 2010 Gallardo Superleggera: Rennmaschine für die Strasse
Im Vergleich zum ebenfalls sehr dynamischen Gallardo LP 560-4 wurde bei dieser Version das Gesamtgewicht um 70 Kilogramm reduziert. Foto: unitedpictures/auto-reporter.net
Abspecken liegt im Trend – gerade im Frühjahr will man den Speck vom Winter ablegen und trainiert kräftig, um frischt gestärkt, leicht und wohl proportioniert durch den Sommer zu kommen. Dies sind auch keine schlechten Voraussetzungen, wenn man mit dem Lamborghini Gallardo LP 570-4 Superleggara unterwegs sein will. Dieser spezielle Ableger des Gallardo LP 570-4 ist eine puristische Fahrmaschine, wie sie von der italienischen Sportwagenschmiede erwartet wird. Sportlichkeit ohne Kompromisse und mit aller Konsequenz, die das technische Potenzial der Marke für den öffentlichen Straßenverkehr noch zulässt.
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Der Beiname „Superleggara“ ist Programm und darf sehr ernst genommen werden. Im Vergleich zum ebenfalls sehr dynamischen Gallardo LP 570-4 wurde bei dieser Version das Gesamtgewicht um 70 Kilogramm reduziert. Der abgespeckte Gallardo bringt 1.340 Kilo auf die Waage und bietet ein Leistungsgewicht von 2,35 Kilo pro PS. Die Fitness-Kur bedeutet in Zahlen: Ein Spurt von 0 auf 100 km/h in 3,4 Sekunden und in 6,8 Sekunden ist die 200 km/h-Marke schon erreicht. Wer die 570 PS (419 kW) des 5,2-Liter-V10-Direkteinspritzers im Superleggera in voller Aktion erleben will, der sollte auf einer abgesperrten Rennstrecke seine Fahrkünsten freien Lauf lassen. Hier kann dann die Höchstgeschwindigkeit von 325 km/h in Angriff genommen werden. Auch bei diesem Leichtgewicht wird die Kraft des Zehnzylinders über den Allradantrieb auf den Asphalt gedrückt.
Auch wenn Lamborghini seine Produktion in Sant’Agata Bolognese zurückfährt, wird der Gallardo Superleggera ein begehrtes Sondermodell sein, das schon wegen seiner Exklusivität weltweit interessierte Sportwagenfahrer anzieht. Abspecken heißt bei Lamborghini, viele Teile aus Kohlefaser zu verbauen. Hintergrund: Mit ihrem minimalen Gewicht und der extrem hohen Festigkeit ist Kohlefaser der ideale Werkstoff für einen Sportwagen. Beim neuen Superleggera sind das Heckfenster, die Seitenscheiben und die Motorhaube aus Kohlefaser gefertigt. Auch beim Heckflügel, bei den Seitenschwellern, beim Diffusor, bei Teilen der Unterbodenverkleidung und bei den filigranen Außenspiegelgehäusen entschieden sich die Ingenieure für das leichte, aber teure Material. Dass bei diesem Gallardo um jedes Gramm an Gewichtsreduzierung gekämpft wurde, macht auch die Tatsache deutlich, dass die Abdeckungen des Mitteltunnels, der Türverkleidungen und die Kulisse für das automatisierte Schaltgetriebe aus Kohlefaser bestehen. Auch die Schalen der Sportsitze, die ebenso wie das gesamte Cockpit mit leichtem Alcantara überzogen sind, sind aus dem Hightech-Werkstoff gefertigt.
Leichter im Gewicht, aber mehr Leistung (plus zehn PS gegenüber dem normalen Gallardo) und eine Fahrwerksabstimmung, die ihr Layout aus dem Motorsport hat, kennzeichnen den Gallardo Superleggera. Lamborghini sagt, dass dieser Gallardo wie kein anderes Modell so nah an einem Rennwagen ist. Wohl wahr – keine marketingwichtige Behauptung, sondern eine glaubhafte Aussage, die gerade bei Lamborghini für zufriedene Kunden sorgen sollte. Gewichtsreduzierung ja, aber nicht um jeden Preis, so bekommen die Kunden weiterhin eine Klimaanlage und elektrisch zu bedienende Fensterheber. Ins Schwitzen kann man schon kommen, wenn man dem Superleggera die Sporen gibt. Doch zuvor sind über 208.000 Euro an Lamborghini zu überweisen. (auto-reporter.net/Peter Hartmann)
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