Bereits die Ausgangsbasis des Superleggera, der Gallardo LP 560-4, folgt mit nur 1410 Kilogramm Trockengewicht konsequent der Leichtbau-Philosophie von Lamborghini. Seine Karosserie besteht aus Aluminium; Gussknoten und Strangpressprofile bilden ein hochfestes Gerüst, das die Aluminiumbleche form- und kraftschlüssig integriert. Die Space-Frame-Struktur ist in hohem Maße aufprallsicher und legt die Basis für das präzise Handling des Supersportwagens.
Vor diesem Hintergrund stellte die Vorgabe, weitere 70 Kilogramm Gewicht zu sparen, eine große Herausforderung für die Ingenieure dar – die Zielmarke, das Leistungsgewicht von 2,35 Kilogramm pro PS, bedeutet einen neuen Bestwert im Wettbewerbsumfeld. Die Lamborghini-Entwickler lösten die Aufgabe auf ihre charakteristische Weise – mit Hightech-Kompetenz und ästhetischem Gespür.
Das Heckfenster und die Seitenscheiben bestehen aus leichtem und stabilem Polycarbonat. Auch die Motorhaube integriert ein Fenster aus Polycarbonat, unter dem das V10-Aggregat wie ein technisches Kunstwerk liegt. Die lange, vom Dach bis zum Heck verlaufende Haube ist aus Kohlefaser gefertigt. Auch beim Heckflügel, bei den Schwellerleisten, beim Diffusor, bei Teilen der Unterbodenverkleidung und bei den filigranen Außenspiegelgehäusen entschieden sich die Entwickler für Kohlefaser.
Mit ihrem minimalen Gewicht und der extrem hohen Festigkeit ist Kohlefaser der ideale Werkstoff für einen Supersportwagen. Bereits in den 80er Jahren hat Lamborghini hier erste Erfahrungen gesammelt, damals mit dem Countach. Heute bestehen beim Murciélago Teilbereiche der Struktur aus Kohlefaser. Um diesen Vorsprung weiter auszubauen, hat die Marke in Sant’Agata Bolognese ein Kompetenzzentrum für Kohlefaser-Materialien eingerichtet. Dort entwickeln Spezialisten die Bauteile und arbeiten an effizienten Fertigungstechnologien.
Ein weiterer Baustein der Kohlefaser-Strategie von Lamborghini ist die Einrichtung des „Automobili Lamborghini Advanced Composite Structures Laboratory” (ACSL) an der Universität von Washington in Seattle/USA. Die langfristigen, gemeinsamen Forschungsarbeiten an Themen der Aeronautik und Astronautik sowie deren Umsetzung im automobilen Bereich sind zentrale Themen der Zusammenarbeit. Neben der Universität von Washington zählt auch das Unternehmen Boeing zu den Partnern von Lamborghini. Der Flugzeughersteller verfügt über eine extrem hohe Kompetenz in Sachen Composite-Materialien: Mit dem neuen Typ 787 Dreamliner hat Boeing das derzeit weltweit erste, komplett aus Kohlefaser gebaute Verkehrsflugzeug entwickelt.
Kohlefaser-Materialien im Innenraum
Insgesamt machen die Kohlefaser-Bauteile am neuen Gallardo Superleggera 40 der eingesparten 70 Kilogramm Gewicht aus. Auch im Innenraum haben die Entwickler um jedes Gramm gekämpft. Die Abdeckung des Mitteltunnels, die Türverkleidungen und die Kulisse für das automatisierte Schaltgetriebe e.gear bestehen aus Kohlefaser. Aus dem Highend-Material sind auch die Schalen der Sportsitze gefertigt. Sie tragen einen erheblichen Teil zur Gewichtsreduzierung bei. Auch für die Kunden in den USA sind jetzt Sportsitze erhältlich.
Ebenso wie das komplette Cockpit sind die Sportsitze mit leichtem Alcantara statt mit Leder bezogen. Gewichtsreduzierung bedeutet bei Lamborghini jedoch keineswegs Verzicht – der Gallardo LP 570-4 Superleggera hat weiterhin eine Klimaanlage und elektrische Fensterheber serienmäßig an Bord.
Lamborghini hat seine Stärken weiter ausgebaut – das Interieur ist mit Liebe zum kleinsten Detail verarbeitet, hochwertige Materialien verwöhnen mit feiner Optik und Haptik.
Der Innenraum mit Fußmatten und Himmel in Alcantara ist in sportlichem Schwarz gehalten. Als Kontrastfarben, etwa für die Dekorstreifen auf den Sitzen und die Nähte, stehen Grün, Gelb, Orange und zwei Grautöne zur Wahl.
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