Mit dem Carnival bringen die Koreaner ein weiteres Familienauto, zwar nicht gerade zum Schnäppchenpreis, aber doch zu einem, der sich im Wettbewerb mit anderen Siebensitzern gut messen kann. Die dritte Reihe gibt es gegen Aufpreis, aber die immense Zuladung von rund 800 Kilogramm und einen Laderaum, der ohne die beiden hinteren Sitzbänke eine Ladefläche von 183 Zentimeter Länge und ein maximales Volumen von 2840 Litern bietet, sind serienmässig. Außerdem darf der Neue gebremste Zwei-Tonnen-Anhänger ziehen. Rasch überzeugt dieser Kia davon, dass er gar nichts anderes sein will, als ein problemloses, variables, kostengünstiges Vehikel. Dazu ist die Federung etwas zu komfortabel, die Lenkung nicht präzise und direkt genug, und die Sitze sind auch nicht gerade für die Aufnahme hoher Seitenkräfte gebaut. Aber sie sind vielfach verstellbar und gut gepolstert. Da stört das Stuckern des Fahrwerks besonders bei höheren Geschwindigkeiten auf schlechten Strassen nicht so sehr. Dieser Familienauto-Philosophie folgend, entspricht die Sicherheitsausstattung mit einer stabilen Fahrgastzelle, Frontairbags und Seitenairbags für alle Sitzreihen sowie aktiven Kopfstützen. Kia hat mit diesem Auto bereits die Crashtest in den USA mit sehr guten Ergebnissen absolviert und ist sicher, auch beim europäischen Crashtest EuroNCAP mit dem Bestwert von fünf Sternen bestehen zu können. Aber zum Unfall soll es gar nicht erst kommen. Darum kümmern sich ESP und Bremsassistent. Klarer und dynamischer sind die Linien im Design geworden. Die Optik zeigt den neuen Anspruch der Kia-Koreaner, diese Marke innerhalb des Hyundai-Konzerns eher in Richtung Premium zu bewegen. Auch innen setzt sich der gefällige Eindruck fort. Das Armaturenbrett mit grosser Mittelkonsole muss sich nicht verstecken. Seine Materialien sind zwar nicht hochwertig, aber wertig genug und gut verarbeitet. Die Instrumente lassen sich gut ablesen, und alle Hebel sitzen am rechten Platz. Die zweifarbige Gestaltung des Innenraums bringt einen Hauch von Luxus ins Spiel. Wir fuhren die Vierzylinder-Dieselvariante Carnival 2,9 CRDi in Verbindung mit einer Fünfgang-Automatik. Der Motor leistet 185 PS und bietet sein maximales Drehmoment von 343 Nm zwischen 1750 und 3500 Umdrehungen pro Minute. Das bringt den 2,1 Tonner in 14,6 Sekunden auf 100 km/h und auf eine Höchstgeschwindigkeit von 194 km/h. Auch das sind Werte, wie man sie beim einem Familientransporter akzeptieren kann. Der Verbrauch soll laut Auto-Reporter im Schnitt bei 9 Litern liegen; die Schadstoffklasse entspricht Euro IV; ein Russfilter kann für 550 Euro nachgerüstet werden. Neben dem Diesel, der sich für den Carnival als optimale Motorisierung eindeutig empfiehlt, wird auch ein Sechs-Zylinder-Benziner mit 2,7 Litern Hubraum und einer Leistung von 189 PS angeboten, im Verbrauch bei durchschnittlich 11 Litern liegt und die 100 km/h nach 15,7 Sekunden sowie eine Höchstgeschwindigkeit von 182 km/h mit Viergang-Automatik oder 192 km/h mit einem Fünfgang-Handschalter erreicht. Der Kia Carnival wird in drei Ausstattungsvarianten angeboten - als Carnival CRDi LX ab 27'490 Euro. Wie gesagt - kein Schnäppchenpreis, aber ein guter für einen 2,1 Tonner mit diesem Raumangebot für die grosse Familie.
|