Mittlerweile bringt der 2,5-Liter-Selbstzünder 170 PS mit und beschleunigt bis auf eine Spitze von 182 km/h. Das maximale Drehmoment von 392 Newtonmetern zwischen 1850 und 2500 U/min. ist ebenfalls ein Wort. Das Getriebe ist gut abgestuft und die ersten drei Gänge sind stimmig übersetzt. Sie verlangen beim beherzten Tritt aufs Gaspedal nicht gleich laut aufheulend nach dem nächsten Gang. Nicht ganz so gefallen kann die fünfte und letzte Getriebestufe. Sie bietet zwar ebenfalls ausreichend Durchzug, aber vor allem bei hohem Autobahntempo könnte ein sechster Gang nicht schaden. So ganz kann der Sorento nicht verhehlen, dass er vor allem auf den amerikanischen Markt zielt, wo schnelle Geschwindigkeit keine so grosse Rolle spielt. Während die Basisversion LX über zuschaltbaren Vierradantrieb verfügt, verteilt beim EX ein elektronisch eingreifendes Allradsystem automatisch die Motorkraft variabel auf Vorder- und Hinterräder. Der Sorento bleibt dadurch auch bei hohem Tempo gut in der Spur. Lediglich auf plötzlich wechselnden Fahrbahnbelag reagiert er bei schnellen Fahrten etwas nervös. Wer mit dem koreanischen SUV ins Gelände will, der kann auf eine Geländeuntersetzung zurückgreifen. Der Federungskomfort ist gut, die Servolenkung arbeitet relativ direkt und die Gänge rasten butterweich ein. Nur beim Kaltstart verlangt der erste Gang etwas Nachdruck. Den Durchschnittsverbrauch gibt Kia mit 7,9 Litern auf 100 Kilometern an. Wer viel und gerne schnell auf der Autobahn unterwegs ist muss mit etwa zehn Litern rechnen. Einen Russpartikelfilter bietet Kia für 565 Euro zum Nachrüsten an. Im Alltagbetrieb überzeugt der Sorento vor allem mit Platz und Übersicht. Der Innenraum will wegen der relativ hohen Einstiegshöhe von über 20 Zentimetern beim EX mit 17-Zoll-Rädern allerdings beinahe schon erklettert werden. Ein 441 Liter grosser Kofferraum, der sich bei Bedarf auf 1751 Liter bei umgeklappter Sitzbank und ebener Fläche vergrössern lässt, wappnen den Wagen für grössere Transportaufgaben. Viele nützliche Ablagefächer für Kleinkram bis hin zu flaschentauglichen Aussparungen in den Türen überzeugen im Innenraum. Die Fondsitze mit ihrer flachen und relativ kurzen Beinauflage sind hingegen nicht unbedingt etwas für den Durchschnittseuropäer, engen die Mitfahrer letztendlich aber auch nicht ein. Kopfairbags vorne und hinten sind ebenso serienmässig an Bord wie ABS und ESP. Die bereits in der Basisversion recht gute Ausstattung inklusive CD/MP3-Radio ergänzt der 3000 Euro teurere EX unter anderem durch Nebelscheinwerfer, beheizbare und elektrisch klappbare Aussenspiegel. Dazu gibt es einen kleinen Bordcomputer, der unter anderem die Restreichweite errechnet. Eine Zweizonen-Klimaautomatik, höhenverstellbares Lederlenkrad, aktive Kopfstützen vorne und Scheinwerfer-Reinigungsanlage sowie Rückfahrsensoren sind weitere Ausstattungsmerkmale. Für Kia-Neulinge gewöhnungsbedürftig ist der Scheibwenwischerhebel. Die höheren Stufen liegen unten und nicht oben, wie es oft üblich ist. Unterm Strich bietet der Sorento viel Auto fürs Geld und weiss durch etliche Annehmlichkeiten im Innenraum zu überzeugen. Vor allem als Zugpferd für Wohnwagen, Bootsanhänger oder Pferdetransporter im Schlepp bietet sich der 2.5 CDRi mit 3000 Kilogramm gebremster Anhängelast an. Die Automatikversion darf noch 500 Kilo mehr ziehen. Mit über 30'000 Euro für das Basismodell stösst der Sorento mittlerweile in Preisregionen vor, in der sich viele andere Konkurrenzfahrzeuge tummeln. Doch er punktet wie fast alle koreanischen Fahrzeuge nach wie vor mit guter bis kompletter Ausstattung, die anderswo zusätzlich bezahlt werden muss.
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