Der Kia Optima Hybrid wird Anfang nächsten Jahres zu den US-amerika-nischen Händlern kommen und ist damit das erste Hybrid-Modell von Kia auf dem nordamerikanischen Markt. Die Einführung in weiteren Ländern ist vorgesehen, die einzelnen Märkte und Termine stehen aber noch nicht fest. Der Vollhybrid mit zwei parallelen Antriebssträngen beschleunigt in 9,2 Sekunden von null auf 100 Stundenkilometer und liegt im Kraftstoffverbrauch 40 Prozent unter dem vergleichbaren Modell mit konventionellem Antrieb.
Der 2,4-Liter-Benzinmotor ist mit einem kleinen Elektro-Motor kombiniert und treibt die Vorderräder über ein sechs-stufiges Automatikgetriebe an – ohne den herkömmlichen Drehmomentwandler. Durch eine spezielle Kupplung kann der Benzinmotor vom Antriebsstrang entkoppelt zu werden. Im emissionsfreien vollelektrischen Betrieb erreicht der Kia Optima Hybrid eine Geschwindigkeit von bis zu 100 Stundenkilometer. Aufgrund seiner Konfiguration benötigt dieses Hybridsystem keinen Hochleistungs-Elektromotor und Generator, was Gewicht und Kosten spart.
Nahtloser Übergang zwischen Elektro- und Hybridantrieb
Zum Anfahren benutzt der Kia Optima Hybrid den Elektromotor. Bei zunehmender Geschwindigkeit aktiviert ein Anlassermotor (Hybrid Starter Motor/Generator, HSG) den Benziner, der nun – nach Schließen der Kupplung – den Antrieb der Limousine übernimmt. Der Elektromotor schaltet um in den Hybridbetrieb und dient als zusätzlicher Antriebsmotor, zum Beispiel bei voller Beschleunigung und an Steigungen. Darüber hinaus hat der Elektromotor die Funktion eines Generators, der bei Bedarf die Batterie wieder auflädt. Sobald das Fahrzeug zum Stehen kommt, schaltet sich der Benzinmotor nach wenigen Sekunden automatisch ab.
Der Elektromotor wird auch zur Bremskraftrückgewinnung eingesetzt: Bei jedem Bremsvorgang lädt er die Batterie. Auch der 8,5 kW starke Anlasser-motor (HSG) fungiert zusätzlich als Generator und lädt die Batterie, wenn der Ladezustand niedrig ist und das Fahrzeug steht. Das gesamte Hybridsystem arbeitet vollautomatisch und mit nahtlosen Übergängen zwischen den verschiedenen Antriebsarten.
Das elektrische Antriebsaggregat ist ein IPM-Synchronmotor (Interior Permanent Magnet). Mit seiner Leistung von 30 kW (40,7 PS) und einem Drehmoment von 205 Nm – das von null bis 1400 Umdrehungen zur Verfügung steht – gewährleistet dieser Elektromotor ein agiles Fahrverhalten. E-Motor und Benziner zusammen stellen dem Kia Optima Hybrid eine Systemleistung von 209 PS und ein maximales Drehmoment von 265 Nm zur Verfügung.
Der Elektromotor wurde in das erweiterte Getriebegehäuse integriert (zwischen Benzinmotor und Automatikgetriebe) und ist das weltweit erste ölgekühlte System. Die Kia-Ingenieure nennen diese Form des getriebebasierten Elektromotors „Transmission-Mounted-Electric-Drive“ oder kurz TMED.
Der Kia Optima Hybrid ist mit einer Lithium-Polymer-Batterie ausgerüstet, die in Kooperation mit LG Chem entwickelt wurde. Lithium-Polymer-Akkus sind für den Einsatz im Auto besonders gut geeignet, denn sie vereinen die Vorteile von Lithium-Ionen-Akkus (die in Laptops und Handys verwendet werden) mit hoher Widerstandsfähigkeit und Flexibilität in der Zellen-Anordnung. Diese neuartigen Batterien bieten eine optimale Balance von Leistungsabgabe, Energiedichte und Wärmebeständigkeit.
Verglichen mit Nickel-Metallhydrid-Batterien sind Lithium-Polymer-Batterien 20 bis 30 Prozent leichter, 40 Prozent kleiner und 10 Prozent effizienter und halten darüber hinaus die Ladung über einen 25 Prozent längeren Zeitraum. Die Batterie des Kia Optima Hybrid ist so langlebig, dass sie über die gesamte Lebensdauer des Fahrzeugs nicht ausgetauscht werden muss (mindestens 10 Jahre oder 150.000 Meilen, entsprechend 240.000 km).
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