Mittwoch, 12. Januar 2011 Ausgefallenes von Kia, Box für „Ringleader“
Beim Design des KV7 kam die Inspiration durch die Einfachheit eleganter, boxartiger Formen, wie sie zum Beispiel bei Smartphones und klassischen Gepäckstücken zu finden sind. Foto: Kia/Auto-Reporter.NET
In den vergangenen Jahren lehnte Kia Motors markante neue Serienmodelle wie Soul, Forte Koup, Sorento oder Sportage jeweils eng an vorausgehende Studien an. Sein neuestes Konzeptfahrzeug, die Studie KV7, präsentiert der Automobilhersteller nun auf der North American Auto Show 2011 in Detroit. Die Studie ist als ein moderner „Aktivitäts-Van“ konzipiert, der mit der Vorstellung aufräumen soll, dass Vans nur dem Familientransport dienen.
Die Optik steht in scharfem Kontrast zu dem heute üblichen Van-Design mit stark geneigter Frontscheibe und keilförmiger Front. Der KV7 soll in seiner Designsprache an das „Box-Konzept“ des Crossover-Modells Soul anknüpfen und damit eine SUV-ähnliche Optik ins Van-Segment bringen.
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Von Anfang an habe man das Gefühl gehabt, für diese Fahrzeugkategorie sei eine grundlegende Neubewertung nötig, sagte Tom Kearns, Chef-Designer von Kia Motors America. „Jeder versucht, seinem Van das Attribut ,sportlich’ zu verleihen, obwohl ein Van von seinem Kern her einfach eine Box ist. Und anstatt dieses Boxartige zu verstecken, haben wir uns entschlossen, es hervorzuheben und zu ‚feiern’, wie schon beim Kia Soul.“
Beim Design des KV7 kam die Inspiration durch die Einfachheit eleganter, boxartiger Formen, wie sie zum Beispiel bei Smartphones und klassischen Gepäckstücken zu finden sind. Der lange Radstand ist kombiniert mit einem Design von A-Säulen und Frontscheibe, das vertikaler ist als bei herkömmlichen Vans. Die glatte Außenhaut und die 20-Zoll-Räder verstärken das moderne Auftreten, das zugleich Werte eines SUVs ausstrahlt. Auffälligstes Merkmal ist die Flügeltür zum Fond an der Beifahrerseite. Da die B-Säule fehlt, ergibt sich ein extrem großzügiger Einstieg, wenn die Flügeltür zusammen mit der Beifahrertür geöffnet wird.
Das „Gesicht“ des KV7 wird geprägt durch eine neue Interpretation des markanten Kia-Kühlergrills, flankiert von LED-Scheinwerfern, die in das Design integriert sind. Es kommen außen und innen verschiedene LED-Lichtelemente zum Einsatz, deren Einsatz das Kia-Designteam für künftige Serienmodelle in Erwägung zieht. Dazu gehören beispielsweise Nebelscheinwerfer, die sich als durchgehende LED-Reihe über die gesamte Fahrzeugfront spannen, LED-Blinkleuchten in den Außenspiegeln und am Heck, deren Signal in Abbiegerichtung pulsiert oder im Innenraum in den Boden integrierte Lichtpunkte.
Die Windschutzscheibe greift das Frontscheiben-Design des neuen Sportage und der kommenden Mittelklasselimousine Kia Optima auf. Im Dach bilden mehrere Fensterelemente ein nahezu durchgehendes Glasdach. Der KV7 hat typische Van-Dimensionen (Länge: 4,87 m, Breite: 2,03 m, Höhe: 1,73 m, Radstand: 3,10 m) und bietet verschiedene Sitz-Konfigurationen und viele Staufächer.
Bei der Entwicklung des Fahrzeugs schwebte dem Designteam ein Interieur vor, das den Bedürfnissen einer ganz neuen Kundengruppe entspricht, der sogenannten „Ringleader“: Menschen, die im Freundes- und Bekanntenkreis häufig Aktivitäten initiieren. Sie benutzen einen Van weniger dazu, Kinder und deren Begleitung zu transportieren, sondern organisieren Kurztrips, Ausflüge und neue Abenteuer als gemeinsame Erlebnisse. Das Interieur bietet vier maßgefertigte Drehsitze und im hinteren Bereich befinden sich eine Mini-Lounge für drei Personen sowie integrierte Staufächer.
Im Innenraum wird das Konzept der einfachen aber ausgefeilten Gestaltung durch eine Farbgebung mit zarten Beige- und Grün-Tönen sowie durch spezielle Sitzbezüge und Oberflächen fortgeführt. Hier finden sich unkonventionelle Werkstoffe wie der Fußbodenbelag aus wiederverwertetem Teakholz und umweltfreundliche Woll- und Filz-Materialien.
Nach Betätigung der Startertaste kommt die gesamte Armaturentafel um mehr als 15 Zentimeter auf den Fahrer zu, was alle Bedienelemente und Anzeigen leicht erreichbar und gut ablesbar macht. Dazu gehört auch das große Multifunktions-Display in der Mitte der Armaturentafel, über das das Infotainmentsystem, die Klimaanlage und das Navi mithilfe einer Trackball-Maus gesteuert werden. Die Passagiere im Fond haben ihr eigenes Steuerungs-Display in Form eines schwebend montierten Tisches, dessen Oberfläche einen Touchscreen bildet.
Die Kia-Studie wird von einem neuen, 285 PS starken „Theta II“-Motor angetrieben. Es handelt sich um einen 2,0-Liter-Benziner mit Direkteinspritzung und Turboaufladung, der mit einem Sechsstufen-Automatikgetriebe kombiniert ist. Trotz Leistungswerten eines V6-Motors schätzt Kia den Verbrauch auf der Autobahn auf Basis interner Messungen auf unter acht Liter. (Auto-Reporter.NET/br)
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