Das mit „Red Dot Design Award“ ausgezeichnete Modell wurde in diesem Jahr an Front und Heck leicht modifiziert und tritt jetzt vor allem vorne mit den markanten Scheinwerfern und dem breiteren Lufteinlass noch betonter auf. Dabei teilen sich Tagfahrlicht und Blinker eine zweireihige Leuchteinheit. Wird der Fahrrichtungsanzeiger betätigt, schaltet sich das Tagfahrlicht so lange ab. Kaum anzusehen ist dem überarbeiteten Fahrzeug die um anderthalb Zentimeter verlängerte Motorhaube, die Platz für den neu eingeführten 1,6-Liter-Benziner schafft. Alternativ wird weiterhin der von uns gefahrene 94 kW / 128 PS starke Diesel mit ebenfalls 1,6 Litern Hubraum angeboten. Er erhielt im Rahmen der Modellpflege einen Feinschliff und ist etwas sauberer geworden. Kia hat den CO2-Ausstoß pro Kilometer um acht Gramm gesenkt und nun unter die wichtige Marke von 130 Gramm gedrückt. Der Normdurchschnittsverbrauch liegt bei 4,9 Litern pro 100 Kilometer. Das sind 0,3 Liter weniger als bisher. Wir bewegten den Soul zwischen 5,8 und 7,2 Litern.
Der Selbstzünder ist in den unteren Gängen erfreulich quirlig, nur in der lang übersetzten letzten Getriebestufe geht es ziemlich zäh, dafür aber eben recht sparsam voran. Der Schalthebel lässt sich weich durch die Gassen führen, erster und dritter Gang liegen aber recht eng beieinander, was Soul-Novizen schon einmal beim Anfahrversuch im falschen Gang zu spüren bekommen. Die Höchstgeschwindigkeit ist durch die Überarbeitung des Motors geringfügig gesunken, die Beschleunigungswerte haben sich leicht verbessert. Das Geräuschniveau im Innenraum ist erfreulich niedrig, die Federung recht komfortabel. Nur Querfugen bekommen die Insassen im Kia Soul deutlich zu spüren.
Innen überzeugt der Soul nach wie vor durch seine vielen, und vor allem großen Ablageflächen. So schrecken die Cupholder auch vor 1,5-Liter-Flaschen nicht zurück. Die ovale Zentralkonsole mit dem Lautsprecher am oberen Ende gehört zu den prägenden Elementen im Fahrgastraum und wirkt ungewöhnlich leicht. Die Türlehnen sind wie die untere Lenkradspeiche und die Einfassung der Mittelkonsole mit einer leicht gummierten Schicht überzogen, die angenehem, aber trotzdem relativ kratzempfindlich ist. Die drei Rundinstrumente liegen in tiefen Höhlen und vermitteln einen Hauch Sportlichkeit.
Den hinteren Mitfahrern bietet der Soul viel Platz, der aber etwas zu Lasten des Kofferraums geht. Er bleibt mit 340 Litern Volumen leicht unter dem üblichen Klassenmaß, zumal auch noch das Staufach unter dem Boden mit eingerechnet ist. Dafür entsteht beim Umklappen der Lehnen aber eine ebene, wenn auch leicht ansteigende Ladefläche. Zum Glück hat Kia bei der Modellpflege auch die Hutablage nicht vergessen: Das umständliche Prinzip des Vorgängermodells ist einer einfacheren Lösung mit Rollo gewichen.
Die Topversion Spirit geizt nicht mit Annehmlichkeiten und lässt sich optional beispielsweise auch noch mit einer Rückfahrkamera aufwerten, deren Bild in den Innenspiegel übertragen wird. Sie ist Teil des 1290 Euro Technik-Pakets, das unter anderem auch ein Smart-Key- und ein noch höherwertigeres Soundsystem umfasst.
Keine Frage, der Soul ist ein echter Crossover, liegt mit seiner bulligen Front und dem Steilheck irgendwo zwischen SUV, konventionellem Kompakten und Hochdachkombi. So bunt gemischt tritt kaum ein anderes Fahrzeug im Segment auf. Wer sich wirklich von der Masse in dieser Klasse abheben will, der kommt kaum am Kia vorbei – und erhält obendrein noch sieben Jahre Herstellergarantie bzw. bis 150 000 Kilometer. (ampnet/jri)
Daten: Kia Soul 1.6 CRDi Spirit
Länge x Breite x Höhe (m): 4,12 x 1,79 x 1,66 Motor: Vierzylinder-Turbodiesel, 1582 ccm Leistung: 94 kW / 128 PS bei 4000 U/min Max. Drehmoment: 260 Nm bei 1900 - 2750 U/min Höchstgeschwindigkeit: 180 km/h Beschleunigung (0-100 km/h): 10,7 Sekunden Verbrauch (nach EU-Norm): 4,9 Liter CO2-Emissionen: 129 g/km (Euro 5) Leergewicht/Zuladung: min. 1345 kg/max. 445 kg Kofferraum: 340 - 1285 L.
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