Seit wenigen Tagen gibt es den neuen Kia Niro ab 33'250 Franken zu erwerben. Mit der neuen Modellgeneration wird auf der Antriebsseite mit Hybrid-, Plug-in-Hybrid- oder reinem Elektroantrieb jedem Kunden den für ihn passenden Einstieg in die Elektromobilität geboten.
Zuallererst: Einen Verbrauch mit einer 1 oder 2 vor dem Komma solange die Batterie mithilft, Plug-in-Hybride gehören zu den sparsamsten Autos am Markt.
Dennoch, die Praxis überzeugt nicht immer!
Studien zufolge nutzen viele Autofahrer ihren Plug-in-Hybrid aus reiner Bequemlichkeit nicht überwiegend elektrisch und fahren vorwiegend mit Benzin und laden die Batterie nur wenn es wirklich passt.
Dessen ist sich auch Kia bewusst. Bevor der Hersteller das Angebot bis 2035 in Europa komplett auf Elektroantrieb umstellt zielt er in seiner zukunftsweisenden Modellpalette mit dem Niro Hybrid auf E-Mobilitäts-Neulinge, die sich nicht zu täglichem Kontakt mit der Steckdose zwingen wollen.
Wir schnappen uns also den neuen Kia Niro HEV und erproben was der Hybrid sonst noch zu bieten hat.
Mit der Kraft zweier Herzen wird der Niro Hybrid von einem 1,6-Liter-Benzindirekteinspritzer mit 105 PS (144 Nm) und einem 32 kW (170 Nm) starken E-Motor ordentlich in Schwung gebracht. Leise und mit Nachdruck setzt sich der Kia mit einer Systemleistung von 141 PS und dem 6-Stufen-Doppelkupplungsgetriebe in Bewegung und zeigt sich im Alltag als angenehmer Gleiter. Die Beschleunigung auf Tempo 100 wird mit 10,4 Sekunden beziffert, die Spitze wird bei 165 km/h erreicht und das bei einem Leergewicht von über 1,5 Tonnen.
Bereits nach wenigen Kilometern fällt beim Fahren auf: Der Kia ist so häufig wie möglich im Elektromodus unterwegs und dadurch sehr sparsam. Je nach Fahrweise schaltet die Motorsteuerung den Vierzylinder ein und aus, im reinen Elektrobetrieb sind Geschwindigkeiten von bis zu 120 Stundenkilometern möglich, und so sind Realverbräuche von unter fünf Litern auf 100 Kilometer (WLTP-Werksangabe: 4,4 bis 4,7 Liter auf 100 Kilometer) keine Seltenheit. Interessant für Vielfahrer: Im Alltag reicht der 42-Liter-Tank für einen stolzen Aktionsradius von über 800 Kilometer und so kann der Niro seine Stärken besonders auf der Langstrecke ausspielen.
Neben dem geringen Kraftstoffkonsum bereitet der Niro aber auch viel Fahrfreude. Der Kia begeistert trotz einer straffen Fahrwerksabstimmung mit einem ausgewogenen Fahrkomfort sowie einer effektiv gedämmten Geräuschkulisse. Auch das reichhaltige Angebot an Fahrerassistenten und die umfangreiche Ausstattung kann voll überzeugen.
Mit neuem Logo, dem weiterentwickelten Tigergesicht und der markanten C-Säule mit den integrierten Rückleuchten in Form eines Bumerangs ist das Design richtig schick geworden und bringt viel Eigenständiges mit. Bei einer Länge von 4,42 Metern streckt sich der Radstand auf 2,72 Meter - dies schafft mehr Platz als man es ihm äusserlich zutraut. Aber auch der Kofferraum kann sich sehen lassen. 451 Liter passen ins Gepäckabteil, umgeklappt sind es sogar 1445 Liter - das dürfte in den meisten Transportfällen reichen.
Überhaupt geht es im wertigen Innenraum mit ordentlich High-Tech komfortabel und aufgeräumt zu, die sorgfältige Verarbeitung hinterlässt einen tadellosen Eindruck. Vorne gibt es an den Kopfstützen der bequem ausgeformten Sitze integrierte Kleiderhaken und viele weitere Details verleihen das gewisse Extra an Eleganz. Der Fahrer blickt auf ein volldigitales Kombiinstrument, rechts daneben nimmt ein 26-cm-Navigationssystem samt Online-Dienst Kia Connect die Mittelkonsole ein. Die Bedienung des Kia ist einfach und durchdacht, da wo sie sinnvoll ist oder direkt auf dem Lenkrad.
Einmal mehr beweisen die Südkoreaner mit dem Kia Niro Hybrid, dass sie gute und absolut konkurrenzfähige Autos bauen. Schwächen leistete sich der Kia Niro Hybrid in unserem Praxistest nicht. Im Gegenteil: Der Crossover bietet reichlich Raum mit gediegenem Premium-Anspruch zu einem attraktiven Preis. atn/war
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