Der Kia Sportage hat eine lange Tradition im Segment der kompakten SUV. Grund genug, dass er jetzt im slowakischen Werk erstmals in einer Europa-Version gefertigt wird.
Richtig erwachsen geworden, hat der neue Kia Sportage in der Optik mit schärferen Ecken und Kanten um einiges zugelegt. Besonders trägt dazu neben dem neuen Kia Logo auf dem schwarzen Wabenoptik-Kühlergrill auch die erstmals erhältliche Zweifarblackierung bei.
Bei einer Länge von 4,515 Metern streckt sich der Radstand auf 2,68 Meter - dies schafft ein Platzvorteil, der vor allem den Passagieren im Fond zugute kommt. Hier fällt die Bewegungsfreiheit fast genauso üppig wie in der ersten Reihe aus. Aber auch der Kofferraum kann sich sehen lassen. Üppige 587 Liter passen ins Gepäckabteil, umgeklappt sind es sogar 1776 Liter.
Überhaupt geht es im wertigen Innenraum mit ordentlich High-Tech komfortabel und aufgeräumt zu. Vorne gibt es für die bequem ausgeformten Sitze eine Heizung sowie eine Belüftung, für die in der Lehnen-Neigung verstellbaren Sitze im Fond ist ebenso eine Heizung vorhanden.
Der Fahrer blickt auf klar gegliederte Instrumente, rechts vom Tacho gibt es statt einem klassischen Drehzahlmesser ein Powermeter, das als Leistungsanzeige für den Antrieb dient. Überhaupt - das breitformatige digitale Cockpit mit gekrümmtem Display und integriertem Touchscreen ist ein echtes Glanzstück. Sobald der Blinker in Aktion ist, schalten sich die Monitore im Fahrerdisplay ein und machen Fahrzeuge im toten Winkel über die zwei Kameras in den Seitenspiegeln sichtbar. Das schafft Sicherheit und hilft im Alltag enorm! Für eine hochwertige Ausrichtung stehen aber auch zahlreich andere Dinge wie die hinten in den Kopfstützen der Vordersitze integrierten Kleiderhaken oder die an deren Rückseite eingebauten USB-Anschlüsse für die Fond-Passagiere.
Bereits nach wenigen Kilometern fällt beim Fahren auf: Der Kia ist so häufig wie möglich im Elektromodus unterwegs und dadurch sehr sparsam. Das liegt an seinem via 48-Volt-Bordnetz und Startergenerator hybridisierten Antrieb. Der 1,6 Liter grosse Turbobenziner leistet maximal 180 PS und stemmt maximal 265 Nm Drehmoment zwischen 1500 und 4500 Umdrehungen auf die Kurbelwelle. Die Kraft per Allradantrieb und 7-Gang Doppelkupplungsautomatik auf die Strasse übertragen, sprintet der über 1,8 Tonnen schwere Kia in 9 Sekunden auf Tempo 100 und schafft 201 km/h Höchstgeschwindigkeit. Sicher keine Sportwagenwerte, aber im Alltag mehr als ausreichend.
Je nach Fahrweise - im Eco-Betrieb schaltet die Motorsteuerung den Vierzylinder ein und aus - sind in der Praxis zwischen 6 und 8 Litern pro 100 Kilometer möglich. So reicht nach WLTP-Werksangabe (7,2) der 54-Liter-Tank für einen Aktionsradius von 750 Kilometer.
Neben dem geringen Kraftstoffkonsum bereitet der Sportage aber auch viel Fahrfreude. Bereits im Anfahren nimmt der 12 kW-Riemengenerator sofort seine Arbeit auf und bringt den Kia geschmeidig in Schwung. Sobald etwas mehr Leistung über das Gaspedal abgerufen wird, schaltet sich der Motor zu und geht bei Bedarf auch dynamisch zu Werke. Geht man vom Gas, klinkt sich der Motor wieder aus und lässt den Sportage unbemerkt segeln. Perfekt dazu agiert auch das Doppelkupplungsgetriebe und das harmonisch abgestimmte adaptive Fahrwerk gefällt ebenfalls. Auf kurvigen Strassen macht es Spass die Gänge via Wippen selbst zu wechseln und sollte die Strecke schlechter werden, glänzt der Kia mit viel Grip durch seinem Allradantrieb.
Ganz vorne spielt der Sportage auch beim Thema Sicherheit mit. An Bord sind die adaptive Geschwindigkeitsregelanlage mit Stop-and-go-Funktion, aktiver Totwinkelassistent mit Lenk- und Bremseingriff, der Frontkollisionswarner jetzt auch mit Abbiegefunktion und Querverkehrerkennung. Ein Erfolgstyp geht in die nächste Runde!
Ab 49'750 Franken erhältlich muss der Kia Sportage 1.6 T-GDi MHEV GT Line den Vergleich mit seinen Mitbewerbern nicht scheuen - das trifft Nerv der Zeit. atn/war
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