Der neue Jeep Grand Cherokee ist groß, aber nicht zu groß. So passt er nach Europa genauso gut, wie auch in seine US-amerikanische Heimat. Doch dort zwischen New York und Los Angeles gehört nach wie vor ein bulliger V8-Benziner, bei Chrysler/Jeep Hemi genannt, unter die mächtige Haube. Ganz anders hier in Europa. Ein kräftiger, aber trotzdem verbrauchsarmer Diesel ist bei uns so wichtig, wie der blubbernde Benziner-Sound jenseits des großen Teiches.
Und, nicht ganz unerwartet, mit den beiden Dieseltriebwerken macht der Grand Cherokee einen rundherum hervorragenden Eindruck. Denn das neue Jeep-Spitzenmodell hat das Beste aus deutscher Ingenieurskunst und italienischem Design in sich vereint. Das luftgefederte Fahrwerk, und somit die exzellenten Fahreigenschaften, sowie die uneingeschränkte Offroadtauglichkeit, stammt noch von der Mercedes M-Klasse. Und Fiat, der neue Jeep-Eigentümer hat das Innen- und Außendesign kräftiger und kantiger gezeichnet.
Allerdings kommt auch der direkteinspritzende Motor aus Italien und nicht mehr aus dem Mercedes-Regal. Die Fiat-Tochter VM Motori produziert die Multijet-II-Maschine im italienischen Cento. Die Emissionsnorm Euro 5 wird erreicht. Die Einspritzdüsen des Drei-Liter-V6-Turbodiesels leisten rund 1800 bar. Das Drehmoment von 550 Newtonmeter sorgt jederzeit für einen zügigen Vortrieb. Allerdings ist die kräftigere 177 kW / 241-PS-Variante den Ausstattungsversionen Limited und Overland vorbehalten. Den Laredo gibt es als Diesel nur mit 140 kW / 190 PS.
Bei unseren Testfahrten zeigte sich sehr schnell, dass die Kombination aus Grand Cherokee und dem 241-PS-Turbodiesel mit seinen 550 Newtonmetern Drehmoment nahezu perfekt ist. So muss er sein: kräftig, sparsam, innen mit viel angenehmer Luxus-Atmosphäre. Allerdings ist die Fünf-Gang-Automatik nun wirklich nicht mehr zeitgemäß. Sie schaltet zwar ruckfrei und stets zum richtigen Zeitpunkt, die Konkurrenz fährt aber teilweise bereits mit acht Gängen durchs Gelände und über die Boulevards dieser Welt.
Der Standard-Sprint von null auf 100 Stundenkilometer schafft der 2,4-Tonner in 8,2 Sekunden. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei knapp über 200 km/h. Er verbraucht im Schnitt (nach EU-Norm) 8,3 Liter Diesel pro 100 Kilometer. Das entspricht einer CO2-Emission von 218 g/km. Ebenfalls so richtig begeistern kann der Italo-Amerikaner abseits des gepflegten Asphalts, dank des durchdachten Quadra-Trac-II-Allradantriebs. Im gröbsten Gelänge, nicht nur über Stock und Stein, sondern auch über gewaltige Baumstämme und kaum zu erklimmende Felsen kraxelt der Offroad-König fast schon spielerisch. Dabei knarzt nichts an der Karosserie, selbst bei übelster Akrobatik lassen sich jederzeit noch alle vier Türen öffnen – und wieder anschlagsfrei schließen. Wasserdurchfahrten werden bis zu 70 Zentimetern Tiefe durchfahren, ohne, dass man nasse Füße oder der Motor Wasser in die Lunge bekommt. So muss er sein... (ampnet/ww)
Daten: Jeep Grand Cherokee 3.0 V6 CRD (241 PS)
Länge x Breite x Höhe (m): 4,82 x 1,94 x 1,76 Motor: V6-Zylindermotor mit Turbolader, 2987 ccm Leistung: 177 kW / 241 PS bei 4000 U/min Max. Drehmoment: 550 Nm bei 1800-2800 U/min Durchschnittsverbrauch (nach EU-Norm): 8,3 l Diesel CO2-Emissionen: 218 g/km (Euro 5) Höchstgeschwindigkeit: 202 km/h Beschleunigung von 0 auf 100 km/h: 8,2 Sekunden Leergewicht / Zuladung: 2430 kg / 519 kg Kofferraumvolumen: 782 - 1554 Liter Basispreis: 48 850 Euro (Limited), 57 650 Euro (Overland)
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