Der große Grand Cherokee wird zunächst auf US-amerikanischen Straßen rollen, die Markteinführung in Europa ist erst für das kommende Jahr geplant. Das Wachstum hat auch Folgen für das Design, so dass die Silhouette jetzt mehr einem Kleinbus ähnelt. Das ist wohl der Preis, den die Kreativen zahlen mussten, wenn Luxus-Geländegänger mit Familientransporter gekreuzt wird. Zunächst können die Kunden in den USA zwischen zwei Antrieben wählen: Die Basis bildet ein 3,6-Liter-Sechszylinder mit 290 PS (213 kW) und einem maximalen Drehmoment von 348 Newtonmetern. Darübert rangiert ein 5,7-Liter V8 mit 357 PS (263 kW), der ein maximales Drehmoment von 390 Nm erreicht. Angesichts der europäischen Abgasvorschriften wird der V8 aber kaum den Sprung nach Europa schaffen. Zur europäischen Markteinführung wird vermutlich ein Plug-in-Hybrid das Antriebsangebot ergänzen.
Natürlich besitzt auch der Cherokee für die Familie alle Geländeeigenschaften, die bei Jeep üblich sind. Für Fahrten in anspruchsvollem Gelände stehen die beiden Einstellungen Quadra-Trac II und Quadra Drive II samt Untersetzungsgetriebe zur Verfügung. Quadra-Trac I muss ohne diese Unterstützung abseits der Straße bestehen. Als zusätzliche Hilfe im Gelände spendierten die Techniker dem Jeep-Häuptling das so genannte Quadra-Lift-System, mit dem sich die Bodenfreiheit automatisch auf fünf Höhen einstellt. Dabei reicht die Bodenfreiheit von 21,2 Zentimetern bis zu 27,7 Zentimetern und einer maximalen Wattiefe von 61 Zentimetern – zehn Zentimeter mehr als beim Vorgänger. Im Park-Modus wird der Grand Cherokee L um 4,6 Zentimeter abgesenkt, um das Aussteigen zu erleichtern, und im Aero-Modus wird die Bodenfreiheit um 2,2 Zentimeter verringert, um die Aerodynamik und den Verbrauch zu optimieren. Wie bei allen anderen Jeep-Modellen kommt auch beim Topmodell Selec-Terrain zum Einsatz, mit dem sich die optimale Traktion auf den verschiedenen Untergründen einstellen lässt.
Im Innenraum dominieren vor allem in den Ausstattungsvarianten Overland und Summit hochwertige Materialien plus LED-Innenraumbeleuchtung, Ledersitze (in der zweiten Reihe „Kapitäns-Einzelsitze), schwarzer Pianolack sowie Vier-Zonen-Klimaautomatik. Eltern werden zudem die Rücksitz-Überwachungskamera für den Nachwuchs schätzen. Für Unterhaltung an Bord ist eine High-End-Audioanlage des amerikanischen Herstellers McIntosh mit 19 Lautsprechern und einem zehn Zoll messenden Subwoofer gegen Aufpreis lieferbar.
In der Abteilung Sicherheit sind mehr als 110 Assistenten an Bord. Dazu gehören unter anderem Nachtsichtkameras, vier Sensoren, die eine Kollision an Kreuzungen verhindern sollen, eine Müdigkeitserkennung und auf Wunsch ein Kamerasystem, das den konventionellen Rückspiegel ersetzt. Ende des Jahres wird zudem noch autonomes Fahren der Stufe 2 im Grand Cherokee eingeführt werden.
Gebaut wird der Grand Cherokee L in einer für 1,6 Milliarden Dollar (ca. 1,3 Milliarden Euro) neu erreichteten Fabrik in Detroit – die erste neue Produktionsstätte in „Motor City“ seit knapp 30 Jahren. Um seine Herkunft zu unterstreichen, trägt jeder Grand Cherokee L deshalb die amerikanische Fahne neben der Modellbezeichnung. (ampnet/ww)
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