Alternative Antriebe nehmen bei Jaguar Fahrt auf. Dazu ist den Briten mit dem I-Pace ein grosser Wurf gelungen.
Erster Eindruck: Der ab 85'600 Franken erhältliche I-Pace verbreitet von aussen und innen sportliche Eleganz. Mit klaren Formen, edlen Materialien und viel Hightech trumpft Jaguar mit einem fast lautlosen, elektrisch angetriebenen Modell deutlich früher als die Mitbewerber im europäischen Premium-Segment auf.
Die Karosserie des I-Pace im Cab forward-Design bietet alle E-Mobil-Vorteile. Kurze und knackige Überhänge, einen langen Radstand und ein grosszügiger Innenraum dank des platzsparenden Elektroantriebs.
Die Erwartungen an das Raumangebot eines grossen SUV werden somit erfüllt. Das gilt auch für das Kofferraumvolumen, welches sich mit Umlegen der Rücksitzlehnen von 656 auf 1453 Liter erweitern lässt.
Unter der Karosserie des 4,68 Meter langen I-Pace arbeiten zwei extrem kompakte Magnet-Synchronmotoren, die zusammen 400 PS und ein Drehmoment von satten 696 Newtonmetern stemmen, das vom Start an bereitsteht.
Erst einmal Platz hinter dem voll digitalen Cockpit genommen, kann es Losgehen. Wir stellen auf die Fahrstufe D und geben Strom!
Wehe, man drückt das Pedal bis zum Anschlag durch. Dann beschleunigt der über 2,2 Tonnen schwere I-Pace mit seinem Allradantrieb die ersten Meter mit einer unglaublichen Wucht nach vorne und in nur 4,8 Sekunden von null auf 100 km/h - das ist Sportwagen-Performance. Das Ende der Fahnenstange erreicht der emissionsfreie Vortrieb bei 200 km/h.
Im Alltag jedoch viel wichtiger, die mit den Fahrleistungen einhergehende Souveränität nach dem Motto: "Wer hat, der hat". Komfortabel dazu, in der Einstellung der Energie-Rückgewinnung dient das rechte Pedal ebenso der Beschleunigung wie dem Bremsen. Nimmt man den Fuss vom Pedal, so ist eine kräftige Verzögerung zu spüren und Energie wird zurückgewonnen.
Auf jeden Fall fährt sich der I-Pace wie ein echter Jaguar!
Im Handling auf kurvenreichen Landstrassen beweist der I-Pace eine ungeahnte Agilität. Schnelle Richtungswechsel, starkes Bremsen und der aussergewöhnlich kräftige Antritt - der I-Pace weckt bei seinem Piloten Emotionen. Verantwortlich für das agile und direkte Handling zeichnen unter anderem eine Doppelquerlenker-Aufhängung vorn und die hintere Integral-Link-Achse sowie eine optimale Gewichtsverteilung und der tiefe Schwerpunkt.
Letzteres ermöglichen die Akkus von LG. Sie wurden in 36 Module gefasst und platzsparend zwischen Vorder- und Hinterachse platziert. Damit die knapp 500 Kilogramm schwere 90kWh Lithiumionen-Batterie nicht zu stark unter Witterungseinflüssen leidet, wurde ein zweistufiger Kühlkreislauf installiert, um optimale Bedingungen für die wetterfühligen Akkus zu schaffen. Zusätzlich gehört eine Wärmepumpe zum System, die die Abwärme der Akkus für die Aufheizung des Innenraums bereitstellt. Ausserdem soll sie, so die Jaguar-Entwickler, die Reichweite vergrössern. Die Batterie ist an einer 100 kW-Schnellladesäule mit Gleichstrom in unter 45 Minuten wieder zu 80 Prozent gefüllt. Die Reichweite liegt im WLTP-Zyklus bei maximal 470 Kilometern.
Doch hält die Praxis, was die Papierform des grossen Akkupacks in der Reichweite verspricht?
In unserem Testbetrieb hat uns der I-Pace auch bei heissen Temperaturen und grossem Einsatz der Klimaanlage überzeugt. Im defensiven Eco-Betrieb waren mit rund 24 kWh/100 km maximal 340 Kilometer Aktionsradius möglich - natürlich immer im Visier die Reichweiten-Anzeige und die TFT-Instrumentenanzeige für sparsames Fahren.
Ehre, wem Ehre gebührt!
Der Jaguar I-Pace schlägt die Konkurrenz in den emotionalen Disziplinen Design, Antrieb, Fahrspass und Handling. So startet mit dem I-Pace eine neue Zeitrechnung, die dem Namen Jaguar Ehre macht. atn/war
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