Für die zweite Hälfte seines Produktzyklus hat Jaguar dem XF einen Feinschliff verpasst, der mehr Luxus und Sportlichkeit verströmt. Markant dazu ist die komplett neue Frontpartie mit flacheren Scheinwerfern, neuen Lufteinlässen samt dem verchromten Wabengrill.
Als bisher verbrauchsärmstes Modell der Marke kommt im XF erstmals ein 2,2-Liter-Diesel zum Einsatz, der Vierzylinder-Motor entstand in Kooperation mit dem französischen Hersteller PSA. Dank Start-Stopp-System und der hochmodernen Achtstufen-Automatik sinken die Verbrauchswerte im XF 2.2 D auf durchschnittlich 5,4 Liter pro 100 Kilometer.
Das diese Zahl keine Utopie ist, zeigt der Durchschnittsverbrauch von 4,49 Litern je 100 Kilometer, der kürzlich bei der Durchquerung von New York nach Los Angeles in einem serienmässigen Jaguar XF 2.2 D gemessen wurde.
Doch nicht nur der Verbrauch steht bei der Jaguar-Kundschaft im Fokus - besonders die Leistung muss stimmen.
Um es gleich vorweg zu nehmen, die Fahrleistungen des 1,75 Tonnen schweren XF 2.2 D passen mit einer Beschleunigung auf Tempo 100 in 8,5 Sekunden sowie der Höchstgeschwindigkeit von 225 km/h gut zur Marke.
Bereits auf ersten Kilometern sieht man sich vom kleinen Dieselmotor angenehm getäuscht. Der Vierzylinder wurde auf die innere Reibung reduziert, agiert extrem laufruhig, leistet 190 PS und liefert eine satte Durchzugskraft. Bereits ab 2000 Umdrehungen in der Minute steht das maximale Drehmoment von 450 Newtonmetern zur Verfügung.
Dank der hohen Anzahl der Gänge arbeitet der Motor stets im optimalen Drehzahlband, bei Bedarf ist die ZF-Automatik auch in der Lage, mehrere Gänge zu überspringen und zum Beispiel bei voller Beschleunigung vom fünften in den zweiten Gang zu schalten. Angenehm niedrig bleibt dazu das Drehzahlniveau und erlaubt komfortables Reisen. Das neu entwickelte Start-Stopp-System agiert im Stadtverkehr perfekt und bringt den Motor in jeder Lage besonders schnell wieder zum Laufen.
Auf unserer Testfahrt lag der Verbrauch bei 5,5 bis sechs Liter auf 100 Kilometer und selbst bei einer ambitionierten Fahrweise mussten wir erst nach rund 1000 Kilometer zum nachtanken (Tankinhalt: 69,5 Liter).
Die Kombination von kleinem Dieselmotor und hochmodernen Automatik-Getriebe hinterlässt im XF einen mehr als stimmigen Eindruck - zu keiner Zeit kommt der Eindruck auf, dieser Jaguar ist untermotorisiert. Gut dazu passt das straff und komfortabel abgestimmte Fahrwerk, die präzis agierende Lenkung oder die kräftig zupackenden Bremsen.
Zu erwähnen bleibt auch der Innenraum des 4,961 Meter langen XF. Er bietet ein angenehmes Ambiente, entsprechend dem Anspruch der Nobelmarke sind die edlen Materialien hochwertig verarbeitet. Der mit Leder bezogene Armaturenträger ist übersichtlich - Blickfang nach dem Druck auf den Startknopf sind die drehenden Lüftungsklappen und der Wählknopf der Automatik, der griffbereit in die Höhe fährt.
Fazit: In der gehobenen Mittelklasse bekommen die Premium-Hersteller mit dem Jaguar XF 2.2 D einen mehr als attraktiven Wettbewerber. Die Preise starten bei 59'500 Fr., dies bei einer reichhaltigen Ausstattung. atn/war
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