Stand der Technik bei Jaguar ist ein neu entwickelter 3,0 Liter V6 Kompressor. Das Aggregat ist in zwei Leistungsstufen erhältlich und basiert auf der Architektur des vielfach ausgezeichneten und weltweit von Medienvertretern gelobten Jaguar 5,0 Liter V8 Motors.
Viele Technologien des komplett neu entwickelten 3,0-Liter-V6-Aggregats konnten sich bereits im zugrundeliegenden V8-Motor bewähren, beispielsweise die Aluminiumbauweise, die variable Ventilsteuerung sowie die strahlgeführte Benzin-Direkteinspritzung. Der in Leichtbauweise gefertigte Motorblock beweist zudem, dass auch bei Hochleistungsaggregaten nicht auf Nachhaltigkeit verzichtet werden muss. So bestehen etwa die Vierventil-Zylinderköpfe aus recyceltem Aluminium. Die Basisversion des neuen V6-Motors hielt bereits zum Modelljahr 2013 in den Limousinen Jaguar XJ und XF Einzug und greift auf sportliche 250 kW (340 PS) zurück. Bei der zweiten Ausbaustufe kitzelten die Ingenieure mit insgesamt 280 kW (380 PS) noch zusätzliche Leistungsreserven aus dem Aggregat heraus. In dieser Version bleibt der Motor zunächst exklusiv dem F-TYPE vorbehalten, der damit problemlos eine Höchstgeschwindigkeit von 275 km/h erreicht.
Mit einer spezifischen Leistung von 93 kW (127 PS) pro Liter Hubraum verfügt der Motor über die höchste Literleistung aller derzeit in Serie produzierten Jaguar-Motoren. Beide Varianten des neuen V6-Antriebs punkten insgesamt mit Leistungswerten, die man sonst eher von deutlich großvolumigeren Motoren kennt, zeigen sich aber gleichzeitig sparsamer bei Verbrauch und CO2-Ausstoß. Das Jaguar "Intelligent Stop/Start"-System senkt zudem den Kraftstoffverbrauch um bis zu fünf Prozent und startet den Motor dank eines Tandem-Magnetschalteranlassers schneller als der Fahrer seinen Fuß vom Brems- zum Gaspedal wechseln kann.
Aufgeladen und auf Höchstleistung getrimmt
Ihre souveräne Leistungsentfaltung verdanken die neuen Motoren vor allem der Kompressoraufladung, die für eine verbesserte Luftzufuhr sorgt und dadurch die Verbrennung optimiert. Der Einsatz des Kompressors anstelle eines Abgasturboladers bringt gleich mehrere Vorteile mit sich. Aufgrund der mechanischen Kopplung an den Motor liefert der Kompressor ein spontanes Ansprechverhalten bei plötzlichem Lastwechsel. Zudem steht schon bei niedriger Motordrehzahl ein hoher Ladedruck zur Verfügung. Eine Anfahrschwäche, häufig als "Turboloch" bezeichnet, kennen die Jaguar-Antriebe somit nicht. Weiterhin entfallen störende Rückwirkungen des Abgasgegendrucks auf den Ladungswechsel. Die bei Benzinmotoren hohen Abgastemperaturen von bis zu 1.000 Grad Celsius sind für die Kompressoraufladung unbedeutend. Aufgrund der vom Abgasstrom unabhängigen Aufladung kann bei mechanischen Ladern auf den Einsatz hochwärmefester Materialien verzichtet werden. Auch befinden sich im Motorraum keine Teile, die sich aufheizen und Wärme an die Umgebung abstrahlen können, wie beispielsweise ein Turbinengehäuse. Dadurch entfallen zusätzliche Dämm- oder Kühlmaßnahmen, was bei entsprechendem Packaging im Motorraum moderner Fahrzeuge einen entscheidenden Vorteil darstellt. Der im V der Zylinderbänke des Motors platzierte "Twin Vortex"-Roots-Kompressor ist zusätzlich mit einem wassergekühlten Zwischenkühler ausgestattet. Dieser senkt die Temperatur der komprimierten Ansaugluft, wodurch sich deren Dichte erhöht und insgesamt mehr Luft in die Zylinder gelangt. Entsprechend positiv wirkt sich dies auf die Verbrennung aus, sodass die Leistungsausbeute und Effizienz des Motors steigen. Ebenso sorgt eine Neukalibrierung des elektronischen Bypasses von Kompressor und Drosselklappe für höheren Ladedruck, der wiederum zu einer optimalen Füllung des Brennraums führt.
Extrem stark
Im Topmodell des Jaguar F-TYPE arbeitet eine 364 kW (495 PS) starke und ebenfalls per Kompressor aufgeladene neue Version des 5,0-Liter-V8-Motors, der für ein beachtliches Drehmoment von 625 Nm sorgt.
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