auto top news

Der Test in der Hakskeen Pan (Northern Cape-Provinz) simulierte mit Hilfe eines L-39 Kampfjets und eines Jaguar F-TYPE R AWD Coupé den Funkverkehr zwischen dem Rekordfahrzeug und seiner Bodencrew. Auf der relativ weichen Oberfläche der Wüste machte sich der neue Allradantrieb des heute in Los Angeles erstmals der Weltöffentlichkeit vorgestellten F-TYPE R AWD Coupé voll bezahlt. Nur dank der hervorragenden Traktion und Richtungsstabilität des Jaguar wurde der wichtige Kommunikationstest für das Bloodhound-Team ein Erfolg.

Jaguar ist perfekt dazu geeignet, Kenntnisse über Schlüsseltechologien sowie Innovationen beizusteuern, die der Performance des Bloodhound Programms direkt zugute kommen. Als "Premium Partner" und "Innovations Partner" will Jaguar Bloodhound helfen, den absoluten Weltrekord für Landfahrzeuge auf über 1.000 Meilen pro Stunde zu verbessern. Zugleich soll diese Partnerschaft die nächste Generation von Wissenschaftlern und Ingenieuren zu ähnlichen Spitzenleistungen inspirieren. Der aktuelle Weltrekord wird gehalten von Andy Green, der 1997 mit dem Vorgängermodell Thrust SSC eine Geschwindigkeit von 763,035 mph (1.227,985 km/h) erreichte. Auch im neuen Überschallfahrzeug Bloodhound sitzt Green am Steuerknüppel - um 2015 zunächst seinen eigenen Rekord zu verbessern und 2016 den Angriff auf die 1000-Meilen-Marke zu wagen.

Jaguar V8 Kompressor: Das dritte Herz im Bloodhound-Antriebspaket

Auf dem Jaguar Stand der L.A. Auto Show verkündete der RAF-Pilot im Range eines Wing Commanders (Oberstleutnant) als wichtigste Nachricht die Integration des aufgeladenen 5,0 Liter V8 von Jaguar im Projektil, das von einem Raketen- und einem Turbofan-Triebwerk aus dem Eurofighter (Rolls-Royce EJ200) angetriebenen wird. Der auch im Jaguar-F-TYPE R AWD Coupé installierte Motor ersetzt einen zunächst vorgesehenen Formel 1-V8 Motor und spielt als dritte Kraftquelle eine Schlüsselrolle beim Antrieb des zusammengerechnet 135.000 PS starken Rekordwagens. Mit 550 PS stellt er genügend Druck in den hydraulischen Systemen bereit und treibt zusätzlich die Oxidator-Pumpe des Raketenmotors an. Diese Pumpe "füttert" das ab 480 km/h startende Raketentriebwerk in nur 20 Sekunden mit 800 Litern Wasserstoffperoxid (H2O2). Umgerechnet sind das 40 Liter in der Sekunde. Nach 42 Sekunden soll Green die 1.000-Meilen-Marke erreicht haben. Auf dem Weg dorthin wird er Kräften von 2,5 und - beim Abbremsen - bis zu 3 g ausgesetzt sein.

Jaguar assistiert darüber hinaus im engen Dialog mit Andy Green bei der Entwicklung des Cockpits. Dabei geht es neben ergonomischen Gesichtspunkten vor allem um die präzise Steuerung vitaler Regelkreisläufe wie Elektrik, Hydraulik, Startermotoren, die Kontroll- und Sicherheitssysteme sowie die Bremsen.

Last but not least gab Jaguar bekannt, dem Bloodhound Team für die 2015 und 2016 laufenden Rekordfahrten zwei schnelle Eingreiffahrzeuge, so genannte Rapid Response Vehicles - zur Verfügung zu stellen.

Roll out im Sommer 2015 in Cornwall dient als Funktionstest

Aktuell wird der knapp 13 Meter lange und voll aufgetankt 6,4 Tonnen schwere Bloodhound SSC im SSC Bloodhound Technik-Center in Bristol nach und nach zusammengesetzt. Ein erster Roll-out ist für den kommenden Sommer geplant - dann soll der Rekordjäger auf dem Flughafen von Newquay (Cornwall) einen Funktionstest mit Tempo 200 mph (321 km/h) absolvieren. Im Anschluss daran wird das Team nach Südafrika reisen, um den "Bluthund" in einem ersten Versuch bis auf 800 mph (1.287 km/h) zu beschleunigen. Danach geht es zur Auswertung der Daten zurück nach England, ehe 2016 - erneut in Südafrika - der Angriff auf die 1.000-Meilen-Mauer (1.609 km/h, Mach 1,4) gestartet werden soll.