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Egal ob auf der Autobahn oder dem Parkplatz vor dem Supermarkt - der Jaguar XE ist ein Eyecatcher. Kein Wunder, Chefdesigner Ian Callum hat eine Menge vom Supersportler F-Type ins Design der 4,67 Meter langen Limousine gemischt - von der polarisierenden Front über die Motorhaube mit dem Powerdome bis zum kurzen Heck.

Zeichen setzen die Briten aber auch in Sachen Technik. Speziell für den XE hat Jaguar eine neue hochfeste Alu-Legierung mit der Bezeichnung RC5754 entwickelt. Der Werkstoff verfügt über einen erhöhten Anteil an recyceltem Alu und trägt mit dazu bei, die von Jaguar für das Jahr 2020 angestrebte Recycling-Quote von 75 Prozent zu erreichen.

Im Ergebnis bringt der XE S 1665 Kilogramm auf die Waage, denn 75 Prozent der 342 Kilogramm wiegenden Rohkarosserie bestehen aus Alu. Dazu soll die luftwiderstandsarme Leichtbau-Konstruktion (Cw-Wert 0,26) neue Bestwerte bei Verbrauch, Aerodynamik und Verwindungssteifigkeit mit sich bringen.

Die enorme Entwicklungsarbeit und die perfekt aufeinander abgestimmten Komponenten - bereits nach wenigen Kilometern manifestiert sich die Hingabe der Ingenieure in der Mechanik. Das Zusammenspiel von Motor, der perfekt agierenden Achtgang-Automatik (8 HP von ZF) und elektromechanischer Servolenkung lässt den XE spürbar leichtfüssig bewegen.

Für die Fahrwerkskonstruktion (Radstand 2835 Millimeter) des XE nutzt Jaguar Kernkomponenten des F-Type. Viel Fahrpotenzial bietet die Integral-Mehrlenkerachse. Sie stellt die Quer- und Längssteifigkeit sicher. Viele Komponenten sind aus geschmiedetem oder hohl gebohrtem Aluminium gefertigt. Analog zur Hinterachse sind viele Komponenten aus Alu gefertigt, einige werden in einem zum Patent angemeldeten Verfahren produziert. Die Vorderradaufhängung des XE ist an einem Hilfsrahmen mit Federbeindomen aus Aluminium-Druckguss montiert. Auch sie soll eine hervorragende Strassenlage garantieren.

Das aus dem F-Type bekannte Sechszylinder-Aggregat mit drei Liter Hubraum ist mit einem Kompressor versehen, der zu einer erheblichen Steigerung der Leistung und des Drehmoments beiträgt. Nach dem Druck auf den Starterknopf und dem einlegen der Fahrstufe per Wählrad geht es ansatzlos und mit viel Druck nach vorne. Das 340 PS starke Aggregat stemmt maximal 450 Nm bei 4500 Umdrehungen auf die Kurbelwelle und sammelt durch satte Durchzugskraft Sympathien.

Laut Werk wird Tempo 100 in 5,1 Sekunden erreicht und bei Tempo 250 gebietet die Elektronik weiterem Vortrieb Einhalt. Doch gerade auf unbegrenzten Autobahn-Abschnitten spürt man, das mühelos noch höhere Geschwindigkeiten möglich wären.

Mit solchen Werten sucht man Rivalen in dieser Preisklasse vergebens und so besitzt das Auto nicht nur einen hohen Spass-, sondern durchaus auch einen gewissen Suchtfaktor. Bei meist deutlich höherem Tempo in unserem Testbetrieb liessen sich keine neuen Bestwerte beim Verbrauch erzielen. Durchschnittlich flossen zehn Liter durch die Einspritzdüsen, das Werk beziiffert den Normverbrauch mit 8,2 Litern.

Für ein zügiges Reisen ist es im XE also bestens gesorgt. Dazu bietet das geräumige Cockpit mit Laser Head-Up-Display sportliche Eleganz und Individualität. Herzstück des neuen InControl Infotainment-Systems ist ein zentral in der Mittelkonsole platziertes 8-Zoll-Touchscreen-Display. Alle Materialien verströmen einen edlen Charme und zeigen viel Liebe zum Detail - von den Lederbezügen bis zu den Einlagen in poliertem Klavierlack oder Aluminium. Das Multifunktionslenkrad liegt griffig in der Hand, die Sitze bieten auf langen Strecken viel Komfort. Zu letzterem lässt sich mit 455 Litern Volumen viel im Kofferraum verstauen.

In der Summe ist der Jaguar XE mehr als eine attraktive Neuerscheinung in der Mittelklasse. Er ist bei den Assistenzsystemen ganz vorn dabei und bietet einmalig Luxus und Charme. Dazu geht die Preisgestaltung in Ordnung - auf Augenhöhe mit der Konkurrenz ist der neue XE zwar nicht günstiger aber dafür willkommen anders! atn/war