Überall, wo er auftaucht, erntet der F-Pace Lob von Passanten für sein schickes Äußeres. Dem mächtigen (SUV-) Unterbau schließt sich ein flaches sportives Greenhouse an. Dieses Design gibt dem Jaguar eine ganz eigene Note. Unterstrichen wird das Massive des Karosseriekörpers noch dadurch, dass die vermeintlichen Außenschweller Teil der Tür sind. Trotz des recht schmalen Fensterbandes müssen sich die Hinterbänkler nicht eingeengt fühlen. Wegen der erfreulich hoch montierten Sitzbank bietet der F-Type auch im Fond ausreichend Sicht nach draußen. Ohnehin ist der Sitzkomfort in der zweiten Reihe mit ihren beiden beheizbaren Außenplätzen dank ausreichend großer Schenkelaufauflage und genügend Kniefreiheit gut. Die hinteren Passagiere finden ebenfalls einen beleuchteten Fußraum vor. Zwei USB- und ein 12-Volt-Anschluss kommen den Kommunikations- und Entertainmentbedürfnissen der hinteren Mitfahrer entgegen.
Während viele SUV alles andere als sportiv sind, liegt die Betonung beim F-Pace eindeutig auf dem ersten Buchstaben des Gattungsbegriffs. Die Herkunft verpflichtet schließlich, und es verwundert da auch nicht weiter, dass die Einstiegsversionen Hecktriebler sind. Bei den Allradausführungen schaltet sich die Vorderachse auch erst dann zu, wenn hinten Schlupf auftritt. Der F-Pace 30d ist zwar nicht so spritzig wie der Benziner, geht aber mit seinem beeindruckenden Drehmoment kraftvoll zur Sache und erfeut mit einer ebenso exakten wie leichtgängigen Lenkung. Nur das leichte Poltern der 18-Zöller fällt beim ansonsten komfortabel gefederten Briten-SUV hin und wieder auf.
Der Acht-Gang-Automat arbeitet sanft, aber nicht gänzlich unmerklich. In den unteren Stufen dreht der 3,0-Liter-Diesel dabei manchmal unnötig hoch und verlässt sich mehr auf seine 221 kW / 300 PS als auf seine 700 Newtonmeter Drehmoment, wirkt dadurch hin und wieder nicht ganz so souverän wie erwartet. Dafür dürfen es am Ende dann aber nicht nur sportliche 241 km/h Höchstgeschwindigkeit sein, sondern im Alltag auch unter sieben Liter Durchschnittsverbrauch.
Jaguar bietet dem Fahrer verschiedene Fahreinstellungen an, wobei beim Wechsel von „Normal“ auf „Sport“ Tachometer und Drehzahlmesser im volldigitalen Instrumentarium ihre Plätze tauschen. Im „Eco“-Mode werden Verbraucher wie die Lenkradheizung und die Sitzklimatisierung deaktiviert sowie das Lüftungsgebläse niedrig eingestellt.
Das U (Utility) beschränkt sich – wie so oft – auch beim F-Type neben dem Allradantrieb nur auf die klassischen Kombi-Tugenden. Beim F-Pace reicht es dabei nur für umklappbare Rücksitzlehnen, dafür aber immerhin dreigeteilt. Die Bank lässt sich weder hochklappen noch verschieben, der Kofferraum bietet mit 650 Litern Fassungsvermögen aber ohnehin reichlich Platz. Das Ladeabteil lässt sich sogar auf über 1,80 Meter Länge strecken und bis zu 1740 Liter vergrößern. Die Heckklappe öffnet und schließt selbstverständlich elektrisch, bietet allerdings keinen Einklemmschutz. Ebenfalls schade ist, dass der Kofferraumboden über dem riesigen Unterflurfach nicht arretierbar ist. Aber immerhin passt die Gepäckraumabdeckung bei Nichtgebrauch hinein.
Trotz Extralein wie der Traktionshilfe All-Surface Progress Control für wenig griffigen Untergrund wird aber wohl auch der F-Pace wohl in den seltensten Fällen ins Gelände ausgeführt werden, zumal die Bodenfreihheit nicht zu den Topwerten zählt. Muss er auch nicht, denn er empfiehlt sich als schneller und komfortabler Reisewagen mit viel Platz fürs Gepäck. Zum Grundpreis unseres Testwagens kamen allerdings noch einmal 22 000 Euro an diversen Extras. Mit an Bord gewesen sind unter anderem die staufähige ACC, ein Head-up-Display, Verkehrszeichenerkennung, der 10-Zoll-Dualview-Touchscreen und eine hoch auflösende Rückfahrkamera mit Querverkehrserfassung sowie das Panoramaschiebedach und kühlbare Vordersitze. (ampnet/jri)
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