Montag, 9. Juli 2018 Hyundai Santa Fe: Die vierte Generation des Bestseller-SUV
Hyundai Santa Fe. Foto: Auto-Medienportal.Net/Hyundai
Santa Fe – das klingt nach Wildem Westen, nach Freiheit und Abenteuer, nach Auseinandersetzungen zwischen Rothäuten und Bleichgesichtern. Für den koreanischen Automobilhersteller Hyundai steht die Hauptstadt des US-Bundesstaats New Mexico als Namensgeber für sein erstes, vor 18 Jahren präsentiertes Modell der Gattung SUV. Bei den Südkoreanern legte dieses Auto den Grundstein für die Gattung sportlicher Universalfahrzeuge (SUV). In den USA, dem Mutterland dieser Spezies, landete es beispielsweise im ersten Halbjahr vergangenen Jahres mit 133 171 verkauften Exemplaren auf dem respektablen Platz 28 in der Zulassungsstatistik. Jetzt wurde der Hyundai Santa Fe einer umfassenden Verjüngungskur unterzogen, mit der er in diesem Sommer in vierter Generation auf den deutschen Markt kommen wird.
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Spätestens mit dem Erreichen der Volljährigkeit stellt sich eine gewisse Reife ein. Das gilt auch für Automobile. Der Hyundai Santa Fe hat an Größe spürbar zugelegt, zeigt sich mit attraktiver Front- und Heckpartie sowie einem Hauch erwachsener Eleganz. Dank der auf 4,77 Meter um sieben Zentimeter gewachsenen Länge und dem ebenfalls erweiterten Radstand findet jetzt auf Wunsch sogar eine dritte Sitzreihe im Santa Fe Platz, die sich allerdings eher für Kinder eignet.
Der Innenraum wurde beim Lifting besonders gut bedient, denn es gibt jetzt wesentlich mehr Platz für die Passagiere hinten wie vorn im Wagen, der wahlweise als Fünf- oder Siebensitzer, mit Front- oder Allradantrieb sowie mit Schalt-oder Automatikgetriebe erhältlich ist. Auch der Komfort kommt nicht zu kurz - im Gegenteil. Der räumliche Zuwachs fiel so deutlich aus, dass Hyundai das Angebot für den bislang in der Preisliste verzeichneten Grand Santa Fe ohne Probleme ersatzlos streichen konnte.
Doch da - wie im wirklichen Leben - der erste und äußere Eindruck entscheidend für Sympathie oder Ablehnung ist, zunächst ein Blick darauf, welches Bild das Auto auf Anhieb abgibt. Sein Gesicht, respektive die Frontpartie lehnt sich nun stärker denn je an die neue Hyundai-Formensprache an, was besonders für die zweigeteilten Scheinwerfer und den neu gestalteten, großzügig ausgefallenen Kühler gilt. Mehr Glas rundum sorgt für bessere Sicht von drinnen nach draußen und zusammen mit den Leichtmetallrädern im 8,0 J x 19-Format für einen vornehmen Auftritt. Hinten machen neue Rückleuchten mit LED-Technik einen würdig-sportlichen Abschluss. Vier Motoren stehen zur Wahl, ein Benziner und drei Diesel mit einer Leistung von 188 PS (138 kW) beim Benzin- oder zwischen 150 PS (110 kW) bis 200 PS (147 kW) beim Dieselmotor. Während Hyundai-Geschäftsführer Markus Schrick stolz darauf hinweist, dass der Preis des kleinen Diesels mit 35 070 Euro gegenüber seinem Vorgänger unverändert bleibt, hüllt er sich bei den Forderungen für die anderen Versionen vorläufig noch in Schweigen. Erwähnenswert in Sachen Abgas: So wie neuerdings alle Motoren bei Hyundai erfüllen auch die im Santa Fe die Abgasnorm Euro 6d-temp. Für das kommende Jahr ist zusätzlich eine Mild-Hybrid-Ausgabe mit 48-Volt-System geplant, ein Jahr später soll es eine Plug-in-Hybrid-Version geben.
Für die Kraftübertragung auf die Räder sorgt beim Benziner ein Doppelkupplungsgetriebe mit acht Gängen. Fällt die Wahl auf einen Diesel-Santa Fe, stehen zusätzlich ein Sechs-Gang-Schaltgetriebe sowie Frontantrieb zur Verfügung. Wie beim Allradantrieb die Kraft auf Vorder- beziehungsweise Hinterräder verteilt wird, hängt ganz vom Wunsch des Menschen am Lenkrad ab. Im Eco-Betrieb gehen Kilowatt beziehungsweise Pferdestärken nur zu 20 Prozent an die Hinterachse, Comfort wechselt je nach Bedarf zwischen 80 zu 20 und 65 zu 35 Prozent zwischen Vorder- und Hinterachse, Sport sendet jeweils 50 Prozent an beide Achsen. Darüber hinaus orientiert sich die Einstellung Smart am Gelände und verteilt die Kraft nach Bedarf.
Verbesserungspotenzial bietet das bisweilen leicht zögerliche Ansprechen des Motors auf die Befehle des Gasfußes, weil sich dann ein kleines, aber dennoch spürbares Turboloch bemerkbar macht. Und wenn schon mal von Kritik die Rede ist: Die Lenkung könnte einen Hauch direkter sein, um durchgängig über Kontakt zum Untergrund und dessen Beschaffenheit zu informieren.
Ansonsten gibt es nichts zu meckern. Das gilt ganz bestimmt für die entweder auf Wunsch bestellbaren oder serienmäßig vorhandenen Sicherheitseinrichtungen und die zahlreichen Fahrerassistenzsysteme. (ampnet/hrr)
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