Neben dem Dreitürer gibt es auch weiter den Viertürer mit Stummelheck, den wir in seiner Grundform bereits seit 1994 kennen. Er ist 23 Zentimeter länger (4,25 Meter) als der "kleine" Bruder und offeriert mit 390 Litern 120 Liter mehr Kofferraumvolumen. Er ist allerdings nur mit dem schwächsten Motor, einem 1,4-Liter-Benziner mit 97 PS zu haben. Viel hübscher (und bei etwa 80 Prozent Anteil auch viel wichtiger) ist der Dreitürer. Bei ihm wirken die deutlich runderen Formen homogen, die Rundungen dürften Damen wie Herren ansprechen. In nahezu allen Dimensionen legte die Neuauflage des Accent gegenüber dem Vorgänger zu: So wuchs die Karosserie in der Breite um 15 und in der Höhe um 75 Millimeter. Hinzu kommt ein auf 2,50 Meter erweiterter Radstand und einer breitere Spur vorne wie hinten. Das Platzangebot ist nicht üppig, aber es kommt auch keine Enge auf, sofern man mit vier nicht zu lang gewachsenen Personen reist. Die müssen wegen der coupéhaften Linie im Fond den Kopf einziehen. Der Kofferraum ist mit 290 Litern befriedigend gross, die Ladekante jedoch hoch, weil eine Stufe überwunden werden muss. Deutlich erwachsener zeigt sich der neue Accent bei den Materialien im Innenraum. Zwar regiert immer noch Hartplastik, doch die Optik geht in Ordnung. Auch die ausreichend grossen und vielfach verstellbaren Sitze mit ansprechenden Bezügen machen einen erwachsenen Eindruck. Die Bedienung ist einfach - wo nicht viel zu bedienen ist, kommen auch keine Fragen auf. Für den Dreitürer stehen drei Motoren zu Wahl: der bereits erwähnte 1,4-Liter, der aber nur etwas für ruhige Kandidaten ist. Die fast 100 PS fühlen sich an wie maximal 75 Pferdestärken. Das verleitet zum Ausdrehen des mit 125 Nm bei 4700 U/min nicht eben starken Motors und dann wird es laut. Immerhin erreicht der Accent bereits mit der Basis-Motorisierung Tempo 177, der Spurt auf 100 km/h soll 12,3 Sekunden dauern. Grösstes Argument für die Basis ist laut Auto-Reporter der Preis: 13'990 Euro sind ein gutes Angebot. Mehr Schwung hat der 1,6-Liter mit 112 PS, der es auf 190 km/h bringt und mit 146 Nm Drehmoment bei 4500 U/min erkennbar leichter in Schwung kommt. Die 2300 Euro, die er mindestens mehr kostet, sind gut angelegt, zumal der grössere Motor mit der höheren Ausstattung GLS gekoppelt ist, die kaum noch Wünsche offen lässt. Wer den Sportler im Accent sucht, muss zum Diesel greifen. 110 PS und 235 Nm Drehmoment bereits ab 1900 U/min sorgen für flotten Vortrieb. Theoretisch soll der Selbstzünder "nur" 176 km/h schnell sein, bei der ersten Ausfahrt knackte er ohne Mühe die 200 km/h-Marke. Dazu kommt eine gute Laufkultur und kleiner Durst, denn im normalen Betrieb dürfte sich der Motor mit etwa 5,5 Litern zufrieden geben. Billig ist der Spass mit mindestens 16'790 Euro allerdings nicht. Fazit: Der neue Accent ist reifer, hübscher, leiser und gräumiger als sein Vorgänger. Das Preis-Leistungsverhältnis stimmt, die Qualität auch, das zeigen TÜV-Untersuchungen. Aber er bleibt wohl eine Lösung auf Zeit, denn im kommenden Jahr kommt der Neue: Auf einer moderneren Plattform, in verschiedenen Karosserievarianten (Dreitürer, Fünftürer, Kombi und sogar ein Cabriolet) und mit einer dynamischeren Optik. Die Preise werden allerdings auch deutlich klettern - was wiederum für den aktuellen Accent spricht, der ab sofort bei Händlern steht.
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