Die Dachlinie verläuft bis zum Schluss relativ gerade. Das beschert vor allem den Fondpassagieren mehr Kopffreiheit als in vielen anderen Kleinwagen. Dank des langen Radstandes und der kurzen Überhänge finden sie ausserdem ausreichend Beinfreiheit für längere Fahrten vor. Viel Platz steht ohnehin ganz oben im Lastenheft des i20. So können sich Fahrer und Beifahrer nicht über mangelnde Ellenbogenfreiheit beklagen und selbst das Handschuhfach beeindruckt durch seine Grösse. Mit 295 Litern fällt das Kofferraumvolumen ebenfalls keineswegs klein aus. Ärgerlich nur, dass trotz des recht aufwändigen Klappmechanismus für die geteilten Sitzpolster nach Umlegen der Rückenlehne eine kleine Stufe im Gepäckabteil bleibt. Nicht nur bei den Innenraummassen gibt sich der i20 grosszügig. Er geizt auch nicht bei der Ausstattung. Bereits die Basisversion Classic verfügt über vordere Seiten- und nach hinten reichende Vorhangairbags, aktive Kopfstützen vorn, CD/MP3-Player mit AUX-Anschluss, geteilt umklappbare Rücksitze und höhenverstellbaren Fahrersitz sowie ESP. Beim Comfort als mittlerer Ausstattungslinie kommen unter anderem Klimaanlage, elektrische Fensterheber vorn, zwei Kartenleselampen, USB-Eingang, und 15- statt 14-Zoll-Räder hinzu. Trotz seiner zweckmässigen Karosseriegestaltung verzichtet der i20 nicht auf dynamische Akzente. Die setzen vor allem die seitlichen Sicken. Die beiden schwungvollen Linien auf jeder Seite verlaufen gegenläufig. Unten reichen sie vom Ende des vorderen Radkastens zum Anfang des hinteren. Oben erstrecken sie sich nahezu über die gesamte Fahrzeuglänge. Keineswegs nüchtern präsentiert sich auch das Heck. Dort setzt die Aussparung für das Nummernschild im Stossfänger die sich leicht verjüngende Linie der Heckklappe fort. Dazu kommen zwei keck hervorstehende Längsstreben im Stossfänger. In der Frontpartie setzen die auffällig und schwungvoll gezeichneten Träger für die Nebelscheinwerfer einen eigenständigen Akzent. Der kleine Koreaner lässt sich erfreulich niedrigtourig bewegen. Als Normverbrauch stehen 5,2 Liter im Prospekt. Wenn es etwas flotter vorangehen soll, verlangt der relativ kleine Hubraum aber nach Schaltarbeit und Drehzahl, was auf Kosten der Tankrechnung geht. Wir kamen im Alltag auf 6,5 Liter und mit einer längeren Autobahnfahrt dazwischen auf 7,6 Liter im Schnitt. Bis 140 km/h ist der Durchzug des Motors akzeptabel. Die angegebene Höchstgeschwindigkeit von 165 km/h erreicht der i20 nur etwas mühsam, denn der 5. Gang ist recht lang übersetzt. Wer mehr will, muss zum 1,4-Liter-Motor greifen. Dafür belohnt der 1.2 seinen Besitzer mit einem CO2-Wert von 124 Gramm pro Kilometer. Die Geräuschdämmung ist auch bei höherer Geschwindigkeit befriedigend. Die Federung ist straff, aber nicht zu hart ausgelegt. Das gilt leider nicht für die Sitzpolster, die man sich für längere Strecken einen Hauch weicher wünscht. Unterm Strich ist der i20 eine echte Bereicherung des Kleinwagenangebots. Vor allem, wer viel Wert auf Platz für die Familie legt, findet mit dem neuen Koreaner eine überlegenswerte Alternative zur etablierten Konkurrenz. Mit einem Einstiegspreis von 11'250 Euro nimmt Hyundai zwar mittlerweile am Wettbewerbsumfeld Mass, wirft dafür aber die gute Basisausstattung und die grosszügigen Platzverhältnisse sowie drei Jahre Garantie ohne Kilometerbegrenzung in die Waagschale. (ar/jri)
Daten: Hyundai i20 Comfort (5-Türer)
Länge x Breite x Höhe: 3,94 m x 1,71 m x 1,49 m Motor (Bauart, Hubraum): Reihen-Vierzylinder, 1248 ccm Max. Leistung: 78 PS bei 6000 U/min Max. Drehmoment: 119 Nm bei 4000 U/min Verbrauch NEFZ im Mittel: 5,2 l CO2-Emission: 124 g/km (Euro 4) Beschleunigung 0 auf 100 km/h: 12,9 Sekunden Höchstgeschwindigkeit: 165 km/h Leergewicht/Zuladung: 1045-1160 kg/ 355 - 470 kg Kofferraum: 295 - 1065 Liter Anhängelast (gebremst): 850 kg Wendekreis: 10,4 m Preis: 14'230 Euro
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