Beim Styling des 4,84 Meter langen ix55 setzten die Hyundai-Designer mehr auf Dynamik und Sportlichkeit als auf ein wuchtiges Offroad-Erscheinungsbild. Ein schmaler Kühler, eine grösser dimensionierte Kühlluftöffnung und zwei markante Linien prägen die Front, während seitlich schwungvolle Linien und ein schnittiger, coupeártiger Dachverlauf für Eleganz sorgen. Die Heckpartie wird von der gross dimensionierten Heckklappe dominiert, die fast über die gesamte Fahrzeugbreite verläuft und weit ins Dach hineinreicht. Das sieht nicht nur optisch gefällig aus, sondern ist praktisch, da durch die breite Öffnung auch sperriges Ladegut leicht verstaut werden kann. Im Innenraum herrscht Platz. Nicht nur Fahrer und Beifahrer haben ausreichend Kopf- und Ellenbogenfreiheit zur Verfügung, sondern auch die Passagiere in der nach hinten verschiebbaren zweiten Reihe. Enger geht es auf der voll versenkbaren dritten Sitzbank zu, die im Gegensatz zu manchem Wettbewerber aber nicht nur von Kindern belegt werden kann. Werden alle Plätze genutzt, schrumpft das Ladeabteil allerdings zur Zwergengrösse. Wird darauf verzichtet, stehen ordentliche 598 Liter Volumen zur Verfügung, das durch Umklappen der mittleren Sitze auf bis zu 1746 Liter erweitert werden kann. Gut verarbeitete Materialien sorgen schnell für Wohlfühlatmosphäre. Das Armaturenbrett ist übersichtlich und frei von irgendwelchen Spielereien. Der Fahrer hat die wichtigsten Instrumente gut im Blick und die Bedienungselemente sind ergonomisch richtig angeordnet. Zahlreiche, grosszügig dimensionierte Ablagen bieten genügend Stauraum und die umfangreiche, serienmässige Ausstattung u. a. mit Zwei-Zonen-Klimaautomatik, einem integriertem Audiosystem einschließlich Anschluss für MP3-Player und iPod sowie einer Geschwindigkeits-Regelanlage unterstreichen den Premium-Anspruch. Für den Vortrieb sorgt ein speziell für den europäischen Markt entwickelter 3,0-Liter-Sechszylinder-Common-Rail-Dieselmotor mit 239 PS. Es ist der erste V6-Selbstzünder von Hyundai, der mit eine Drehmoments von 451 Newtonmeter, das bereits ab 1750 U/min anliegt, über genügend Durchzug verfügt. Wichtiger als die Höchstgeschwindigkeit von 200 km/h und die 10,4 Sekunden für den Sprint von 0 auf 100 km/h, ist aber das Beschleunigungsvermögen bei höheren Geschwindigkeiten, so dass trotz des 2,2 Tonnen schweren Gefährts Überholmanöver nicht zur Zitterpartie werden. Im Fahrbetrieb erweist sich der ix55 dank eines straffen, insgesamt aber mehr auf Komfort getrimmten Fahrwerks, eines neuen Sechsstufen-Automatikgetriebes und einer guten Strassenkontakt vermittelnden Lenkung als angenehmer Reisewagen. Aber auch auf kurvenreichem Terrain zeigt er sich agil und handlich, wenngleich die Wankbewegungen deutlich zu spüren sind. Kaum zu merken sind dagegen Fahrbahnunebenheiten oder sogar Schlaglöcher. Nur bei widrigen Bedingungen oder abseits asphaltierter Wege schaltet sich das traktionsabhängige Allradsystem automatisch zu, was dem Verbrauch zugute kommt. Die von Hyundai angegebenen 9,4 Liter auf 100 Kilometer sind allerdings nur ein theoretischer Wert, knapp elf Liter dürften es im Alltag schon sein. Angeboten wird der ix55 in den beiden Ausstattungslinien Comfort (ab 42'290 Euro) und Premium (ab 46'990 Euro), wobei die Sicherheitsausstattung mit ESP inklusive Überschlagschutz und Traktionskontrolle, Front-, Seiten- und bis zur dritten Reihe durchgezogene Vorhangairbags sowie aktive Kopfstützen für die Vornsitzenden Serie sind. Bei der Premium-Version kommen u.a. noch eine elektrisch bedienbare Heckklappe, das Reifendruck-Kontrollsystem TPMS, beheizbare Ledersitze und Xenon-Scheinwerfer hinzu, so dass die Aufpreisliste sehr übersichtlich ausgefallen ist. Als Optionen gibt es nur eine Mica-/Metallic-Lackierung (8790 Euro) und ein elektrisches Panorama-Schiebedach (1090 Euro). Jede Menge Komfort zu einem in diesem Segment sehr fairen Preis. Ob dies ausreicht, um im Feld der Audi, Porsche und BMW räubern zu können,bleibt abzuwarten (ar/hhg)
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