Der koreanische Autobauer hat seine Dreitür-Lösung geschickt designt. Auf der Beifahrerseite sticht die zusätzliche Fondtür wegen des versteckt angebrachten Griffes kaum ins Auge. Und da der Betrachter nie beide Fahrzeugseiten gleichzeitig sieht, fällt auch nicht sofort ins Auge, dass die Fahrertür länger als die Beifahrertür ist und die B-Säule auf der linken Seite weiter hinten sitzt. Wohl fällt aber die übrige Form des ungewöhnlichen Coupés auf. Die Designabteilung lässt beim Veloster zumindest optisch ordentlich die Muskeln spielen. Scharf gezeichnete Frontscheinwerfer und ein riesiger unterer Lufteinlass sowie zwei Kiemenschlitze auf der Motorhaube sorgen für einen aggressiv-sportlichen Auftritt des koreanischen Kompaktsportlers im Rückspiegel. Das Heck betonen ein großer Diffusor, ein mittig angeordnetes Doppelendrohr, ein schmales Fenster, das nach dem Spoiler in das Dach übergeht, deutlich ausgestellte Kotflügel und eine Kofferraumklappe mit Einbuchtungen, die die Linie der Rückleuchten aufgreift. Dazu kommt eine à la BMW flossenförmig verpackte Antenne Dach.
Leider kann der 1,6-Liter-Motor nicht ganz das halten, was die Optik des Autos verspricht. Die Leistung des Aggregats wurde zwar gegenüber anderen Hyundai-Modellen leicht um 5 PS auf 103 kW / 140 PS angehoben, aber so richtig Temperament will der Vierzylinder nicht entwickeln. Er wirkt etwas zugeschnürt. So kann der 6. Gang auch bereits bei rund 50 km/h und 1200 Umdrehungen eingelegt werden, ohne dass der Motor sich beschwert. Die unsportliche Motorcharakteristik ist umso bedauerlicher, da das Fahrwerk relativ straff abgestimmt und die Sitze guten Seitenhalt bieten. Kurvenfahrten werden zudem durch einen ganz leichten Hang zum Übersteuern unterstützt. Hyundai verspricht eine Höchstgeschwindigkeit von 201 km/h. Ab 180 km/h wird es aber recht laut und der Veloster auch ein wenig unruhiger. Der Bordcomputer meldete uns einen Durchschnittsverbrauch von 8,2 Litern.
Typisch Hyundai sind die blau illuminierten Bedientasten und die vertikalen Lüftungsausströmer in der Mittelkonsole. Ungewöhnlich hingegen präsentieren sich Türinnengriffe, die nach oben offen sind. Sie greifen das Motiv der beiden Streben in der Mittelkonsole auf. Der Veloster ist ein Viersitzer, wobei die Fondpassagiere zum Teil unter der bis ins Dach gezogenen Heckscheibe sitzen, deren Ende mit schwarzen Streifen ein wenig verblendet wurde. Das Platzangebot ist bis auf die Kopffreiheit akzeptabel. Wie schon beim schlicht Coupé genannten Vorgängermodell warnt daher an der Innenseite der Heckklappe ein Aufkleber: Beim Schließen des Kofferraums sollte auf die Köpfe der hinteren Mitfahrer geachtet werden.
Hyundai ist kein wirkliches sportliches, aber durchaus dynamisch zu bewegendes Auto gelungen, dessen ungewöhnliches Türkonzept auch noch relativ hohe Alltagstauglichkeit bietet Die Geräuschdämmung ist allerdings nur Mittelmaß. Mehr Leben haucht der für August angekündigte 1,6-Liter-Turbo mit 137 kW / 186 PS dem Veloster ein. Dann dürfte er auf der Straße halten, was sein Äußeres verspricht. (ampnet/jri)
Daten Hyundai Veloster 1.6 Style
Länge x Breite x Höhe (m): 4,22 x 1,79 x 1,40 Motor: Vierzylinder, Benziner, 1591 ccm Leistung: 103 kW / 140 PS bei 6300 U/min Max. Drehmoment: 167 Nm bei 4850 U/min Verbrauch (nach EU-Norm): 6,5 Liter CO2-Emissionen: 148 g/km (Euro 5) Höchstgeschwindigkeit: 201 km/h Beschleunigung von 0 auf 100 km/h: 9,7 Sek. Leergewicht/Zuladung: min. 1266 kg / max. 440 kg Kofferraumvolumen: 320 - 1015 Liter Reifen: 215/45 R 17 Wendekreis: 10,5 m Basispreis: 21 600 Euro
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