Donnerstag, 4. September 2008 Hummer H2 6.2 und H3 5.3: Mehr Leistung
Hummer H2 6.2L. Foto: Auto-Reporter
Hummer spendiert seinen beiden Modellen neue Motoren mit mehr Leistung und beruhigt das Umweltgewissen mit der Möglichkeit, künftig auch mit E85-Kraftsoff fahren zu können. Beim H3 muss der Käufer damit zwar noch bis 2009 warten, dafür kann der kleinere der beiden Hummer aber nun auch mit einem mächtigen V8 unter der Haube bestellt werden. Damit der Abstand gewahrt bleibt, wird die Leistung des grösseren H2 mit einem komplett neu entwickelten 6,2-Liter-Motor aufgestockt, der bereits E85-tauglich ist.
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Während der neu entwickelte 6,2-Liter V8 mit 393 PS des H2 gegenüber dem Vorgänger einen Leistungszuwachs von 20 Prozent bedeutet und den ohnehin nicht untermotorisierten Hummer noch ein wenig mächtiger macht, verwandelt der Achtzylinder den H3 beinahe in ein anderes Auto. Der weiterhin angebotene und keineswegs schwache 3,7-Liter-Fünfzylinder mit 245 PS wirkt gegen den 5,3-Liter-V8 beinahe schon phlegmatisch. Die 305 PS beschleunigen den H3 V8 in 8,2 Sekunden von null auf 100 km/h. Das sind trotz 100 Kilogramm Mehrgewicht anderthalb Sekunden weniger als beim 3.7. Noch deutlicher wird der Unterschied beim Drehmoment. Den 328 Newtonmetern stehen 434 Nm gegenüber, die zudem nicht bei 4600 U/min, sondern bereits bei 4000 U/min anliegen. Die serienmässige 4-Stufen-Automatik legt beim Kick-Down zwar eine Gedenksekunde ein, schiebt dann den Hummer aber brachial nach vorne und begleitet den Schub mit unvergleichlichem Sound: Das ist American Way of Drive pur. Nur eines haben Fünf- und Achtzylinder gemeinsam: Bei 160 km/h regelt die Elektronik weiteren Vortrieb im H3 ab. Der Preis für den V8-Status des Baby-Hummer: ein Normverbrauch von 14,5 Litern (Normal)Benzin pro 100 Kilometer. Das entspricht einem CO2-Wert von 344 Gramm pro Kilometer. Damit bewegt sich der H3 keineswegs an der Spitze seines Segments, betont Manfred Daun, zuständig für die Pressearbeit bei Cadillac, Corvette und Hummer. Vergessen wird gerne auch, dass der Hummer kein weichgespültes SUV ist, sondern ein echter Geländewagen mit permanentem Allradantrieb ist. Um die Leistungsfähigkeit der Modelle abseits der Strasse unter Beweis zu stellen, fand die Pressepräsentation des neuen V8 dann auch auf einem waschechten Geländeparcours mit tiefen Schlamm- und Wasserdurchfahrten, hoch ansteigenden Hügeln und plötzlich auftauchenden Erdlöchern statt. Mit knapp 22 Zentimetern Bodenfreiheit, stabilem Unterfahrschutz, einer Steigfähigkeit von 60 Prozent und einem Kippwinkeln von 40 Grad sowie 61 Zentimetern Wattiefe kann den H3 tatsächlich selten etwas aufhalten. Dank Automatikgetriebe und erfreulich direkt arbeitender Servolenkung kann sich der Fahrer bei elektronisch gesteuertem Reduktionsgetriebe und Hinterachs-Sperrdifferenzial voll und ganz auf das Gelände konzentrieren. Doch auch im Strassenalltag hat der H3 5.3L seine Qualitäten. Dazu zählen unter anderem die grosse Beinfreiheit für die Fondpassagiere und fast 2,3 Tonnen Anhängelast. Lieferbar ist der V8-H3 ausschliesslich in der Luxury-Ausstattung mit verchromten Dachträgern und erweitertem Soundsystem. Zum Serienumfang gehören unter anderem Traktions- und Stabilitätskontrolle, Berganfahrassistent und Kopfairbags hinten sowie Tempomat, Tagfahrlicht und Klimaanlage. Der neue Leichtmetallmotor des H2 ist ein enger Verwandter des Corvette-Triebwerkes und beschleunigt den 2,85 Tonnen schweren Koloss in 7,8 Sekunden auf 100 km/h. Wegen des spürbaren Mehrgewichts und der gewaltigen Aussenabmasse des grossen Hummer ist das subjektive Beschleunigungsgefühl im H3 aber mindestens genauso hoch. Zur Modellpflege zählen beim H2 unter anderem ein höherwertig anmutendes Armaturenbrett und die erweiterte Sicherheitsausstattung mit Kopfairbags hinten sowie Stabilitäts- und Traktionskontrolle. Das weiter entwickelte ABS optimiert außerdem die Bremskraft je nach Fahrbahnoberfläche. Neu ist auch eine dritte Sitzreihe (optional: Adventure/Serie: Luxury). (ar/jri)
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