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Die Situation ist bekannt: Bei höherem Verkehrsaufkommen bildet sich oftmals ein Stau, ohne dass ein eigentlicher Grund dafür besteht. Die Ursache liegt – etwas vereinfacht ausgedrückt - bis zu einem gewissen Mass im unkoordinierten Abbremsen und Beschleunigen der einzelnen Fahrzeuge. An genau diesem Punkt setzt das neue System von Honda an.



Anstelle der existierenden Systeme, die den Fahrer über die Verkehrssituation informieren, erfasst die neue Technologie das Beschleunigen und Abbremsen jedes einzelnen Fahrzeugs und erkennt automatisch, ob für die fahrende Kolonne eine Stau-Tendenz entsteht. Aufgrund dieser Erkenntnisse unterstützt das System den Fahrer, unter anderem über einen Farbmonitor am Armaturenbrett, mit Informationen über das stau-verhindernde Beschleunigen und Abbremsen des Fahrzeugs. Das heisst, dass der Fahrer über die Informationen verfügt, um dem sogenannten „Handorgeleffekt“ durch eine angepasste Fahrweise entgegen zu wirken.



Das System lässt sich weiter optimieren, indem die Informationen der einzelnen Fahrzeuge in einer „Cloud“ mit einander verbunden und der Fahrstil der vorausfahrenden Fahrzeuge ebenfalls erfasst und angepasst wird. Durch das rechtzeitige Zuschalten des Geschwindigkeits-Konstanthalters (ACC, Adaptive Cruise Control) halten die in der Kolonne fahrenden Fahrzeuge zudem automatisch den richtigen Abstand ein, so dass eine Art „elektronisch organisierte Fahrzeugkolonne“ entsteht.



Positive Testresultate

Tests, die Honda in Zusammenarbeit mit dem Forschungszentrum für Wissenschaft und Technologie an der Universität Tokyo durchführte, lieferten bereits ermutigende Resultate. Allein durch die im Fahrzeug verfügbare Information liess sich die Durchschnittsgeschwindigkeit der Fahrzeuge in der Kolonne um 23% erhöhen und der Treibstoffverbrauch um 8% senken. Durch das „elektronische Verbinden“ der Fahrzeuge über die Cloud liess sich die Geschwindigkeit der fahrenden Kolonne nochmals um 16% erhöhen und der Treibstoffverbrauch um weitere 5% reduzieren.



Honda zieht eine Kommerzialisierung dieser Technologie in Betracht. In den Monaten Mai und Juli finden in Italien und in Indonesien Tests auf öffentlichen Strassen statt, um die Wirksamkeit der Technologie im realen Alltagsverkehr zu überprüfen.