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Der neue 1,6-Liter-Turbodiesel im Civic ist nicht einfach nur ein neuer Motor im Portfolio, sondern läutet für Honda eine ganz neue Ära ein. Unter der Bezeichnung "Earth Dreams Technology" werden die Japaner zukünftig Motoren und Antriebskonzepte anbieten, die sich durch ein einzigartiges Verhältnis von Leistung und Effizienz auszeichnen. Der erste Vorbote dieser neuen Generation ist der kleine Einstiegsdiesel mit 120 PS. Der "Traum-Diesel" gibt im kompakten Civic schon mal einen Ausblick auf die kommende Honda Antriebs-Offensive.

Bereits bei der Entwicklung des neuen Selbstzünders waren die Ziele ambitiös gesteckt: Es galt, Reibung und Gewicht des eigens für den europäischen Markt konzipierten 1,6- Liter-Turbodiesels deutlich zu senken, um Verbrauch und Emissionen auf ein Minimum zu drücken. Von den Kolben über die Pleuel bis hin zur Kurbelwelle wurde nahezu jedes Motorenbauteil überprüft und bis ins Detail optimiert. Der Feinschliff hat sich gelohnt: Durch den hohen Einsatz von Aluminium und eine Vielzahl innermotorischer Massnahmen bringt der 1.6 i-DTEC nur 134 Kilogramm auf die Waage. Damit ist er der leichteste Selbstzünder in der Kompaktklasse. Im Vergleich zu Hondas 150 PS starkem 2,2-Liter-Turbodiesel beträgt die Gewichtsersparnis enorme 47 Kilogramm, was in diesem Fahrzeugsegment ein sensationeller Wert ist.

Aber wie fährt er sich, der neue Civic 1.6 i-DTEC? Mit dem Motorstart folgt die erste Überraschung: Kaum wahrnehmbar schnurrt der Diesel vor sich hin. So ungewohnt laufruhig und leise, wie man es selbst von einem modernen Turbodiesel nicht erwartet hätte. Das ist keinesfalls selbstverständlich. Zumal Honda zugunsten der Gewichtseinsparung beim 1.6 i-DTEC auf eine vibrationsmildernde Ausgleichwelle gänzlich verzichtet hat.

Dafür sorgt ein Turbolader mit variabler Turbinengeometrie für eine spontane Kraftentfaltung. Auf der Landstrasse oder der Autobahn zeigt sich der Civic mehr als ausreichend motorisiert. In Verbindung mit dem ebenfalls neukonstruierten, knackig gestuften und sieben Kilo leichteren Sechsgang-Schaltgetriebe hinterlässt das Triebwerk zudem einen lebendigen Eindruck. Schon aus niedrigen Drehzahlen legt der Motor spontan los, was angesichts des maximalen Drehmoments von 300 Newtonmetern bei 2000 Umdrehungen pro Minute nicht verwundert. Für den Spurt von Null auf 100 km/h benötigt der Vierzylinder im Civic 10,2 Sekunden und ist bei Bedarf bis zu 207 km/h schnell.

Nur 3,6 Liter beträgt der durchschnittliche Normverbrauch. Im Alltag und bei sportiver Fahrweise kann es auch mal ein Liter mehr sein. Dennoch ist die Werksangabe erzielbar, denn neben der serienmässigen Start-Stopp-Funktion hilft der sogenannte ECON-Modus beim Spritsparen. Wird er aktiviert, spricht das Triebwerk spürbar zahmer auf Gas-Kommandos an und die Klimaanlage arbeitet in einem besonders wirtschaftlichen Modus. Zudem animiert ein grün beleuchteter Tacho den Fahrer dazu, durch sanftes Beschleunigen sowie eine vorausschauende und gleichmässige Fahrweise weiteres Sparpotenzial aus dem Turbodiesel herauszuholen. Die aus dem 2,2-Liter i-DTEC ebenfalls bekannte automatische Luftklappensteuerung am Kühlergrill sorgt darüber hinaus dafür, dass der kleine Civic 1.6 i-DTEC aerodynamisch genauso windschlüpfrig dasteht wie sein grösserer Bruder.

Schön ist, dass das Triebwerk akustisch immer dezent im Hintergrund bleibt, egal welche Fahrweise aktuell gewählt wird. Neben der hohen Laufkultur des 1.6 i-DTEC und der aufwändigen Akustikdämmung, die Honda beim Civic betrieben hat, gibt es hierfür noch einen weiteren Grund: Active Noise Cancellation. Dahinter verbirgt sich ein Geräuschdämpfungssystem, das sonst nur in weit höheren Fahrzeugklassen zum Einsatz kommt. Dabei erfassen Mikrofone im Dachhimmel auftretende Störfrequenzen und filtern sie über die Lautsprecher der Audioanlage mit gezieltem Gegenschall heraus. Überaus wirksam, denn es geht ausgesprochen ruhig im Innenraum des kompakten Japaners zu. atn/war