Die klassische Van-Silhouette des Jazz wurde auch beim neuen Modell beibehalten. Mit der neuen, sportlicheren Frontpartie und den kraftvollen Linien wartet der Newcomer mit einem auffälligeren Design auf.
Mehr Raumfreiheit
Wegen der neuen Plattform, die der Jazz mit dem HR-V teilt, ist er leichter als sein Vorgänger und weist zugleich eine höhere Karosseriesteifigkeit auf.
In der Aussenlänge auf vier Meter gewachsen lässt der Jazz es erahnen: Hier geht es um Raumausnutzung!
Mit dem um 30 mm verlängerten Radstand überrascht er insbesondere hinten mit einem Platzangebot, das im Wettbewerbsumfeld wohl einmalig sein dürfte. Bein- und Kopffreiheit im Fond übertreffen selbst manche Kompaktlimousine. Der flachere, unter den Vordersitzen platzierte Kraftstofftank schafft Raum unter den Rücksitzen für Hondas innovative "Magic Seats", ein System, das mit einem Hebel die Rücksitzbank zusammenfalten lässt und bei dem die Sitzflächen auch wie ein Kinosessel um 90 Grad hochgeklappt werden können. Als Kofferraumvolumen bietet der Jazz stolze 354 Liter, die sich auf 884 Liter erweitern lassen.
Sicherster Kleinwagen
40 Millimeter der grösseren Aussenlänge stecken im neuen Frontteil und kommen der Crash-Sicherheit zugute. Und der Aufwand hat sich gelohnt. Der Honda Jazz wurde jüngst von Euro NCAP als klassenbestes Fahrzeug in der Kategorie "Kleinstwagen" ausgezeichnet.
Wenn man den Innenraum auf sich wirken lässt, ist das Bemühen der Japaner, neue Massstäbe zu setzen, allgegenwärtig. In der Mitte der Armaturentafel findet sich der Sieben-Zoll-Touchscreen des neuen Infotainmentsystems Honda Connect, das einen schnellen Zugriff auf zahlreiche Internetdienste wie Internet-Browsing, Echtzeit-Verkehrsinformationen, aktuelle Nachrichten, Wetterinfos und Internetradio schafft. Connect lässt sich über Mirror Link, WLAN, Bluetooth, HDMI und USB problemlos mit dem Smartphone und anderen Multimedia-Geräten verbinden.
Die drei Instrumente liegen gut im Blickfeld des Fahrers und sind jeweils von einem Beleuchtungsring umgeben, dessen Farbe bei effizienter Fahrweise von Weiß zu Grün wechselt. Gute Sicht und den Eindruck von Weite gibt die extrem grosse Windschutzscheibe.
Im Jazz arbeitet ein 1,3 Liter-i-VTEC-Benzinmotor, entweder mit dem Sechs-Gang-Getriebe oder einem stufenlosen CVT-Getriebe, das über die Schaltwippen am Lenkrad sieben Gänge simuliert. Das Aggregat leistet maximal 102 PS und stemmt sein maximales Drehmoment von 123 Newtonmeter bei 5000 U/min auf die Kurbelwelle. Im Alltag reicht diese Leistung vollkommen aus - Gefühlt geht dennoch ein Teil der Leistung im CVT-Getriebe verloren.Vor allem bei höheren Drehzahlen wirkt das Aggregat zugeschnürt.
Die Beschleunigung auf Tempo 100 km/h beziffert Honda für den 1092 Kilogramm schweren Jazz mit 12,3 Sekunden, die Höchstgeschwindigkeit mit 182 km/h und den Normverbrauch (nach NEFZ) mit 4,9 Litern auf 100 Kilometer.
Letzterer Wert entspricht dem bisherigen 1,2-Liter-Motor von Honda, wurde im Testmittel um rund einen Liter verfehlt, weill wir den Motor oft auf einem hohen Drehzahlniveau bewegt haben.
Überzeugende Arbeit leisten die überarbeiteten Fahrwerkkomponenten. Die Federbein-Aufhängung vorn und die H-förmige Verbundlenkerachse hinten sind leichter und reduzieren gemeinsam mit dem verlängerten Radstand die Nickbewegungen. Neue Dämpfersysteme übertragen dazu weniger Vibrationen auf den Innenraum, und die elektrische Servolenkung sorgt für ein besseres Ansprechverhalten. Das verbesserte ESP „Vehicle Stability Assist“ (VSA) und ein neuer „Agile Handling Assist“ (AHA) sorgen für sicherere Agilität, wobei der AHA wie ein elektronisches Differenzial arbeitet und das Fahrzeug mit einseitigem Bremseneingriff in die Kurve drückt.
Mit dem Jazz ist Honda ein guter Wurf gelungen. Er überzeugt besonders durch sein grosszügiges Platzangebot, Schade, dass er dazu nicht eine etwas spritzigere Antriebseinheit erhalten hat. atn/war
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