Moderne Kleinwagen sind längst keine Verzichtserklärungen mehr.
Wer bereit ist 24'500 Franken auszugeben, kann durchaus eine Menge Fahrspass und Komfort haben. So wie beim geräumigen Honda Jazz, in der Spitzen-Motorisierung 1.5 i-VTEC.
Das Format des kleinen Japaners ist absolut tauglich für die Stadt, dennoch überzeugt er auch auf langen Strecken. In der Aussenlänge auf knapp über vier Meter gewachsen ist der Honda Jazz ein kleines Raumwunder, dies wegen der Plattform, die er mit dem Honda HR-V teilt.
Dank einem relativ langen Radstand überrascht er insbesondere hinten mit einem Platzangebot, das im Wettbewerbsumfeld wohl einmalig sein dürfte. Bein- und Kopffreiheit im Fond übertreffen selbst manche Kompaktlimousine. Der flachere, unter den Vordersitzen platzierte Kraftstofftank schafft Raum unter den Rücksitzen für Hondas innovative "Magic Seats", ein System, das mit einem Hebel die Rücksitzbank zusammenfalten lässt und bei dem die Sitzflächen auch wie ein Kinosessel um 90 Grad hochgeklappt werden können. Als Kofferraumvolumen bietet der Jazz stolze 354 Liter, die sich auf 884 Liter erweitern lassen.
Zum Modelljahr 2018 gibt es für den Honda Jazz eine neue, in geschwungener Form gestaltete Front, im Heckbereich befinden sich flache, durch eine glänzend schwarze Zierleiste verbundene Designelemente. Die Version Dynamic zeichnet sich zudem durch einen in sportlichem Rot akzentuierten dünneren Front-Splitter unterhalb des Kühlergrills und einen im gleichen Stil gestalteten Dreifach-Diffuser am hinteren Stossfänger aus. Ausserdem umfasst die neue Ausstattungsvariante LED-Frontscheinwerfer, Nebelscheinwerfer vorne, Seitenschweller-Schürzen, einen Heckklappenspoiler und 185/55 R16 Alufelgen in Hochglanz-Schwarz. Der Innenraum wird durch ein orangefarbenes Nadelstreifenmuster auf der Sitzpolsterung, dem lederbezogenen Lenkrad und dem Schaltknauf geprägt.
Einzig für die Ausstattungsvariante Dynamic steht der neue 1.5 i-VTEC von Honda im Angebot. Der Benzinmotor erfüllt die Euro 6-Abgasnorm und hat erwartungsgemäss mit dem 130 PS und rund 1,1 Tonnen schweren Jazz keine Probleme um flott voran zu kommen. Der Vierzylinder tritt spritzig an und dank 155 Nm Drehmoment (bei 4600 U/min) geht es munter voran.
Wer es wirklich wissen will, lässt das Triebwerk auch mal deutlich über 4000 Touren drehen - die kernige Soundkulisse kann sich dazu durchaus sehen lassen und das gut schaltbare Sechsgang-Getriebe sorgt mit seiner kurzen Abstufung (im 6. Gang liegen bei 3000 U/min knapp über 100 km/h an) dafür, dass immer genügend Kraft zur Verfügung steht.
Entsprechend werden auch die Erwartungen an die Fahrleistungen erfüllt. 8,7 Sekunden vergehen für den Sprint auf Tempo 100, die Höchstgeschwindigkeit beziffert der Hersteller mit 190 km/h. Natürlich sind dies keine Sportwagenwerte, aber für die Kleinwagenklasse ist das Gebotene wirklich mehr als ordentlich.
Vor allem auch deshalb, weil das an die Leistung angepasste Fahrwerk ein angenehmes Gefühl der Souveränität in allen Lebenslagen aufkommen lässt. Denn der nachgeschärfte Honda Jazz wirkt nie übermotorisiert, weder auf kurvenreichen Landstrassen noch bei hohem Tempo auf der Autobahn.
Mehr als sehen lassen kann sich auch der Verbrauch. Honda nennt als Norm 5,9 Liter je 100 Kilometer, knapp ein halben Liter sparsamer wird der Jazz mit dem optional verfügbaren CVT-Automatikgetriebe für 1900 Franken Aufpreis. In unserem Testmittel haben wir Werte um 5,4 Liter mit überwiegendem Autobahn-Anteil bis 6,5 Liter mit viel Stadtverkehr erzielt. Obwohl wir so den Durchschnittsverbrauch unterbieten konnten, wäre durchaus auch noch ein bisschen weniger möglich gewesen, aber dann wäre der gebotene Fahrspass auf der Strecke geblieben.
Im unserem Fazit hat Honda auch beim stärksten Jazz mal wieder grosses Fingerspitzengefühl bewiesen, hier gehen Praxisnutzen und Fahrspass Hand in Hand. atn/war
|