„Künftig könnte jemand, der ein SUV kaufen möchte, das Auto virtuell zum Beispiel in der Wüste testfahren, ohne den Komfort des eigenen Hauses zu verlassen“, sagte Jeffrey Nowak, Global Digital Experience Chief, Ford Motor Company. „Lebendige Eindrücke von den Eigenschaften eines Fahrzeugs lassen sich dank VR zu allen Gelegenheiten vermitteln, ob vor Ort beim Autohändler oder abends im Pyjama vor dem Schlafengehen“.
Online-Shopper können schon heute problemlos herausfinden, wie etwa eine neue Brille oder Kleidungsstücke zu ihnen passen. Auch gibt es im Internet mittlerweile zahllose Möglichkeiten, sich über ein neues Auto zu informieren. Aber laut Sheryl Connelly, Ford Global Trend und Future Manager, führt diese überwältigende Vielfalt an Informationen mitunter zu Verwirrung, die eine Kaufentscheidung im ungünstigen Fall sogar erschweren kann**.
„Im Internet haben Verbraucher eine gigantische Auswahl“, sagte Connelly. „Wenn sich Produkte und Dienstleistungen realitätsnah erlebbar machen lassen, wie etwa durch VR-Technologie, hilft dies sicherlich auch die der Kaufentscheidung“.
Der wichtigste Faktor beim Autokauf, nach praktischen finanziellen Fragen, ist die Emotion***. Eine Testfahrt hat dabei einen ähnlich entscheidenden Einfluss wie ein „erstes Date“. Durch die Möglichkeit für Kunden, verschiedene Fahrzeugmodelle unabhängig von Zeitpunkt und Ort mittels VR zu erleben, verschafft bereits vor dem Besuch beim Autohändler eine viel klarere Vorstellung vom gewünschten Produkt. In Zukunft ist es sogar denkbar, dass der spezifische Geruch des Fahrzeug-Innenraums ein Teil von „Virtual Reality“ wird. Ford erforscht derzeit das Potenzial einer Reihe von erweiterten VR-Technologien, zum Beispiel die Einbeziehung digitaler Hologramme, die innerhalb des nächsten Jahrzehnts den Menschen erlauben könnten, noch bequemer mit Produkten zu interagieren.
„Wir möchten eines Tages jedes Wunschmodell des Kunden simulieren können, angefangen bei der Aussenfarbe bis hin zum exakten Finish des Interieurs – am Ende des Prozesses stehen massgeschneiderte Produkte auf Basis der virtuellen Kundenerfahrung“, fügte Nowak hinzu. „Bezüglich der Detailtiefe gibt es keine Grenzen, die Möglichkeiten sind schier endlos“.
Ford verwendet VR-Technologie bereits im Designbereich. Eine hochmoderne Anlage im Kölner Design-Studio ermöglicht es beispielsweise den Konstrukteuren, ein Fahrzeug ohne die Notwendigkeit eines physisch existierenden Prototyps vollständig zu simulieren. Auf diese Weise können sie das Aussehen und das Finish von Materialien schneller und effizienter perfektionieren. So etwa bei der nächsten Generation des Ford Fiesta, bei dem die Position der Bedienelemente, das Layout des Armaturenträgers und die Sitzpositionen unter Einbeziehung von VR-Technologie entwickelt wurden.
„Menschen entscheiden innerhalb von nur drei Minuten, ob sie ein Produkt mögen oder nicht, das gleiche gilt natürlich für Autos“, sagte Amko Leenarts, Head of Global Interior Design Operations, Ford Motor Company. „Der Moment, in dem du einen Geruch wahrnimmst, das Gefühl einer bestimmten Oberfläche oder das Geräusch beim Schliessen der Fahrertür, das alles sind wichtige Eindrücke. Wir als Designer tragen dazu bei, ein möglichst perfektes Rundum-Erlebnis für den Kunden zu schaffen“.
* https://www.thebigbangfair.co.uk/media/49557/the-future-of-shopping-compendium-final.pdf
** https://media.ford.com/content/fordmedia/feu/en/news/2016/12/07/amidst-unprecedented-change-and-uncertainty--ford-trend-report-h.html
*** http://www.nielsen.com/us/en/insights/news/2014/the-heart-of-the-issue-emotional-motivators-rev-up-automotive-purchase-intentions-around-the-world.html
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